NBA

Trotz Rebound-Schwäche - Jazz besiegen Pacers

Von Max Marbeiter
Paul Millsap erzielte gegen die Indiana Pacers 21 Punkte
© Getty

Es bleibt dabei: Die Indiana Pacers (26-18) können in Salt Lake City einfach nicht mehr gewinnen. Auch das sechste Spiel in Folge ging am Ende mit 114:110 an die Utah Jazz (24-20). Dabei war Utah an den Brettern hoffnungslos unterlegen, konnte sich in der Offense aber auf seine Big Men verlassen.

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Salt Lake City bleibt für Auswärtsteams kein allzu beliebtes Reiseziel. Gegen Indiana gelang den Jazz im 19. Heimspiel der Saison bereits der 15. Sieg. Garanten für den Erfolg waren die beiden Starting-Big-Men. Al Jefferson erzielte 25 Punkte (11/20) und schnappte sich 6 Rebounds. Auch Paul Millsap traf sicher (8/13, 21 Punkte). Gordon Hayward steuerte von der Bank kommend 15 Punkte bei, leistete sich allerdings 6 Turnover - darunter 2 verheerende in den letzten Sekunden der regulären Spielzeit.

Bei den Pacers rechtfertigte Paul George seine All-Star-Nominierung mit starken Zahlen (23 Punkte, 5 Rebounds, 4 Assists), vor allem aber durch wichtige Punkte in der Crunchtime. Allerdings schenkte er den Ball wie Hayward sechs Mal her. Ebenfalls stark bei Indiana: David West (9/15, 24 Punkte, 7 Rebounds).

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Jazz starten mit Jamaal Tinsley, Randy Foye, Marvin Williams, Paul Millsap und Al Jefferson.

Pacers-Coach Frank Vogel lässt seinen frischgebackenen All-Star Paul George selbstverständlich von Beginn an ran. Indianas Starting-Five komplettieren Lance Stevenson, George Hill, David West und Roy Hibbert.

5.: Die Offense der Pacers läuft in den ersten Minuten meist nach ähnlichem Muster ab: Den Ball in den Low-Post zu Hibbert, der entweder direkt wieder nach außen passt oder selbst den Abschluss sucht. Zwei Mal trifft der Center dabei per Hook-Shot. Paul George findet ebenfalls schnell ins Spiel. Nach Reverse-Dunk, zwei Freiwürfen sowie einem Floater hat der All-Star bereits 6 Punkte auf dem Konto.

10.: Indiana schießt weiter unglaublich stark aus dem Feld (9/12). Auf der anderen Seiten finden die Jazz allerdings immer wieder Wege und Möglichkeiten, im Post zu punkten. Al Jeffersons Driving-Layup stellt auf 20:20.

16.: Ohne Millsap und Jefferson fehlt den Jazz derzeit etwas die Post-Präsenz. Was also tun? Richtig: Fast-Breaks laufen. Watson klaut West den Spalding und schließt per Leger ab - 31:30 Utah!

21.: Dank starker Defense erarbeiten sich die Jazz langsam ein kleines Polster. Indiana legt zwar weiter unfassbare Quoten auf (knapp 70 Prozent aus dem Feld), allerdings erzwingt Utah immer wieder schnelle Ballverluste. Vorne ist dazu weiter auf Jefferson Verlass. Der Center trifft den Mid-Range-Jumper - 45:39 Jazz!

24.: Die Pacers beenden die erste Hälfte mit einem 9:0-Run. D.J. Augustin verpasst zwar den Floater mit der Schlusssirene, dennoch geht Indiana mit einer 3-Punkte-Führung in die Halbzeit.

29.: Indiana leistet sich weiter Turnover um Turnover. Nummer 16 nutzt Foye zum Transition-Dreier. Frank Vogel hat vorläufig genug gesehen - Timeout Pacers.

33.: Von der Dreierlinie schickt Watson den Ball in Richtung Ring. Dort steht Favors bereits in der Luft und vollendet den Alley-Oop. Speziell offensiv haben die Jazz inzwischen eine Schippe draufgelegt - 69:59 Utah!

36.: Den Jazz verbleibt beim Einwurf kaum mehr Zeit auf der Shot-Clock, doch Hayward hat die Lösung parat. Im Zurückfallen tippt der Guard den Ball direkt durch den Ring und zieht dabei auch noch das Foul gegen Stevenson - And one!

41.: Es geht hin und her. Die Pacers punkten immer wieder in Brettnähe, Carroll für Utah soeben aus der Mitteldistanz. Hinten bringen sich die Jazz durch schlechte Reboundarbeit allerdings immer wieder selbst in Bedrängnis. Nach einem Block gegen Hansbrough schnappt sich Hill den Spalding und trifft. Dennoch: 86:81 Jazz!

48.: Bitter für die Jazz! Eine Chance verbleibt den Pacers, um doch noch auszugleichen. Wie so oft gelingt es ihnen jedoch nicht, einen brauchbaren Wurf zu kreieren. Nach einem Foul von Carroll marschiert George jedoch an die Linie und trifft beide Freiwürfe. Utah bekommt noch einmal den Spalding, doch Hayward produziert den Ballverlust. Overtime!

51.: Von Schock kann keine Rede sein. Utah beginnt die Verlängerung mit einem 10:4 Run. Jeffersons Jumper aus der Mitteldistanz bringt die Jazz mit 108:102 in Führung.

53.: Unfassbar! Das Spiel scheint entschieden zu sein, doch Hill bringt Indiana mit 2 Sekunden auf der Uhr noch einmal bis auf 2 Punkte heran. Beim Einwurf schmeißen die Jazz den Ball ans Brett, doch es geht weiter und schließlich sorgt Millsap von der Linie für die Entscheidung.

Der Star des Spiels: Al Jefferson. Wie das gesamte Team reboundete der Center zwar bescheiden (6), vorne stellte er jedoch ein konstantes Ärgernis für die Pacers-Defense dar (25 Punkte) - speziell in der Verlängerung. Dort machte Jefferson 8 von insgesamt 15 Jazz-Punkten und schnappte sich kurz vor dem Ende dazu einen extrem wichtigen Offensiv-Rebound.

Der Flop des Spiels: Die Reboundarbeit der Jazz. Bereits gegen die Lakers hatte Utah das Duell unter den Brettern verloren (30:45). Was die Jazz diesmal anboten, spottet jedoch jeder Beschreibung. Unterirdische 28 Abpraller landeten in 53 Minuten in den Händen der Jazz. Noch schlimmer: 19 Defensivrebounds standen am Ende 16 offensiven Boards der Pacers gegenüber.

Analyse: Mit 40:54 Punkten hatten die Jazz bei der Pleite in L.A. das Duell in der Zone verloren. Gegen die Pacers war Utah gerade beim Rebound zwar erneut hoffnungslos unterlegen (28:41), allerdings funktionierte die Offense unter den Brettern wieder deutlich besser (56 Punkte in der Zone). Speziell Paul Millsap und Al Jefferson stellten Indianas Big Men in schöner Regelmäßigkeit vor unlösbare Aufgaben.

Noch wichtiger aber: Gegen das zweitbeste Defense-Team der Liga verteidigten auch die Jazz unglaublich effektiv. Durch geschickte Double-Teams im Post nahmen sie den Pacers häufig sowohl Pass- als auch Wurfoptionen und offenbarten so Indianas Offensivschwächen.

Zwar schossen die Pacers mitunter unglaublich gut aus dem Feld (71,4 Prozent nach dem ersten Viertel), unter Druck brachten sie sich jedoch zu selten in gute Wurfpositionen. Häufig gelangte der Ball gar nicht erst zum Schützen, er wurde vielmehr deutlich zu häufig überhastet und arglos weggeschmissen (22 Turnover), woraus wiederum 28 Fast-Break-Punkte der Jazz resultierten.

Das große Plus aufseiten der Pacers: Die Offensivrebounds. Satte 16 Mal sicherte sich Indiana den Abpraller nach eigenen Wurfversuchen (Utah nur 9 Mal) und erarbeitete sich so viele einfach Punkte in Korbnähe.

Dazu demonstrierte Indiana kurz vor dem Ende einmal mehr, weshalb es zu den absolut besten Defensivteams der Liga gehört. Mit 9,5 Sekunden war den Jazz eigentlich genug Zeit verblieben, um das Spiel doch noch in der regulären Spielzeit zu entscheiden. Allerdings trieben die Pacers Hayward durch unglaublich intensive On-Ball-Defense in den Ballverlust und das Spiel damit in die Overtime.

Dort drehte dann Al Jefferson auf. Der Center erzielte 8 der 15 Jazz-Punkte und hatte damit großen Anteil daran, dass Utah seine beeindruckende Heimbilanz gegen Teams aus der Eastern Conference ausbauen konnte. Sechs Mal ging es in dieser Saison zu Hause nun schon gegen Mannschaften aus dem Osten, sechs Mal hieß der Sieger am Ende Utah Jazz.

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