Die Dallas Mavericks eilen weiter von Sieg zu Sieg. Selbst der Ausfall von Shawn Marion und Elton Brand kann den Champion von 2011 gegen Toronto nicht stoppen. Die Lakers werfen in Utah nur Backsteine und in L.A. liefert Lob City eine große Show ab.
Dallas Mavericks (4-1) - Toronto Raptors (1-4) 109:104
Zum ersten Mal seit der Saison 2007/08 stehen die Mavs nach fünf Partien wieder bei einer 4-1-Bilanz. Wer hätte das nach der Verletzung von Dirk Nowitzki schon gedacht? Gegen die Raptors verteilte Dallas die Scoring-Last erneut auf mehrere Schultern.
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O.J. Mayo? 22 Punkte! Chris Kaman? 22 Punkte! Vince Carter? 17 Punkte! Dazu scorten auch Brandan Wright (12) und Darren Collison (15) zweistellig. "Wir haben genügend gute Spieler, um Dirks Ausfall für eine Zeit zu kompensieren. Momentan läuft es ganz gut", zeigte sich Kaman zufrieden.
Zwar schoss Dallas nicht mehr ganz so gut wie bei den Erfolgen über Portland und Charlotte. Eine Trefferquote von 46 Prozent ist aber weiterhin mehr als akzeptabel. "Es gefällt mir, mit welcher Entschlossenheit wir auftreten. Vor allem der Start war richtig gut", so Coach Rick Carlisle.
Die Mavs hatten fast über die komplette Spieldauer eine zweistellige Führung inne. Erst in der Crunchtime konnte Toronto den Vorsprung auf fünf Zähler verkürzen. Für mehr reichte es allerdings nicht mehr.
Der Mavs-Sieg ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass Dallas auf Shawn Marion und Elton Brand verzichten musste. Für den Forward begann erstmals in dieser Saison Kaman. Außerdem stand Jae Crowder zum ersten Mal in seiner Karriere in der Starting Five und machte mit 8 Punkten (3/4) und 4 Rebounds einen ordentlichen Job.
Toronto, das das Duell an den Brettern klar verlor (38:47), hatte in Andrea Bargnani (25) und DeMar DeRozan (24) seine Topscorer.
Charlotte Bobcats (1-2) - Phoenix Suns (2-3) 110:117
Die Bobcats konnten machen, was sie wollten. Aber die Dampfwalze namens Shannon Brown (24 Punkte, 7/12), war einfach nicht zu stoppen. Der Guard lief im vierten Viertel unfassbar heiß und ließ in den letzten 12 Minuten unfassbare 6 Dreier regnen.
"Das hat sich gut angefüht", schmunzelte der Matchwinner nach der Partie. "Wenn man einmal seinen Rhythmus gefunden hat, muss man einfach weitermachen. Und genau das habe ich probiert."
Und es waren nicht gerade einfache Dreier, die Brown verwandelte. Doch selbst mit einer Hand im Gesicht führte der 26-Jährige die Suns zum dritten Saisonerfolg.
Unterstützung bekam Brown vor allem von Marcin Gortat. Der Center erzielte 23 Punkte, schnappte sich 10 Rebounds und blockte auch noch sieben Würfe. Dazu kamen Michael Beasleys 21 Zähler und 15 Rebounds.
Boston Celtics (2-2) - Washington Wizards (0-3) 100:94 OT
Overtime-Erfolg für die Celtics! Und wer war der viel umjubelte Held in der Verlängerung? Nein, nicht Rajon Rondo oder Paul Pierce. Auch nicht Neuzugang Jason Terry. Brandon Bass (11 Punkte, 7 Rebounds) hatte maßgeblichen Anteil am Heimsieg.
Der Forward machte in der Overtime fünf Punkte am Stück und verhinderte damit die bittere Pleite gegen die weiterhin sieglosen Wizards.
Richtig zufrieden konnte Doc Rivers natürlich trotzdem nicht sein. Gerade von der Dreierlinie trafen die Celtics keinen Blumentopf (30 Prozent). "Wir haben gewonnen. Das ist das Wichtigste. Mehr können wir den Zuschauern momentan nicht bieten. Wir spielen nicht gerade gut", so Bostons Coach.
Neben Bass stark beim Gastgeber: Kevin Garnett mit 20 Punkten und 13 Rebounds. Auch Rondo lieferte mal wieder ein Double-Double ab (18 Punkte, 14 Assists).
Atlanta Hawks (2-1) - Indiana Pacers (2-3) 89:86
14 Punkte lagen die Hawks zu Beginn des letzten Viertels hinten. Nicht wenige Fans in der Philips Arena hatten sich wohl bereits mit der Pleite abgefunden. Aber nicht Kyle Korver.
Obwohl der Guard lange seinen Touch nicht fand (1/6 Dreier in den ersten drei Vierteln), sagte ihm Atlantas Coach Larry Drew, dass er es weiter probieren soll. Und siehe da, auf einmal klappte es. Korver machte acht Punkte in Serie, unter anderem Back-to-Back-Dreier.
"Ich habe an ihn geglaubt. Ich kenne ihn ja und weiß, was er drauf hat. So sind echte Shooter halt. Erst treffen sie gar nichts, und auf einmal fällt alles", so Drew.
Atlanta schaffte angeführt von Korver einen 18:0-Run und verließ den Court doch noch als Sieger. Den Pacers halfen auch die jeweils 20 Punkte von David West und George Hill am Ende wenig.
Milwaukee Bucks (2-1) - Memphis Grizzlies (3-1) 90:108
Da hatte wohl jemand ordentlich Zielwasser getrunken! Die Grizzlies schossen unglaubliche 53 Prozent aus dem Feld und fügten den Bucks die erste Saisonpleite zu.
Besonders herausragend bei Memphis: die geschlossene Teamleistung. Fünf Spieler erzielten 13 oder mehr Punkte. Topscorer war Zach Randolph mit 18 Zählern, der sich zudem 13 Rebounds abgriff.
"Randolph ist einfach ein Biest", zog selbst Milwaukees Brandon Jennings seinen Hut vor Z-Bo. Während die Gäste die Lichter ausschossen, fiel bei den Bucks so gut wie gar nichts. Ihre Trefferquote am Ende: magere 38,5 Prozent.
Sinnbildlich dafür die Performance von Jennings. Der Guard machte zwar 19 Punkte, traf aber eben auch nur 6 seiner 20 Versuche.
New Orleans Hornets (2-2) - Philadelphia 76ers (2-2) 62:77
Low-Scoring-Game in New Orleans! Die Partie zwischen den Hornets und Sixers war nicht gerade ein Augenschmaus für die Zuschauer. Ein Blick auf die Statistiken reicht dafür aus: 41 Prozent Trefferquote der 76ers ist gerade noch in Ordnung. 33 Prozent des Gastgebers entspricht dagegen nicht gerade NBA-Norm.
Dazu kamen unzählige Ballverluste (15:20). Zumindest die Defense der Gäste funktionierte hervorragend. Noch nie erzielten die Hornets in der Franchise-Geschichte weniger Punkte.
Topscorer der Partie wurde Jrue Holiday mit 14 Punkten und 12 Assists. New Orleans konnte dagegen die Ausfälle von Top-Pick Anthony Davis (Gehirnerschütterung) und Austin Rivers (Finger) nicht adäquat ersetzen.
Hornets-Coach Monty Williams hielt sich mit seiner Kritik trotzdem zurück: "Wir sind ein junges Team. Da sind solche Rückschläge ganz normal. Aber es ist ja auch nicht so schlecht, das andere Team unter 80 Punkten zu halten. Eigentlich müsste man dann gewinnen."
Houston Rockets (2-2) - Denver Nuggets (2-3) 87:93
16 Punkte. 16 Rebounds, 9 davon in der Offense. Kenneth Faried zeigte in Houston, warum er in der NCAA mit 1673 Rebounds einen Rekord hält. "Ich habe während des kompletten Spiels gefühlt, dass Kenneth uns heute den Sieg bringen wird. Er war unglaublich", lobte Denvers Coach George Karl seinen Foward.
Neben Faried scorten noch fünf weitere Nuggets zweistellig. Bei den Rockets hat die große James-Harden-Show dagegen ihr vorläufiges Ende genommen. Nachdem der Guard bereits bei der Pleite gegen Portland Probleme mit seinem Wurf hatte, setzte sich dies im Duell mit Denver fort.
Harden traf nur 33 Prozent seiner Würfe und beendete die Partie mit 15 Punkten und 6 Turnovers. Damit war er allerdings nicht alleine. Auch sein Backcourt-Partner warf fast nur Backsteine.
Am Ende stand Jeremy Lin, der sich zudem eine blutige Nase abholte, bei 2 von 9 aus dem Feld für 6 Punkte. Besorgniserregend dabei: 0 von 4 von Downtown. In der kompletten Saison steht Linsanity nun bei 3 von 13 von der Dreierlinie.
"Wir machen gerade eine schwierige Zeit durch. Wir kämpfen mehr, anstatt den Ball laufen zu lassen. Wir müssen wieder mehr Spaß am Spiel bekommen", erklärte Rockets-Coach Kevin McHale.
Minnesota Timberwolves (3-1) - Orlando Magic (2-2) 90:75
Kein Kevin Love? Kein Ricky Rubio? Kein Problem! Die Wolves haben nach vier Partien starke drei Siege auf dem Konto. Die Magic sind nach den zwei Auftaktsiegen dagegen endgültig wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen.
Ohne ihre beiden Topstars konzentriert sich Minnesota vor allem auf eine intensive Defense und ein gutes Ballmovement. Beides war gegen Orlando deutlich zu sehen. "Keiner im Team scheut sich davor, die Drecksarbeit zu machen. Anders geht es momentan auch nicht. Die Verletzungssorgen sind für uns aber trotzdem keine Entschuldigung", so Wolves-Center Greg Stiemsma, der 12 Punkte, 5 Rebounds und 2 Blocks ablieferte.
Topscorer der Partie wurde Minnesotas Luke Ridnour mit 19 Punkten. Die Magic verzweifelten währenddessen an der eigenen Quote. 35 Prozent aus dem Feld sind einfach zu wenig. Auch von der Dreierlinie fand Orlando nie seinen Touch (3/12).
Utah Jazz (2-3) - Los Angeles Lakers (1-4) 95:86
Wer dachte, dass die Lakers nach dem Erfolg über Detroit endlich ins Rollen kommen würde, sah sich getäuscht. Gegen Utah setzte es bereits die vierte Saisonpleite, obwohl Kobe Bryant vor allem im letzten Viertel aufdrehte und 16 seiner 29 Punkte erzielte.
Allerdings hatte die Black Mamba wie das komplette Lakers-Team Probleme mit der Quote. Insgesamt schoss L.A. nur 34 Prozent aus dem Feld. Dwight Howard erzielte zwar 19 Punkte (7/11) und verbuchte 9 Rebounds, hatte allerdings mit -11 das schlechteste Plus-Minus-Rating aller Starters.
Ganz zu schweigen von den Turnovers: Die Lakers schenkten insgesamt 18 Mal den Ball her. 6 davon fabrizierte Bryant, 5 Howard. "Wir sind alle frustriert. Wir hatten eigentlich einen ganz anderen Plan. Eigentlich wollten wir sie von Anfang an unter Druck setzen", so Coach Mike Brown.
Ganz anders die Jazz: Bei Utah trumpfte ein unerwarteter 1-2-Punch auf. Al Jefferson mit 18 Punkten und 10 Rebounds sowie Randy Foye (17 Punkte, 5/9 von der Dreierlinie) überragten.
Sacramento Kings (2-3) - Detroit Pistons (0-5) 105:103
Fünf Spiele, fünf Pleiten! Die Pistons scheinen wohl bereits an die Lottery zu denken. Auch gegen Sacramento reichte es nicht für den ersten Saisonsieg. Bei den Kings brillierte vor allem DeMarcus Cousins mit 21 Punkten und 11 Rebounds.
Zwar kam Detroit im letzten Viertel noch mal näher ran. Doch die Kings brachten den Erfolg mit einigen Big Plays nach Hause, auch dank Jimmer Fredette. Der ehemalige BYU-Star erzielte 7 seiner 12 Punkte im letzten Abschnitt.
"Jimmer kann uns immer helfen. Wir müssen ihm aber auch die Möglichkeiten dafür geben. Heute ist uns das sehr gut gelungen", so Coach Keith Smart.
Zumindest einen Grund zum Jubeln gab es für Detroit: Greg Monroe gelang das erste Triple-Double seiner Karriere (21 Punkte, 12 Rebounds, 10 Assists).
Los Angeles Clippers (3-2) - San Antonio Spurs (4-1) 106:84
Die Unbesiegbaren können also doch noch verlieren. In Los Angeles mussten die Spurs ihre erste Pleite der Saison hinnehmen. Und wie! Lob City lieferte vor allem dank DeAndre Jordan und Blake Griffin eine große Show ab und rächte sich für den Sweep in der zweiten Playoff-Runde des letzten Jahres.
"Wir haben nicht vergessen, was sie uns vor einigen Monaten angetan haben. Das war eine Art Extra-Motivation für uns", so Jordan, der 20 Punkte und 11 Rebounds ablieferte. Auch Griffin gelang ein Double-Double (22 Punkte, 11 Rebounds).
Der Schlüssel zum Sieg für die Gastgeber war vor allem die Dominanz an den Brettern (46:29). "Sie haben uns in den Hintern getreten. Sie waren einfach aggressiver als wir", erklärte Gregg Popovich nach der Partie, der mit insgesamt 20 Turnovers seiner Truppe nicht zufrieden sein dürfte.
Zudem erreichten die Stars keine Normalform. Tony Parker (4) und Manu Ginobili (9) fanden nie ihren Touch und hatten zusammen eine Quote von 4/15.
Golden State Warriors (3-2) - Cleveland Cavaliers (2-3) 106:96
In der Nacht vor der Begegnung übergab sich David Lee einige Male. Fieber machte ihm zu schaffen. Als sich Warriors-Coach Mark Jackson während einer Timeout in der zweiten Halbzeit dann an seinen Big Man wandte, um ihn zu fragen, ob er weiterspielen könne, antwortete Lee: "Nein!"
Doch Jackson ließ ihn im Spiel. Es sollte die richtige Entscheidung gewesen sein. Lees starke Performance in Zahlen: 22 Punkte, 14 Rebounds, 6 Assists. "Ich wollte eigentlich wirklich vom Feld. Ich habe ihn nach dem Motto angeschaut: ‚Coach, ist das dein Ernst?' Aber er hat mich ignoriert", schmunzelte Lee.
Unterstützung bekam der Forward von Stephen Curry (21 Punkte, 6 Assists) und Carl Landry (19 Punkte, 9 Rebounds). Aus Sicht der Cavs konnte selbst Kyrie Irving mit 28 Punkten und 7 Assists die Pleite nicht verhindern.
NBA: Der Spielplan 2012/13
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