NBA

Frustbewältigung auf Lakers-Art

Von SPOX
Kobe Bryant (Nr.24) war mit 22 Punkten bester Werfer der Los Angeles Lakers
© Getty

Gegen die armen Sacramento Kings lassen die Los Angeles Lakers mächtig Dampf ab. Die New York Knicks sind on fire und die Minnesota Timberwolves schenken den Überraschungssieg gegen die San Antonio Spurs her. Kevin Garnett sollte man übrigens nie beleidigen, wenn man kurz danach gegen ihn spielt.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Los Angeles Lakers (14-6) - Sacramento Kings (4-13) 113:80

Arme, arme Kings. Sacramento war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Denn die Los Angeles Lakers hatten nach zuletzt vier Niederlagen in Folge mächtig Frust angestaut und wollten vor heimischem Publikum Dampf ablassen. Die Folge? Sacramento war bereits zur Halbzeit (52:35) in alle Einzelteile zerlegt und nach dem dritten Viertel (82:52) völlig demontiert. Für den Schlussabschnitt setzten sich die Lakers-Stars auf die Bank. Arbeit getan.

"Ich kann nur sagen, dass wir gut gespielt haben. Es fühlt sich zwar gut an, dieses Spiel gewonnen zu haben, aber es gehört mehr dazu, die richtigen Dinge für den Erfolg zu tun", sagte Topscorer Kobe Bryant (22 Punkte, 4 Assists).

Auch ansonsten herrscht in Los Angeles noch lange kein Sonnenschein. Kings-Coach Paul Westphal betonte deshalb: "Sie waren definitiv fokussiert und brauchten den Sieg. Wir haben den Ball einfach zu oft verloren."

Die Kings, bei denen Jason Thompson (19 Punkte, 10 Rebounds) bester Werfer war, leisteten sich 21 Ballverluste und wurden am Ende auch noch von der Lakers-Reserve vorgeführt.  Steve Blake (11 Punkte), Shannon Brown (14) und Derrick Caracter (10) scorten, von der Bank kommend, zweistellig.

New Orleans Hornets (13-6) - New York Knicks (11-9) 92:100

Die Herrlichkeit ist vorbei in New Orleans. Gegen die formstarken Knicks setzte es die fünfte Niederlage in den letzten sieben Spielen. Dementsprechend frustriert sind die Verantwortlichen in The Big Easy. Coach Monty Williams bemängelte: "Es gibt keine Entschuldigung. Es kann nicht sein, dass ein Team mit so exzellenten Ballhandlern so oft den Ball verliert (21 Turnovers), und das gegen eine Mannschaft, die nicht einmal viel Druck macht."

Die Ballverluste und Amare Stoudemire (34 Punkte, 10 Rebounds, 15-22 FG) brachen den Hornets am Ende das Genick. Der Knicks-Star war bestens aufgelegt und lief als Center absolut heiß. "Ich versuche einfach möglichst dominant aufzutreten. Ich versuche meine Energie, meine Kommunikationsfähigkeiten und meine Führungsqualitäten aufs Feld zu bringen. Es scheint zu funktionieren", sagte Stoudemire nach dem Spiel.

Unterstützung bekam er von Raymond Felton, der mit 17 Punkten und 13 Assists wieder ein glänzendes Double-Double auflegte. Das neue Duo der Knicks funktioniert prächtig. Bei den Hornets war Trevor Ariza (21 Punkte, 9 Rebounds, 3 Steals) bester Werfer. Chris Paul machte 17 Punkte und 10 Assists. Die Hornets müssen sich jetzt wieder fangen, was gar nicht so leicht ist: In den nächsten fünf Spielen spielen sie unter anderem gegen die Spurs, Thunder und Heat.

Boston Celtics (15-4) - Chicago Bulls (9-8) 104:92

Kleiner Tipp: man sollte Kevin Garnett niemals "erbärmlich" und "hässlich" nennen. Denn eigentlich weiß jeder, der sich ein wenig mit der NBA beschäftigt, dass KG nur noch besser spielt, wenn er wütend ist. Joakim Noah hat daran wohl nicht gedacht, als er den Celtics-Forward via Radio runtermachte und außerdem betonte: "Kevin Garnett wird kein Weihnachtsgeschenk von mir bekommen. Ich mag ihn nicht."

Die Antwort gab Garnett auf dem Feld. Mit 20 Punkten und einem Saisonbestwert von 17 Rebounds führte er die Celtics zum Sieg über die Bulls und erklärte danach nur ganz cool: "Jeder hat seine Meinung." Noah (14 Punkte, 10 Rebounds) wird daraus gelernt haben und Garnett wohl nicht mehr in der Öffentlichkeit kritisieren. Nach dem Spiel antwortete er kurz angebunden: "Wen interessiert das schon? Sie haben gewonnen, wir nicht. Das war frustrierend."

Rajon Rondo (12 Punkte, 19 Assists) arbeitet derweil weiter an einem Assistrekord und wies Derrick Rose (20 Punkte, 8 Assists) in die Schranken. Star des Abends war in Boston aber ein anderer Spieler: Brian Scalabrine. Es gehört nicht wirklich zum Alltag, dass die Fans im TD Garden Standing Ovations für einen gegnerischen Spieler spenden. Als Scal aber eine Minute vor dem Ende eingewechselt wurde, applaudierte ganz Boston dem ehemaligen Publikumsliebling.

San Antonio Spurs (16-3) - Minnesota Timberwolves (4-15) 107:101

Wie bitteschön kannst du so ein Spiel noch herschenken? Das geht nur, wenn du wirklich nicht zu den Spitzenteams gehörst. Denn eigentlich hatten die Timberwolves den Sieg gegen die Spurs schon sicher in der Tasche. Bei einem Vorsprung von 15 Punkten vor dem letzten Viertel schicken manche Teams ja schon die Reservisten auf das Feld. Die Wolves machen es anders, sie lassen die besten Leute auf dem Feld, um dann den den Überraschungssieg herzuschenken.

Drei Viertel lang spielten die Spurs echt lausig, explodierten aber im letzten Durchgang, und entschieden diesen mit 36:15 für sich. Tim Duncan (22 Punkte, 10 Rebounds, 5 Assists, 3 Steals, 4 Blocks) sagte nur: "Es war ein großartiges letztes Viertel. Unsere Jungs haben auf den Sieg gedrängt." Dabei wurde Coach Gregg Popovich vor dem letzten Viertel nach einem Streit mit den Schiedsrichtern auf die Tribüne geschickt. Vielleicht eine Dauerlösung, so wie die Spurs danach loslegten.

Erwähnenswert noch, dass Kevin Love ein Double-Double erzielt hat. 25 Punkte und 18 Rebounds standen am Ende auf dem Konto des Power Forwards, der sichtlich geknickte Timberwolves gemeinsam mit Michael Beasley (28 Punkte, 6 Rebounds) anführte. Bei den Spurs glänzte George Hill mit 20 Punkten wieder von der Bank.

Toronto Raptors (8-11) - Oklahoma City Thunder (13-7) 111:99

Böse Pleite für die Thunder, die einfach keine Antwort auf Il Mago fanden. Il Mago ist der Spitzname von Andrea Bargnani, seines Zeichens Center der Toronto Raptors und Topscorer der Begenung. Der Italiener erzielte mit 26 Punkten und 12 Rebounds ein starkes Double-Double.

In Oklahoma fehlt Kevin Durant an allen Ecken und Enden. Der Franchise-Player ist derzeit verletzt und konnte gegen die Raptors nicht helfen. Russell Westbrook (20 Punkte, 7 Assists, 5 Turnovers) erwischte nicht seinen allerbesten Tag, war aber dennoch gemeinsam mit James Harden (20 Punkte, 4 Rebounds) bester Werfer der Thunder.

Gebracht hat es alles nichts, auch weil die Thunder einfach nicht mehr so gut verteidigen wie noch in der Saison zuvor. Wenn man außerdem gegen die Raptors keine 100 Punkte macht, dann wird es ziemlich schwer.

Detroit Pistons (6-14) - Orlando Magic (15-4) 91:104

Topscorer: Tayshaun Prince (30), Charlie Villanueva (15) - Brandon Bass (27), Vince Carter (25)

Toprebounder: Ben Gordon (9), Prince, Villanueva, Stuckey (je 3) - Marcin Gortat (11), Rashard Lewis, Carter (je 4)

Topassistgeber: Rodney Stuckey (7), Prince (5) - Carter (9), Jason Williams (4)

Washington Wizards (6-12) - Portland Trail Blazers (8-11) 83:79

Topscorer: Andray Blatche (19), Gilbert Arenas (15) - Brandon Roy (18), LaMarcus Aldridge (16)

Toprebounder: JaVale McGee (10), Blatche (9) - Aldridge (15), Matthews, Miller, Przybilla (je 7)

Topassistgeber: Arenas (6), Kirk Hinrich (5) - Patrick Mills (6), Roy (4)

Memphis Grizzlies (8-12) - Houston Rockets (7-12) 111:127

Topscorer: Rudy Gay (29), Marc Gasol (20) - Kevin Martin, Kyle Lowry (je 28)

Toprebounder: Zach Randolph (8), Gasol (7) - Brad Miller (7), Battier, Hayes, Lee (je 4)

Topassistgeber: Mike Conley (8), Gasol (5) - Lowry (12), Shane Battier (5)

Denver Nuggets (12-6) - Los Angeles Clippers (4-16) 109:104

Topscorer: Carmelo Anthony (26), J.R. Smith (21) - Eric Gordon (24), Blake Griffin (17)

Toprebounder: Nene (7), Shelden Williams, Al Harrington (je 6) - Griffin (12), Chris Kaman (6)

Topassistgeber: Chauncey Billups (5), Anthony (4) - Eric Bledsoe (8), Baron Davis (6)

Phoenix Suns (10-9) - Indiana Pacers (9-9) 105:97

Topscorer: Channing Frye (29), Jason Richardson (21) - Brandon Rush (21), Mike Dunleavy, Josh McRoberts (je 16)

Toprebounder: Goran Dragic (6), Frye, Richardson, Nash (je 5) - McRoberts (9), Dunleavy (8)

Topassistgeber: Steve Nash (11), Dragic (4) - T.J. Ford (9), Darren Collison (4)

Atlanta Hawks (13-7) - Philadelphia 76ers (5-14) 93:88

Topscorer: Marvin Williams (22), Jamal Crawford, Al Horford (je 15) - Elton Brand (16), Lou Williams (12)

Toprebounder: Horford (14), Josh Smith (10) - Brand (14), Andre Iguodala, Spencer Hawes (je 8)

Topassistgeber: Horford (6), Crawford, Teague (je 4) - Iguodala (8), Williams (6)

Charlotte Bobcats (7-12) - New Jersey Nets (6-14) 91:84 OT

Topscorer: Stephen Jackson (25), D.J. Augustin (15) - Travis Outlaw (21), Anthony Morrow (19)

Toprebounder: Boris Diaw (16) Gerald Wallace (13) - Troy Murphy, Kris Humphries (je 8)

Topassistgeber: Diaw (8), Jackson (6) - Jordan Farmar (10), Murphy (3)

NBA: Ergebnisse und Tabellen

Artikel und Videos zum Thema