NBA

Lakers weiter aus der Spur

Von SPOX
Kobe Bryant holt trotz Verletzung im Schnitt 26,5 Punkte und 4,6 Assists für seine Lakers
© Getty

Es läuft im Moment alles andere als rund für die Los Angeles Lakers. Bei den Memphis Grizzlies kassierten die amtierenden Champions schon ihre dritte Niederlage in Folge. In Cleveland interessieren sich alle nur für die nächste Partie und Tim Duncan ist einfach zu gut für die Golden State Warriors.

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Memphis Grizzlies (8-10) - Los Angeles Lakers (13-5) 98:96

"Findet zurück in die Spur" - das stand auf der Taktiktafel in der Umkleidekabine der Lakers. Gebracht hat die Aufforderung wenig, in Memphis setzte es für die amtierenden NBA-Champs schon die dritte Niederlage in Folge. Erst zum zweiten Mal, seit Big Man Pau Gasol im Februar 2008 nach L.A. wechselte, legte die Franchise eine solche Negativserie hin.

Die Tops und Flops der Saison

Dass ausgerechnet das Ex-Team des Spaniers die Serie besiegelte, nennt man wohl Ironie. Vor heimischem Publikum sind die Grizzlies aktuell eine Macht, die letzten vier Partien im FedExForum konnten sie gewinnen. "Unsere Jungs sind rausgekommen, konnten mit einem der besten Teams der Liga mithalten und sogar den Sieg einfahren", zeigte sich Coach Lionel Hollins von seiner Truppe begeistert. Vor allem sein Point Guard Michael Conley lief dabei zur Höchstform auf und versenkte 10 seiner 13 Versuche (28 Punkte insgesamt). Auch die übrigen Starter sowie Sixth Man O.J. Mayo scorten zweistellig.

Kurz vor Ende war es ausgerechnet Man-of-the-Match Conley, der beim Zug in die Zone einen Turnover produzierte. Kobe Bryant schnappte sich die Pille und passte zu Ron Artest, der beim finalen Versuch, die Partie noch zu drehen, aber von Rudy Gay geblockt wurde. "Das war hervorragend gemacht", musste Defense-Spezialist Artest anschließend anerkennen.

Bei den Lakers waren einmal mehr Gasol (15 Punkte, 14 Rebounds) und Bryant (29 Punkte) die überragenden Akteure auf dem Court, brauchten beide aber zuviele Würfe (Gasol 5 von 13, Bryant 9 von 25). Die Grizzlies schossen einfach sicherer, vor allem von außen (66,7 Prozent) gelang ihnen fast alles.

Cleveland Cavaliers (7-10) - Boston Celtics (13-4) 87:106

Rajon Rondo und seine Celtics hatten es noch nicht mal bis unter die Dusche geschafft, da hallte noch mal ein lautes "Booooo" durch die Quicken Loans Arena in Cleveland, Ohio. Auslöser war aber nicht die soeben besiegelte zehnte Saisonniederlage der Cavs, sondern eine Ankündigung des Hallensprechers: "Am Donnerstag kommen die Miami Heat in die Stadt." Na, das kann ja lustig werden. Dabei verlor die soeben beendete Klatsche gleich an Bedeutung. Aber eins nach dem anderen.

Bei der Truppe aus Boston lief vor allem Rondo richtig heiß: Der Playmaker streute 23 Punkte ein - persönliche Saisonbestmarke - und legte 12 Assists auf. Die ersten drei Schüsse der Partie setzte er daneben, von den nächsten 14 Versuchen fanden 11 den Weg durch den Ring. Darüber hinaus waren die Bankspieler gut drauf, Glen Davis machte 17 und Swingman Marquis Daniels 16 Punkte. "Rajon ist derjenige, der unser Team anführt", lobte Kevin Garnett, der 10 Rebounds abgriff.

Bei den Cavaliers lief zwei Tage vor der vermeintlich bedeutsamsten Partie des Jahres wenig zusammen. Center Anderson Varejao (16 Punkte, 12 Rebounds), und Backup-Guard Daniel Gibson (16 Zähler) waren bei der deutlichen 19-Punkte-Niederlage noch die besten Akteure.

"Es wird eine sehr feindseelige Stimmung herrschen", kündigte Forward J.J. Hickson, dem zwar 11 Rebounds, aber nur ein mickriges Pünktchen (0-4 aus dem Feld) gelang, anschließend für den Donnerstag an. "LeBron kehrt dahin zurück, wo er angefangen hat. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, es wird ein normales Spiel."

Orlando Magic (13-4) - Detroit Pistons (6-12) 90:79

35 Punkte von der Bank waren der entscheidende Faktor beim Heimsieg der Magic gegen die Pistons. Mickael Pietrus (13) und J.J. Redick (10) scorten jeweils zweistellig, auch Brandon Bass (9 Punkte, 7 Rebounds) zeigte eine gute Leistung.

Dwight Howard kam dagegen vor allem unterm gegnerischen Korb nicht ins Spiel, 9 Zähler und 3 Offensiv-Rebounds sowie 6 Turnover waren das Ergebnis. Defensiv krallte er sich dafür 11 Rebounds und zeigte 2 Blocks. "Die Pistons machen uns das Leben immer schwer", musste auch Forward Rashard Lewis (20 Punkte) anschleißend feststellen.

Detriots Bankspieler machten den Magic mächtig Konkurrenz und kamen letztlich gemeinsam auf 31 Punkte. "Das war ein Spiel, das wir hätten gewinnen können", ärgerte sich Forward Charlie Villanueva (12 Punkte, 5 Rebounds) nach der Schlusssirene.

Zu Beginn der Partie gingen die Pistons durch eine Serie von Jumpshots von außerhalb mit 18:6 in Führung, woraufhin Magic-Coach Stan van Gundy wütend ein Timeout forderte. Nach einer selbst für seinen Standard lautstarken Standpauke riss sich seine Mannschaft zusammen und dominierte in den folgenden drei Vierteln.

Golden State Warriors (8-10) - San Antonio Spurs (15-2) 98:118

Da sag nochmal jemand, der alte Mann hat es nicht mehr drauf: Power Forward Tim Duncan hat seine Spurs mit einem Triple Double in Oakland zum Sieg geführt! 15 Punkte, 18 Rebounds und 11 Assists standen beim zweifachen MVP letztendlich auf dem Konto.

Vor allem angesichts des letzten Werts verwundert es nicht, dass Duncan seinem Coach Gregg Popovich schon mehrfach vorgeschlagen hat, ihn als Point Guard einzusetzen. Bislang allerdings ohne Erfolg. Center-Kollege DeJuan Blair holte ein Double-Double (16 Punkte, 10 Rebounds), insgesamt punkteten sieben Spurs zweistellig.

Bei den Warriors war wieder mal Sophomore Stephen Curry der herausragende Mann und schickte 13 seiner 22 Versuche durch den Ring (32 Punkte). Sein Team war den Spurs trotzdem in jedem Belang unterlegen, vor allem die schwachen 61 Prozent von der Freiwurflinie waren enttäuschend.

"Wenn wir gegen ein so erfahrenes Team wie die Spurs nicht unsere Bestleistung abrufen, dann haben wir auch keine Chance. Sie spielen sehr intelligent und nutzen jeden Fehler, den der Gegner produziert", musste Power Forward David Lee (18 Punkte, 7 Rebounds) zugeben.

New York Knicks (10-9) - New Jersey Nets (6-12) 111:100

Vor der Partie wurden zwischen den beiden Rivalen die üblichen Nettigkeiten ausgetauscht, anschließend hatten nur noch die Knicks eine große Klappe. Eine positive Bilanz nach knapp einem Viertel der Regular Season, das hat man in New York verdammt lange nicht mehr erlebt - seit 2005, um genau zu sein.

Superstar Amare Stoudemire (35 Punkte, 9 Rebounds) war trotzdem nicht nach Trash Talking zu Mute, er lobte stattdessen lieber die Entwicklung seiner Mannschaft: "Wir haben jede Menge Talent, wir sind ein junges Team und es bedarf sehr viel Arbeit, um dahin zu gelangen, wo wir jetzt stehen. So müssen wir weitermachen." Seine Teamkollegen Raymond Felton (21 Punkte, 10 Assists) und Wilson Chandler (27 Punkte, 11 Rebounds) trugen jeweils mit einem Double-Double zum Erfolg bei.

Bei den Nets humpelte Playmaker Devin Harris im dritten Viertel verletzt vom Parkett, Backup Jordan Farmar ersetzte ihn mit 17 Punkten und 4 Assists einigermaßen adäquat. Von einem längeren Ausfall Harris' ist übrigens nicht auszugehen.

Überragender Mann bei den Nets war Center Brook Lopez, der mit 36 Punkten eine persönliche Saisonbestmarke hinlegte und zudem noch 5 Rebounds und 3 Blocks lieferte. Gebracht hat's wenig, die Nets stehen auf dem viertletzten Platz im Osten, während die Knicks es sich auf dem siebten Playoff-Rang gemütlich machen.

Sacramento Kings (4-12) - Indiana Pacers (9-7) 98:107

Topscorer: Beno Udrih (24, DeMarcus Cousins (20) - Danny Granger (37), Darren Collison (17)

Toprebounder: Samuel Dalembert (12), Tyreke Evans (6) - Roy Hibbert (8), Danny Granger (7)

Topassistgeber: Tyreke Evans (9), Luther Head (3) - Darren Collison (6), Roy Hibbert (4)

Philadelphia 76ers (5-13) - Portland Trail Blazers (8-9) 88:79

Topscorer: Elton Brand (18), Jrue Holiday (11) - Wesley Matthews (26), LaMarcus Aldridge (20)

Toprebounder: Andre Iguodala (7), Thaddeus Young (7) - LaMarcus Aldridge (12), Marcus Camby (10)

Topassistgeber: Lou Williams (5), Andre Iguodala (3) - Andre Miller (9), LaMarcus Aldridge (3)

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