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Astros nicht von dieser Welt! Klatsche für Kepler

Marwin Gonzalez (l.) und Carlos Correa von den Houston Astros
© getty

Die Houston Astros (38-16) haben ihr Auswärtsspiel bei den Minnesota Twins (26-23) mit 17:6 gewonnen und mit einem weiteren Kantersieg ein Ausrufezeichen unter den Sweep der Serie gesetzt. Das beste Team der MLB schlug unter anderem sechs Homeruns und schenkte dem taumelnden Bullpen der Twins kräftig ein. Der Deutsche Max Kepler zeigte eine solide Leistung.

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Mit vier Runs in den ersten drei Innings machten es die Astros dem gegnerischen Starter Hector Santiago (6 IP, 6 ER) von Beginn an schwer, nach zwei Homeruns im sechsten Inning verkürzten die Gastgeber jedoch auf 5:6 und hofften auf eine spannende Schlussphase. Daraus wurde nichts: Houston schenkte dem Twins-Bullpen allein im siebten Inning sechs Runs ein und verwandelte die Partie so in einen Blowout. Es wurde so schlimm, dass die Twins im neunten Inning Catcher Chris Gimenez als Pitcher auf den Mound schickten.

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Damit gehen die Astros als klar bestes Team in ihren freien Tag am Donnerstag, alle anderen Teams haben mindestens 19 Niederlagen auf dem Konto. Der 22. Sieg im Monat Mai bedeutet zudem Franchise Rekord.

Die Twins bleiben trotz der drei Niederlagen auf Platz eins der American League Central. Max Kepler gelangen in vier At-Bats zwei Base Hits, dazu kam ein Outfield Assist. Überagender Mann bei den Astros war DH George Springer, der sechsmal auf Base kam und zwei Homeruns schlug. Insgesamt kamen die Astros auf 19 Hits und 7 Walks.

Der Spielfilm:

Vor dem ersten Pitch: Angesichts eines freien Tages am Donnerstag bekommen einige Leistungsträger bei den Astros auch den Mittwoch frei: Catcher Brian McCann, Outfielder Josh Reddick und DH Carlos Beltran sind nicht dabei, der eigentliche Center Fielder George Springer muss diesmal nicht in der Defense ran. Die brandheißen Carlos Correa (.379 Average, 13 Mulitihit-Games im Mai) und Marwin Gonzalez (.380 Average im Mai) sind aber dabei. Starting Pitcher ist Nachwuchstalent David Paulino, der für den verletzten Josh Musgrove einspringt. Für den 23 Jahre alten Righty ist es der erste Start des Jahres.

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Bei den Twins bekommen First Baseman Joe Mauer und der kranke Slugger Miguel Sano eine Pause. Max Kepler ist wie gewohnt im Right Field am Start und besetzt zum zweiten Mal in diesem Jahr in der Batting Order den dritten Platz. Starting Pitcher ist Hector Santiago (4.31 ERA), der die dritte Pleite gegen Houston in Serie verhindern soll.

1. Inning: Santiago fehlt zu Beginn die Kontrolle: Er schenkt Springer sofort einen Walk, einige Pitches sind weit von der Strikezone entfernt. Mit einem Out wird es dann teuer: Correa, dessen Bilanz gegen Santiago hervorragend ist (4-12, 3 HR), schmettert einen Inside Fastball in die Werbebande unter dem Second Deck in Left Field. Immerhin bleibt es dabei. Im unteren Teil des Innings kommt Kepler per Bogenlampe ins Left Field auf Base, aber es folgt ein Double Play. 2:0 Astros.

3. Inning: Die Astros finden die Lücken: Vier Singles in Folge, darunter ein paar Ground Balls, bringen zwei weitere Runs ins Ziel. Mit einem Out und Correa auf der dritten Base dann ein Fly Ball von Gonzalez ins Right Field zu Kepler. Der fängt den Ball nah an der Aus-Linie, Correa tagt und will nach Hause - aber ein perfekter Wurf von Kepler zu Catcher Jason Castro erwischt ihn. Outfield-Assist für den Deutschen! Wenig später verkürzt Brian Dozier mit einem Monster-Homerun gegen einen 3-1-Fastball von Paulino. 4:1 Astros.

4. Inning: Kepler beginnt den Abschnitt der Twins mit einem Line-Drive-Single, zwei Wild Pitches von Paulino bringen ihn zur Third Base. Der Astros-Starter hat jetzt sichtbar Probleme, muss tief in den Count und lässt eine RBI-Single und einen Walk zu. Mit zwei Mann on Base gelingt ihm dann aber der Strikeout gegen Castro. 4:2 Astros.

5. Inning: Springer holt den Run für Houston sofort wieder zurück! Erster Pitch von Santiago im fünften Inning, Springer schickt eine Rakete in die Sitze im Left Field. Schon sein 12. Long Ball in diesem Jahr. 5:2 Astros.

6. Inning: Und noch einer! Houstons Third Baseman Alex Bregman hatte bereits am Montag und Dienstag Homeruns geschlagen, nun verzeichnet er den dritten Blast in Folge. Sein sechster Homerun des Jahres, alle in den letzten zweieinhalb Wochen. Paulino ist mittlerweile abgelöst, Left Fielder Eddie Rosario verkürzt gegen Reliever James Hoyt per Solo-Shot auf 3:6. Und dann wird der nächste Reliever von Castro mit einem 2-Run-Homerun ins Center Field begrüßt! Nur noch 6:5 Astros.

7. Inning: George Springer - Wahnsinn! Einen hohen Fastball von Reliever Ryan Pressly atomisiert er förmlich, schickt ihn fast im Left Center Field in den Oberrang! Die Statcast-Messung ergibt eine Weite von 473 Fuß - einer der weitesten Homeruns überhaupt in diesem Jahr! Und die Astros legen nach: Walk von Jose Altuve, dann ein scharfes Single von Correa und das Ground-Rule-Double von Evan Gattis. Per Intentional Walk für Gonzalez werden die Bases gefüllt, First Baseman Yuri Gurriel und Bregman machen sie mit RBI-Singles leer. 11:5 und immer noch kein Out! Es bleibt dann bei "nur" einem weiteren Sacrificy Fly. 12:5 Astros.

8. Inning: Noch ist lange nicht Schluss! Gattis legt einen Solo-Homerun nach, sein dritter Hit und dritter RBI des Abends. Wenig später gelingt mit Jake Marisnick auch dem letzten Position Player der Astros ein Hit: Sein Double stellt auf 15:5 für Houston. Einen Run bekommen die Twins per Wild Pitch noch zurück.

9. Inning: Der Bullpen der Twins ist nach vier Relievern erschöpft. Jetzt darf sich Catcher Chris Gimenez auf dem Mound versuchen. Bis auf knapp über 80 Meilen schnell kommen seine Versuche, aber das reicht nicht. 2-Run-Homerun von Marwin Gonzalez. Dann ist endlich Feierabend! Endstand: 17:6 Astros.

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Der Star des Spiels: George Springer. Dass sich der 27 Jahre alte Center Fielder an diesem Abend als Designated Hitter nicht auf die Defense konzentrieren musste, hat ihm offenbar gut getan. Gegen die Twins zeigte er seine Vielseitigkeit: Bei sechs At-Bats kam er sechsmal (!) auf Base: Zwei Walks, zwei Singles, tiefer Line-Drive-Homerun, hoher Fly-Ball-Monster-Homerun. Einen besseren Abend kann man kaum haben.

Der Flop des Spiels: Der Bullpen der Twins. Ja, die Astros sind heiß wie Frittenfett. Aber das eine oder andere Out sollte man schon hinbekommen: Nach 14 Runs am Montag und 3 Runs am Dienstag gaben die Twins-Reliever (Gimenez ausgenommen) diesmal in zwei Innings acht Earned Runs ab - ein katastrophaler Auftritt. Macht 25 Earned Runs gegen den Bullpen in acht Innings. Klar, die Reliever sind auch etwas überarbeitet. Aber so langsam muss sich Manager Paul Molitor überlegen, wem er zum Spielende überhaupt noch vertrauen kann ...

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Das fiel auf:

  • Nicht viel schlechter als Springer war Carlos Correa (3-6, 3 RBI). Der 22 Jahre alte Shortstop der Astros, AL Rookie des Jahres 2016, gilt für viele bereits als zukünftiger MVP-Kandidat. So ist er erst einmal Anwärter auf den Spieler des Monats Mai. Ein 2-Run-Shot und ein RBI-Single bedeuteten sein 14. Spiel in diesem Monat mit zwei oder mehr Hits. Dazu lieferte er defensiv wieder einmal ab, erwischte unter anderem Kepler einmal hauchdünn mit einem Wurf zur ersten Base.
  • Überhaupt läuft bei den Astros derzeit so ziemlich alles: Für den Leader der American League West war es der neunte Sieg in den letzten zehn Spielen. Dabei erzielte man unglaubliche 72 Runs. Und diesmal waren sogar einige Leistungsträger gar nicht dabei ... Elfeinhalb Spiele Vorsprung hat in der Division bereits Vorsprung - man kann in Houston schon fast für die Playoffs planen.
  • Oder gar mehr? 14 Teams wiesen in den letzten 50 Jahren zu diesem Zeitpunkt eine Bilanz von 38-16 oder besser auf. Neun davon erreichten die World Series.
  • Angesichts der Verletzungsprobleme in der Rotation der Astros dürfte es nicht der letzte Start von David Paulino in naher Zukunft gewesen sein. Das Toptalent mixte einen Fastball von bis zu 94 MPH, den er bei etwa jedem zweiten Pitch auspackte, mit einem guten Slider, dazu kamen noch Changeup und hin und wieder ein Curveball. Zum Ende hin verließ ihn die Genauigkeit, aber nach vier Innings und 89 Pitches konnte er mit 2 Earned Runs und stolzen acht Strikeouts mehr als zufrieden sein.

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