NBA

Es regnet von Downtown

Von Philipp Dornhegge
Daequan Cook, Dwyane Wade und Michael Beasley trafen dreizehn Dreier gegen die Atlanta Hawks
© Getty

Nach einer miserablen Dreierquote in Spiel eins schlugen die Miami Heat mit zwei Rekorden zurück. In Orlando wurde Dwight Howard vorzeitig zum Duschen geschickt.

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Die Miami Heat haben im Erstrundenduell gegen die Atlanta Hawks die passende Antwort auf die Pleite in Spiel eins gegeben und den ersten Auswärtssieg in der Serie eingefahren.

Dabei war nach dem 108:93 nicht so ganz klar, ob die Heat nun besonders stark oder die Hawks besonders schwach waren.

Klar, Miami war diesmal richtig heiß, vermied unnötige Turnover und brachte endlich auch einmal Dwyane Wade ins Spiel: Der Superstar erzielte 33 Punkte, 5 Rebounds und 7 Assists gegen ein Team, das ihm schon die ganze Saison das Leben schwer gemacht hatte. "Ich hatte es kommen sehen", sagte Wade anschließend. "Von Minute zu Minute wurde der Korb größer."

Auf der anderen Seite lieferte Atlanta in der Defensive eine desolate Vorstellung ab. 108 Punkte zuzulassen, sind in einem Playoff-Spiel schon keine Glanzleistung, aber die Art und Weise war geradezu erschreckend.

Heat treffen 15 von 26 Dreiern

Miami traf 55 Prozent aus dem Feld, und immer wieder durften die Heat völlig allein gelassen von der Dreierlinie werfen. Insbesondere Daequan Cook (20 Punkte) und Wade nutzten die Freiheiten eiskalt aus.

Miami versenkte 15 Dreier - Klubrekord in den Playoffs. Cook und Wade waren für jeweils sechs davon verantwortlich. Zwei Spieler eines Teams mit sechs oder mehr Dreiern, das gab es in den Playoffs noch nie.

Schon nach dem dritten Viertel gab Coach Mike Woodson zu: "Ich finde, dass wir die Zone ganz gut dicht machen, aber wir sind zu langsam dabei, die Distanzschützen zu verteidigen. Da fehlt mir einfach die Konsequenz beim Herauslaufen."

Konsequenz der fehlenden Konsequenz war die erste Heimpleite im zweiten Playoff-Spiel. Dabei hatten die Hawks die ganze Saison über alles dafür getan, um sich den Heimvorteil in Runde eins zu sichern.

Orlando Magic - Philadelphia 76ers 96:87: Das ist ja noch mal gut gegangen: Wie schon in Spiel eins führte Orlando nach drei Vierteln mit knapp zwanzig Punkten, wieder verspielten die Magic fast den kompletten Vorsprung. Als dann einige Minuten vor Schluss auch noch Dwight Howard (11 Punkte, 10 Rebounds, 4 Blocks) nach seinem sechsten Foul auf der Bank Platz nehmen musste, musste man Schlimmes befürchten.

Doch mit dem Ausschluss Howards wurde Orlando natürlich schlagartig auch an der Freiwurflinie stärker, und so konnten die Magic den Gegner in der Schlussphase auf Abstand halten. Das Ergebnis war ein überlebenswichtiger Sieg, nachdem Philly schon das erste Auswärtsspiel gewonnen hatte. Allerdings spielten fast alle Magic-Akteure erneut schwach, ausgerechnet Rookie Courtney Lee (24 Punkte, 10 von 17 aus dem Feld) war der einzig überzeugende Spieler. Orlando gleicht zum 1:1 aus und hofft nun seinerseits auf einen Sieg in der Halle des Gegners.

Denver Nuggets - New Orleans Hornets 108:93: Zweites Spiel, zweite Klatsche für die Hornets. In Denver sahen Chris Paul und Co. erneut kein Land, während die Nuggets alle Zweifler widerlegt haben, die dachten, dass die Bilanz der regulären Saison noch längst kein Hinweis auf eine starke Postseason ist. Und wieder machte Chauncey Billups den Unterschied. Der Point Guard erzielte 31 Punkte und leistete sich keinen einzigen Turnover - fast schon ein Meisterstück gegen Chris Paul, einen der besten Balldiebe der Liga.

Der jedoch musste zugeben: "Billups spielt derzeit so gut wie man nur spielen kann." Paul selbst blieb mit 14 Punkten, 13 Assists, 0 Steals und 5 Turnovers unter seinen Möglichkeiten. Nach seiner zweiten Glanzleistung in den diesjährigen Playoffs erklärte Billups: "Ich war immer schon einer, der eher auf Sicherheit gespielt hat. Ich versuche, so wenig Fehler wie möglich zu machen und einzelne Situationen vorauszuahnen. Im Moment habe ich einfach einen ziemlich guten Lauf."

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