NBA

Clippers nicht fit genug für Cleveland

Von Philipp Dornhegge
Gegen die Clippers alberte LeBron James mit seinen Kollegen herum, bevor er richtig Ernst machte
© Getty

Die L.A. Clippers (15-49) hatten es selbst in der Hand, gegen die Cleveland Cavaliers (50-13) für eine der größten Überraschungen des Jahres zu sorgen. Mit 19 Punkten Vorsprung im letzten Viertel war der Sieg zum Greifen nah, ehe LeBron James und die Cavs aufdrehten. Am Ende stand eine 83:87-Niederlage auf dem Scoreboard und ein restlos bedienter Trainer an der Seitenlinie.

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"Wahrscheinlich habe ich den Jungs, die zuletzt verletzt waren, zu viel Spielzeit gegeben", nahm Clippers-Coach Mike Dunleavy die Pleite auf seine Kappe. "Am Ende hat man gesehen, dass wir nicht mehr richtig fit waren."

Gemeint waren wohl Chris Kaman und Baron Davis, die nur sechs und zwölf Punkte erzielten. Oder ging die Kritik doch in Richtung Zach Randolph (20 Punkte, 12 Rebounds, 6 Assists)?

Dessen Gehirn wurde in den letzten Minuten offenbar nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt, ansonsten hätte der Big Man vier Sekunden vor Schluss wohl kaum von zwei Metern hinter der Dreierlinie abgedrückt. Dunleavy schüttelte nach dieser vollkommen sinnfreien Aktion fassunglos den Kopf.

Mo Williams entscheidet das Spiel

Dass die Clippers ihre Führung überhaupt erst hergaben, daran hatten freilich die Cavs großen Anteil. Denn Superstar James, dem mit 32 Punkten, 13 Rebounds und 11 Assists das zweite Triple-Double in Folge gelang, und Mo Williams (14) nahmen das Heft in der Schlussphase in die Hand und gaben offensiv wie defensiv den Ton an.

Williams brachte sein Team erst Sekunden vor dem Ende mit einem Dreier endgültig in Führung. "So ist Mo. Egal wie schlecht er vorher gespielt hat: Ich weiß, wenn das Spiel auf der Kippe steht und er den entscheidenden Wurf nimmt, dann macht er ihn rein", lobte James seinen zuverlässigsten Teamkollegen.

Milwaukee Bucks (30-37) - New York Knicks (26-37) 112:120: Die Knicks glauben noch an die Playoffs. Nach einem Auswärtssieg bei einem direkten Konkurrenten hat das Team auch allen Grund dazu. "Ich hoffe, dass die Jungs sich jetzt sagen 'Es geht doch, so machen wir weiter' und dass uns vielleicht mal wieder eine Serie gelingt", freute sich Coach Mike D'Antoni.

Larry Hughes machte mit 39 Punkten übrigens sein mit Abstand bestes Spiel der Saison, der Trade von den Bulls nach New York hat dem Swingman sichtlich gut getan. Auch Nate Robinson mit 32 Zählern und David Lee (19 Punkte, 18 Rebounds) konnten ihre starke Form bestätigen.

Indiana Pacers (28-38) - Utah Jazz (41-23) 100:112: Nur noch drei Siege, dann haben die Jazz ihren Klubrekord von 15 Siegen in Folge aus der Saison '96/'97 eingestellt. Spieler und Trainer wollen davon allerdings nichts wissen: "Natürlich stecken wir uns hohe Ziele. Aber der Schlüssel zu unserer Serie war bisher, dass wir von Spiel zu Spiel gedacht haben. Heute mussten wir uns auf Indiana konzentrieren", erklärte Forward Carlos Boozer.

Und die waren beileibe kein Prüfstein für das beste Team der letzten Wochen. Mit drei Auswärtsspielen in Atlanta, Miami und Orlando kommen jetzt ganz andere Gegner auf die Jazz zu.

San Antonio Spurs (43-20) - Charlotte Bobcats (28-36) 100:86: Die Serie der Charlotte Bobcats ist nach sechs Siegen gerissen. Gegen die San Antonio Spurs, immerhin die Nummer zwei im Westen, war das allerdings keine allzu große Überraschung.

"Für drei Viertel haben wir sicher ganz gut mitgehalten. Aber die Spurs sind nun mal ein Meisterschaftskandidat", musste auch Coach Larry Brown eingestehen.

San Antonio, das sich auf Tony Parker (21 Punkte), Roger Mason (21) und Tim Duncan (18 und 11 Rebounds) verlassen konnte, schaute schon mit einem Auge auf den Schlager gegen die Lakers am Donnerstag, wie Forward Kurt Thomas zugab: "Wir haben zuletzt ziemlich solide gespielt. Ich hoffe, dass wir gegen L.A. zeigen können, wie stark wir sind."

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