Pfeilschifter nach Pleite tief enttäuscht

SID
Olympia, Peking, Schießen, Pfeilschifter
© DPA

Peking - Sonja Pfeilschifter konnte auch beim vierten Anlauf ihr Olympia-Trauma nicht überwinden. Beim enttäuschenden Auftakt der deutschen Schützen schoss sie als Zwölfte an der anvisierten Medaille vorbei.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die als Top-Favoritin mit dem Luftgewehr gestartete bayerische Gold-Hoffnung aus Ismaning ist mit 396 Ringen ebenso im Vorkampf hängengeblieben wie Mit-Weltrekordlerin Barbara Lechner (Triftern), deren 394 Ringe nur zu Platz 17 reichten.

Erste Olympiasiegerin der 29. Sommerspiele in Peking wurde die Tschechin Katerina Emmons, die mit 400 Ringen den Vorkampf-Weltrekord egalisierte und nach der besten Leistung aller acht Endkampf-Teilnehmerinnen mit 503,5 Ringen einen neuen olympischen Finalrekord aufstellte.

Sieger mit der Luftpistole wurde der chinesische Favorit Pang Wei.

"Wir lassen uns davon nicht entmutigen"

"Ja, wir waren schon enttäuscht. Sie hat eigentlich gut geschossen und ist nur knapp nicht ins Finale gekommen", meinte Chef de Mission Michael Vesper zu Pfeilschifter.

"Wir lassen uns davon nicht entmutigen. Sie hat noch eine weitere Chance und das zieht uns jetzt nicht runter. Auch mit der Luftpistole scheiterten die beiden deutschen Olympia-Debütanten im Vorkampf.

Hans-Jörg Meyer konnte mit 577 Zählern als 21. seine Möglichkeiten nicht ausschöpfen. Florian Schmidt landete mit 571 Ringen nur auf dem 38. Rang.

Angriff mit dem Sportgewehr

Wutentbrannt stopfte Pfeilschifter nach dem vorzeitigen Aus mit Tränen in den Augen ihre Schießbekleidung in die Tasche. Sie benötigte fast eine Stunde, um die bittere Enttäuschung wegzustecken.

"Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet, zumal der Wettkampf optimal begonnen hat", sagte sie.

"Jetzt muss ich auf dem Radl Dampf ablassen. Ab morgen beginnt dann das Training für dem Wettkampf mit dem Sportgewehr. Da will ich angreifen", kündigte Pfeilschifter trotzig an.

Weiter ohne Olympia-Medaille

Dass es vielleicht ihr letzter olympischer Auftritt werden könnte, spiele dabei keine Rolle. "Vier Jahre plane ich in meinem Alter nicht voraus. Wer weiß, ob mir's dann noch Spaß macht. Doch bei der WM 2010 in München will ich auf jedem Fall dabei sein", bemerkte die 37 Jahre alte dreimalige Gewehr-Weltmeisterin.

Wie schon 2000 in Sydney und 2004 in Athen hatte sie als Top-Favoritin das erhoffte Edelmetall verfehlt. Ein Ring fehlte zum Finaleinzug.

Nun sinnt sie beim Wettkampf mit dem KK-Sportgewehr auf Wiedergutmachung und hofft auf die erste Olympia-Medaille ihrer Laufbahn.

Zweite wurde hinter Emmons die Russin Ljubow Galkina (502,1). Bronze ging an Snjezana Pejcic aus Kroatien (500,9). Katerina Emmons, die vor vier Jahren in Athen bereits Bronze gewonnen hatte, stellte im Vorkampf mit 400 Ringen den Weltrekord ein.

 SPOX-TICKER, Medaillenspiegel, Termine, Ergebnisse finden Sie hier

Artikel und Videos zum Thema