Olympia 2021 - Power Ranking zum Fußballturnier der Männer: Zwei Top-Favoriten und deutsche Medaillen-Träume

Von Oliver Maywurm
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Platz 12: Ägypten

  • Gegner in Gruppe C: Spanien (22. Juli), Argentinien (25. Juli), Australien (28. Juli)
  • Olympia-Qualifikation durch: Sieg beim U23-Afrika-Cup 2019
  • Trainer: Shawky Gharib
  • Stars im Kader: Ahmed Hegazy (Al-Ittihad Dschidda), Ramadan Sobhi (Pyramids FC)

Superstar Mohamed Salah ist leider nicht dabei und kein einziger Spieler im Aufgebot steht in Europa unter Vertrag. Der namhafteste Akteur ist Innenverteidiger Ahmed Hegazy, der das junge Team mit seiner Erfahrung führen soll. Der 30-Jährige hat 62 A-Länderspiele für Ägypten absolviert, lief zudem 39-mal in der Premier League für West Bromwich auf. Seit Oktober 2020 steht er nun bei Al-Ittihad Dschidda in Saudi-Arabien unter Vertrag.

Der vermutlich talentierteste Spieler Ägyptens bei Olympia ist derweil Ramadan Sobhi. Der inzwischen 24-jährige Offensivspieler galt vor Jahren mal als kommender kongenialer Partner von Salah, wechselte 2016 mit 19 Jahren für fünf Millionen Euro zu Stoke City. Spielte dann immerhin relativ regelmäßig in der englischen Premier League, nachhaltig durchsetzen konnte er sich jedoch nicht. Dennoch kann Sobhi, der seit Anfang 2019 wieder in Ägypten spielt, bei Olympia mit seinen Dribblings und seiner Geschwindigkeit für spektakuläre Momente sorgen.

Prognose:

Ägypten ist zwar stärker einzuschätzen als Australien, hat mit Spanien und Argentinien aber zwei schier übermächtige Gegner erwischt. Für die Nordafrikaner wird also nach der Vorrunde Schluss sein.

Platz 11: Saudi-Arabien

  • Gegner in Gruppe D: Elfenbeinküste (22. Juli), Deutschland (25. Juli), Brasilien (28. Juli)
  • Olympia-Qualifikation durch: Platz 2 bei der U23-Asienmeisterschaft 2020
  • Trainer: Saad Al-Shehri
  • Stars im Kader: Salman Al-Faraj (Al-Hilal Riad), Salem Al-Dawsari (Al-Hilal Riad)

Auch Saudi-Arabien hat keinen Akteur dabei, der in Europa spielt, die meisten Spieler stellen die größten Klubs der heimischen Liga. Der bekannteste Name ist Salem Al-Dawsari, 38-maliger A-Nationalspieler und bei der WM 2018 Siegtorschütze beim 2:1-Erfolg gegen Ägypten. Der 29-jährige Flügelspieler spielt für Top-Klub Al-Hilal, war 2018 mal ein halbes Jahr bei Villarreal und absolvierte eine Partie in LaLiga.

Das zweite Tor beim Sieg gegen Ägypten in der WM-Gruppenphase erzielte Salman Al-Faraj. Der 31-jährige Mittelfeldspieler ist Kapitän der Olympia-Auswahl und kann auf die Erfahrung aus 42 A-Länderspielen setzen.

Prognose:

Saudi-Arabien kann an einem guten Tag zwar durchaus Qualität auf den Platz bringen, hat in der wohl stärksten Vorrundengruppe um Brasilien, Deutschland und die Elfenbeinküste aber nur sehr geringe Chancen auf ein Weiterkommen.

Platz 10: Rumänien

  • Gegner in Gruppe B: Honduras (22. Juli), Südkorea (25. Juli), Neuseeland (28. Juli)
  • Olympia-Qualifikation durch: Platz 3 bei der U21-EM 2019
  • Trainer: Mirel Radoi
  • Stars im Kader: Tudor Baluta (Brighton & Hove Albion), Andrei Ciobanu (FC Farul)

Bei der U21-EM 2019 wurde Rumänien mit begeisternden Leistungen Dritter, verlor im Halbfinale nur sehr unglücklich gegen die deutsche Auswahl. Das Problem: Mit Ianis Hagi, George Puscas, Florinel Coman oder Keeper Ionut Radu sind die überragenden Akteure von damals bei Olympia allesamt nicht dabei.

Rumäniens Kader kommt daher eher durchschnittlich daher, der bekannteste Name ist Mittelfeldorganisator Tudor Baluta. Der 22-Jährige hat allerdings eine Saison voller Verletzungen hinter sich und kam bei seiner Leihe von Brighton an Dynamo Kiew kaum zum Einsatz. Ein weiterer Spieler, den man im Auge haben sollte, ist Spielmacher Andrei Ciobanu. Der 23-Jährige machte bei der U21-EM vor einigen Monaten mit starken Leistungen auf sich aufmerksam.

Prognose:

Die großen Namen fehlen Rumänien zwar, ob der relativ leichten Vorrundengruppe ist ein Einzug in die K.-o.-Phase dennoch wahrscheinlich. Im Viertelfinale dürfte dann aber Endstation sein.

Platz 9: Südkorea

  • Gegner in Gruppe B: Neuseeland (22. Juli), Rumänien (25. Juli), Honduras (28. Juli)
  • Olympia-Qualifikation durch: Sieg bei der U23-Asienmeisterschaft 2020
  • Trainer: Hak-bum Kim
  • Stars im Kader: Kang-in Lee (FC Valencia), Ui-jo Hwang (Girondins Bordeaux)

Die Südkoreaner reisen mit einem sehr homogen besetzten Kader nach Japan, aus dem die meisten Spieler in der heimischen K League 1 aktiv sind.

Zwei Akteure stechen dabei hervor: Da wäre zum einen Supertalent Kang-in Lee vom FC Valencia. Der 20-jährige Offensivspieler gilt als hochveranlagt, wechselte bereits als Zehnjähriger nach Spanien und wurde fortan in Valencias Nachwuchs ausgebildet. Für Los Che absolvierte er vergangene Saison 24 Spiele in LaLiga, immerhin vier Torvorlagen gelangen ihm dabei.

Ebenfalls in Europa unterwegs ist Ui-jo Hwang. Der 28-jährige Mittelstürmer spielt seit 2019 für den französischen Erstligisten Girondins Bordeaux, in der zurückliegenden Ligue-1-Spielzeit kam er auf starke zwölf Tore.

Prognose:

Südkorea wird sich in einer relativ leichten Vorrundengruppe vermutlich sogar als Erster durchsetzen. Im Viertelfinale dürfte es dann je nach Gegner zu einem engen Spiel kommen, mehr als das Halbfinale und anschließend Platz 4 ist wahrscheinlich nicht drin.