US-Säbelfechterinnen holen alle Medaillen

SID
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© Getty

Peking - Die amerikanischen Säbeldamen haben zum Auftakt der olympischen Fecht-Wettbewerbe den kompletten Medaillensatz gewonnen.

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Titelverteidigerin Mariel Zagunis gewann im Finale gegen ihre Teamkollegin Sada Jaocobsen mit 15:8 Treffern und ließ noch auf der Planche ihren Freudentränen freien Lauf.

Den US-Triumph komplett machte Rebecca Ward durch ein 15:14 im Gefecht um Platz drei gegen die Russin Sofija Welikaja.

Einen solchen Erfolg hatte bei den Fechterinnen zuletzt das Tauberbischofsheimer Florett-Trio Anja Fichtel, Sabine Bau und Zita Funkenhauser 1988 bei den Spielen von Seoul geschafft.

Bujdoso verbittert

Alexandra Bujdoso scheiterte erwartungsgemäß in der zweiten Runde. Die 18-Jährige unterlag in der Runde der letzten 32 Vize-Weltmeisterin Tan Xue (China) mit 6:15. Bujdoso konnte das Gefecht gegen die Olympia-Zweite von 2004 bis zum 4:4 offen halten.

"Dann hat der Obmann vier Treffer für Tan gegeben, obwohl sie beim Angriff abgestoppt hat und die Treffer deswegen nicht hätten zählen dürfen", klagte Bujdoso, die sich als einzige deutsche Säbelfechterin für Peking qualifiziert hatte.

Zum Entsetzen ihrer Landsleute unterlag die mit einer Fußverletzung gehandicapte Tan Xue dann aber im Viertelfinale Welikaja.

Vater zufrieden

Auf Schützenhilfe des Schiedsrichters konnte Sportsoldatin Bujdoso gegen Tan nicht bauen - im Gegenteil. "Er hat mir beim letzten Treffer noch einen Video-Beweis verweigert, obwohl mir noch einer zugestanden hätte", sagte die Deutsche kopfschüttelnd.

Seit 2006 dürfen die Fechter bei strittigen Situationen den Obmann anweisen, seine Entscheidung gemeinsam mit einem Technischen Delegierten am Bildschirm in Super-Zeitlupe zu überprüfen.

Vater und Trainer Imre Bujdoso, der 1988 mit Ungarns Säbelfechtern Olympia-Gold geholt hatte, wollte aber nicht die ganze Schuld an der Niederlage dem Obmann geben.

"Natürlich hätte er drei oder vier Treffer anders geben können, aber wenn Alexandra gewinnen will, muss sie 18 oder 19 klare Treffer setzen", meinte er zur vierten Niederlage seiner Tochter gegen Tan in diesem Jahr. "Das Ergebnis ist okay, sie ist noch jung. Wichtig war, dass sie ein Gefecht bei Olympia gewinnt."

"Ich habe gut gefochten"

In der ersten Runde hatte Alexandra Bujdoso die Kanadierin Julie Cloutier souverän mit 15:2 geschlagen. "Ich habe eigentlich gut gefochten und gezeigt, dass ich was drauf habe", resümierte Bujdoso.

Bei der Weltmeisterschaft 2006 war sie als Viertelfinalistin überraschend in die Weltspitze vorgestürmt, hatte dann aber mit Formschwankungen zu kämpfen.

"Ein Ergebnis zu erzielen ist einfacher, als es zu bestätigen", sagte Vater Imre und prophezeite: "Ihre Zeit wird noch kommen. Sie war hier die Jüngste."

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