Gauck-Entscheid kein Protest

SID
Viele Medien hatten die Entscheidung des Bundespräsidenten als Boykott aufgefasst
© getty

Bundespräsident Joachim Gauck verzichtet nach Angaben von IOC-Präsident Thomas Bach "aus protokollarischen Gründen" auf einen Besuch der Olympischen Winterspiele in Sotschi.

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"Ich kenne Bundespräsident Gauck und weiß, dass er ein sehr direkter Mann ist. Wenn er seinen Verzicht als Protest verstanden gewusst haben wollte, hätte er dies auch so gesagt", sagte Bach nach einer Sitzung der IOC-Exekutive in Lausanne: "Er kann aus protokollarischen Gründen nicht nach Sotschi fahren, in ein Land, dem er zuvor noch keinen Staatsbesuch abgestattet hat. Diese Begründung ist zumindest die, die er uns gegeben hat."

Gauck selbst hatte auf eine offizielle Begründung für seine Entscheidung, nicht nach Sotschi zu reisen, verzichtet. Zahlreiche Stellen hatten aber interpretiert, dass der Bundespräsident aus Protest gegen die Regierung und die Menschenrechtssituation in Russland nicht zu den Winterspielen (7. bis 23. Februar) reisen würde.

Die Aussagen von EU-Kommissarin Viviane Reding, die ihren Verzicht auf eine Reise zu den Winterspielen explizit mit dem Umgang der russischen Regierung mit Minderheiten begründet hatte, wollte Bach nicht direkt eingehen. Bach betonte, dass Einladungen nach Sotschi ausschließlich von Regierungsseite ausgesprochen würden und dem IOC deshalb eine Einmischung nicht zustehe.

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