Claudia Pechstein attackiert DESG-Führung: "Vorsätzliche Schädigung"

SID
Claudia Pechstein fordert ein klärendes Gespräch mit der DESG-Führung.
© getty

Die fünfmalige Olympiasiegerin Claudia Pechstein hat nach der Streichung ihres Lebensgefährten Matthias Große aus dem Betreuerstab der Eisschnelllauf-Nationalmannschaft zum erwarteten Gegenangriff ausgeholt. In einem offenen Brief bei Facebook prangerte sie angebliche Missstände bei der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) an und unterstellte Sportdirektor Matthias Kulik die "vorsätzliche Schädigung meines sportlichen Weges und meines Umfeldes".

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Große war am Dienstag ausgeschlossen worden. Kulik sprach von "unsachgemäßen und dadurch verbandsschädigenden medialen Aussagen von Herrn Matthias Große gegen unsere aktuelle leistungssportliche Verbandsstrategie."

Am Donnerstag nannte Pechstein dies ein "ganz übles Foul, was Sie, Herr Kulik, nicht nur an Matthias, sondern vor allem auch an mir begangen haben". Sie führte aus: "Ohne Matthias hätte es ein Comeback von mir mit mehreren Weltcupsiegen und WM-Medaillen für die DESG niemals gegeben."

Claudia Pechstein fordert "klärendes Gespräch"

Pechstein kritisiert die Lage der DESG bereits seit Längerem. Zuletzt hatte sie sich mit Bundestrainer Erik Bouwman überworfen, seither trainiert sie mit der polnischen Mannschaft. Nun sei jedoch ein Punkt erreicht, an dem es "allerhöchste Zeit für ein sehr dringendes klärendes Gespräch mit den Verantwortlichen des DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund, d. Red.) und auch gern des BMI (Bundesministerium des Innern)" sei.

In der vergangenen Woche war Stefanie Teeuwen von ihrem Amt als DESG-Präsidentin zurückgetreten. Daraufhin brachte Pechstein ihren Lebensgefährten Große als möglichen Nachfolger ins Spiel, der wiederum die Zustände bei der DESG kritisierte. Der Verband brauche "Hilfe und ein klares Konzept, damit er überlebt", hatte Große unter anderem gesagt.

Claudia Pechstein stellt Forderung an Matthias Kulik

Pechstein führte weiter aus: "Es wäre mehr als angemessen gewesen, sich zunächst einmal beim DOSB zu informieren, ehe Sie Matthias in aller Öffentlichkeit diskreditieren." Große auszuschließen, sei ein "Ablenkungsmanöver", das "Ihre wirklichen Probleme nicht löst", schrieb Pechstein: "Im Gegenteil: Es zeigt die Welt, in der Sie leben." Die 47-Jährige schloss mit der Forderung an Kulik, "endlich Verantwortung zu übernehmen und klare Konsequenzen aus den in diesem 'Offenen Brief' aufgezeigten Missständen zu ziehen".

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