Goldener Geburtstag

Von Benedikt Treuer
Auf Severin Freund und Eric Frenzel ruhen bei der Nordischen Ski-WM die deutschen Hoffnungen
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Nordische Kombination

Männer (international): Lässt man die deutschen Starter außen vor, ergibt sich in der Kombination ein österreichisch-norwegisches Favoritenbild für die anstehende WM. Sowohl der Gesamtweltcup-Zweite Bernhard Gruber als auch sein Landsmann Lukas Klapfer haben in dieser Saison bereits Siege eingefahren und nähren die ÖSV-Hoffnung auf Erfolge.

"Die Kombinierer haben eine Qualität, die Chancen auf Medaillen eröffnet. Wir sind nicht die Favoriten, aber wir haben Selbstvertrauen", schätzt Ernst Vettori, sportlicher Leiter der österreichischen Kombinierer, die Erfolgschancen ein. Vor allem Gruber ist ein Mann für Edelmetall und einer der beiden größten Konkurrenten der deutschen Starter.

Zu denen zählt auch Jan Schmid. Der Norweger und seine Landsmänner Havard Klemetsen, Mikko Kokslien und Magnus Moan gehören in dieser Saison durchgehend zu den Bestplatzierten und wollen im benachbarten Schweden den amtierenden Einzel-Weltmeister Eric Frenzel vom Thron stürzen. Auf Edelmetall hofft auch Akito Watabe. Der Japaner hat sich in den vergangenen Jahren in der Weltspitze etabliert und könnte der lachende Dritte sein, sollten sich an der Spitze zwei Läufer in die Quere kommen.

Männer (DSV): "Blonde Frauen, Knäckebrot und IKEA" sind die Dinge, an die Olympiasieger Eric Frenzel beim Stichwort Schweden zuerst denkt. Dass er dort im letzten Winter seinen Gesamtweltcup-Sieg durch den Gewinn auf der kleinen Schanze perfekt machte, hat er aber auch noch nicht vergessen.

"Mir gefällt es dort sehr gut. Ich kam mit der Schanze zurecht und die anspruchsvollen Strecken liegen mir auch sehr gut. Ich bin so selbstsicher zu sagen, dass ich das Potenzial für Gold habe." Nichts Geringeres erwartet man im DSV-Lager auch von ihm.

Neben Frenzel präsentieren sich aber auch Fabian Rießle und Johannes Rydzek in diesem Winter in starker Verfassung. Als Vierter bzw. Sechster der Gesamtrangliste bilden sie mit Frenzel das überragende DSV-Trio, von denen jeder Chancen auf eine Einzel-Medaille hat. "Die Form der beiden stimmt. Das ist wichtig im Hinblick auf die WM", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch zuletzt aus. Sollte Frenzel schwächeln, müssen Rießle und Rydzek das Loch schließen.

Jedoch sind nicht alle deutschen Starter so zuversichtlich. Björn Kircheisen geriet zuletzt in die Kritik. "Er hatte zuletzt keine gute Form inne. Das kann von der Ermüdung aus den letzten Wochen kommen", so der Coach, der Kircheisen deshalb bei der Generalprobe in Liberec aus dem Verkehr zog und dafür trainieren ließ - Schweißtreiben für Falun, wo nicht nur er selbst, sondern auch die Mannschaft einiges von ihm erwartet. Zu der gehören auch Tino Edelmann und Manuel Faißt, die wohl nichts mit den Medaillen, an einem guten Tag aber mit der Top 10 zu tun haben dürften.

Team: 1987 ist das Jahr, das seit gefühlten Ewigkeiten in den Köpfen der deutschen Kombinierer herumschwirrt. Daher nämlich datiert das letzte deutsche Staffel-Gold bei einer WM. Jedoch: Es besteht verdientermaßen eine große Hoffnung, dass diese Statistik 2015 endlich aufgefrischt wird, schließlich ist das DSV-Team so gut in Form wie lange nicht.

"Gold mit dem Team wäre toll - nach so vielen zweiten oder dritten Plätzen", hofft Frenzel, sich mit seinen Kollegen verewigen zu können. Daran glaubt auch Weinbuch, der jedoch warnt: "Wir greifen wieder an, haben Chancen. Norwegen ist aber brutal stark."

Genau daher kommt die größte Konkurrenz. Mit Schmid, Klemetsen, Kokslien und Moan verfügen die Skandinavier über starke Läufer und Springer, die ähnlich stark aufgestellt sind wie das DSV-Team. Wenngleich die Österreicher in dieser Kombinations-Saison nicht ganz so erfolgreich waren, sind auch sie in der Breite stark genug gerüstet, um die Favoriten aus Deutschland und Norwegen zu ärgern.

DSV-Prognose: 3x Gold, 1x Silber, 2x Bronze

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