Keine Blutkontrollen bei Eisschnelllauf-WM

SID
Die niederländische Ausnahmeläuferin Ireen Wüst zeigt kein Verständnis für fehlende Dopingtests
© getty

Die niederländischen Eisschnelllauf-Stars Sven Kramer und Ireen Wüst haben fehlende Blutkontrollen bei der vor einer Woche zu Ende gegangenen Einzelstrecken-WM in Sotschi beklagt.

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"Das ist noch nie passiert", sagte 5000-m-Weltmeister und Olympiasieger Kramer der Fachzeitschrift "NUsport". Noch nie sei sein Blut vor, während oder nach einem WM-Rennen nicht kontrolliert worden.

"Es ist tatsächlich merkwürdig, dass es nach den Rennen keine Bluttests gegeben hat", teilte Olympiasiegerin Ireen Wüst, die in Sotschi drei WM-Titel geholt hatte, per sms mit. Seit 2001 nimmt der Weltverband ISU normalerweise bei großen Meisterschaften einen Tag vor Wettkampfbeginn allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen eine Blutprobe ab.

Keine Maschine einsatzbereit

Kramer berichtete, der medizinische Berater des Weltverbands ISU, Ruben Ambartsumow, habe ihm erklärt, "dass in der Umgebung Sotschi, in einem Radius von zwei Autostunden, keine Blutkontrollmaschine vorhanden sei". Harm Kuipers, Mitglied der medizinischen Kommission in Sotschi, bestätigte im Gespräch mit "NUsport": "Wir wollten Bluttests, aber organisatorisch war es nicht möglich. Die Maschine, die bei den Winterspielen gebraucht werden soll, ist noch nicht einsatzbereit." Die Dopingkontrollen seien jedoch gemäß dem WADA-Code durchgeführt worden. Die WADA schreibe Blutkontrollen nicht zwingend vor.

Für eine der größten WM-Überraschungen in Sotschi hatte Denis Juskow gesorgt. Der Russe siegte über die 1500 m. Ende 2010 war seine vierjährige Dopingsperre vom russischen Verband aufgehoben worden. 28 Monate hatte Juskow bis dahin wegen Marihuana-Konsums schon hinter sich.