"Wir treten an, um Medaillen zu gewinnen"

SID
Cheftrainer Uwe Müssiggang setzt alles daran, bei den Staffel-Wettbewerben Medaillen zu holen
© Getty

Nach der medaillenlosen Bruchlandung in den langen Einzelrennen sind die deutschen Biathleten beim Endspurt der Heim-WM in Ruhpolding unter Druck geraten. "Den Druck haben wir immer. Wir treten an, um eine Medaille zu gewinnen", sagt Cheftrainer Uwe Müssigang vor den am Freitag (Männer) und Samstag (Frauen) anstehenden Staffel-Entscheidungen.

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Die Frauen um Magdalena Neuner treten dabei als Titelverteidigerinnen an, müssen aber mit Druck nach zuletzt schwachen Schießleistungen umgehen.

"Die Frauen wissen, dass sie besser schießen können und haben das hier auch schon unter Beweis gestellt. Das haben wir im internen Gespräch auch noch einmal deutlich gemacht", erklärt Uwe Müssiggang gegenüber der Nachrichtenagentur dapd.

Der 61-Jährige räumt aber auch ein: "Ich habe nicht umsonst vor der WM gesagt, dass ich mit drei bis acht Medaillen zufrieden wäre. Auch wenn Magdalena sechs Medaillen angekündigt hat, war das nicht tief gestapelt. Drei Medaillen haben wir, aber es hat sich auch gezeigt, dass so eine Heim-WM etwas Besonderes ist."

Müssiggang baut auf Neuner

Auf Rekord-Weltmeisterin Magdalena Neuner, die im Vorjahr in Chanty-Mansijsk mit einem furiosen Sturmlauf noch Staffelgold gesichert hatte, ruhen auch in den letzten WM-Entscheidungen die größten deutschen Hoffnungen. Die schwächste Saisonleistung mit Platz 23 über die 15 Kilometer hat die 25-Jährige abgehakt.

Und speziell im abschließenden Massenstartrennen (Sonntag, 16.00 Uhr) gilt die Titelverteidigerin aus Wallgau wieder einmal als Favoritin. "Wer die Lena mit ihrer Stärke im Zweikampf kennt, der weiß, dass es im Massenstart sehr schwer sein wird, an ihr vorbeizukommen. Sie wird für diese Medaille noch einmal alle Kräfte mobilisieren", sagt Müssiggang.

Männer-Team für Endspurt gerüstet

Während bei den deutschen Frauen wie schon im gesamten Winter alles von Magdalena Neuners Leistung abhängt, scheinen die Männer auch nach dem bemerkenswerten Comeback von Altmeister Michael Greis deutlich breiter aufgestellt.

Dreifach-Olympiasieger Greis und die beiden Ex-Weltmeister Arnd Peiffer sowie Andreas Birnbacher vergaben im 20-Kilometer-Einzel erst beim letzten Schießen ihre Siegchance, hinterließen aber einen bärenstarken Eindruck und sollten im Quartett mit Youngster Simon Schempp auch in der Lage sein, in der Staffel zumindest einen Podestplatz zu erreichen.

Der Massenstart (Sonntag, 13.30) gilt als Birnbachers Domäne. Zwei seiner drei Saisonsiege holte der Schlechinger in dieser Disziplin, gewann im Januar auch das Prestige-Rennen am Oberhofer Grenzadler und wurde zudem am Holmenkollen von Oslo Zweiter.

Nachdem der 30-Jährige als Vierter des Einzellaufes Bronze nur um acht Zehntelsekunden verpasste, setzt er auf das Finale: "Ich habe das Rote Trikot (Spitzenreiter in der Weltcup-Disziplinwertung, Anm. d. Red.), und der Massenstart wird für mich ein ganz besonderes Rennen. Es wäre gigantisch, da mit einer Medaille um den Hals auf dem Siegerpodest zu stehen."

WM in Ruhpolding: Der Zeitplan

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