Deutsche Biathleten verpassen Medaille

SID
Andreas Birnbacher wurde im dritten Einzellauf der Biathlon-WM Vierter
© Getty

Andreas Birnbacher schüttelte enttäuscht den Kopf, Arnd Peiffer winkte frustriert ab - mit Fehlern im allerletzten Schuss haben die deutschen Zitter-Biathleten in Ruhpolding Gold verschenkt. Weil Birnbacher im langen 20-km-Einzelrennen am Ende sogar winzige 0,8 Sekunden zu Bronze fehlten, stehen die Männer daheim weiter ohne Einzelmedaille da. Bleibt wieder einmal nur die Hoffnung auf Magdalena Neuner, die am Mittwoch die vierte Medaille bei ihrem vierten WM-Start holen will.

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"Ich bin enttäuscht, bei der Heim-WM hängt man sich gern eine Medaille um den Hals. Alle haben gesagt, dass es reicht, und dann reicht es doch nicht", sagte Birnbacher und ärgerte sich über seinen einzigen Fehler im verflixten letzten von 20 Schüssen: "Da habe ich gedacht - jetzt triffst du den auch noch. Und da war er schon weg. Das sollte einem in meinem Alter eigentlich nicht mehr passieren."

Der 31-Jährige sah sich trotzdem schon als Bronzegewinner, doch der Tscheche Jaroslav Soukup schnappte ihm zum Entsetzen von 26.000 Fans die Medaille noch hauchdünn vor der Nase weg. Birnbacher lag am Ende nur 13,1 Sekunden hinter Sieger Jakov Fak. Der Überraschungs-Weltmeister holte das erste Gold für Slowenien.

Arnd Peiffer auf Platz sieben

Arnd Peiffer landete mit 36,5 Sekunden Rückstand auf Rang sieben - auch ihm hatten nach drei fehlerfreien Schießeinlagen bei der letzten Übung die Nerven geflattert. Zwei Fehler leistete er sich, davon einen im letzten Schuss. "Das ist schon extrem ärgerlich. Wenn ich den einen noch weggeschossen hätte, hätte ich zack ganz oben gestanden. Aber ich hatte wacklige Beine", sagte Peiffer: "Aber immerhin nehme ich mit, dass ich zumindest die Chance hatte, ganz oben zu stehen."

Die hatte auch der dreimalige Olympiasieger Michael Greis, der ebenfalls in der letzten Schießeinlage patzte und am Ende Platz 11 belegte. "Wir hatten drei Leute, die bis zum letzten Schießen um Gold gekämpft haben. Natürlich hofft man dann, dass wenigstens einer durchkommt", kommentierte Bundestrainer Mark Kirchner ernüchtert. Sportdirektor Thomas Pfüller meinte kampfeslustig; "dass wir uns diese Männer-Medaille schon noch holen werden".

Neuner will vierte Medaille

Magdalena Neuner steuert unterdessen am Mittwoch die vierte Medaille im vierten WM-Rennen an - am liebsten natürlich in Gold. "Na klar ist das im Hinterkopf, dass mir der Titel noch fehlt. Wäre eine schöne Geschichte, wenn das noch klappen würde", sagt die deutsche Biathlon-Heldin: "Ich habe das Potenzial am Schießstand, das Ding zu gewinnen. Das Gesamtpaket passt einfach. Ich scheine am Höhepunkt zu sein."

Die Stimmung im Chiemgau scheint alles möglich zu machen: "So etwas habe ich in meiner ganzen Karriere noch nicht erlebt. Mir kann doch nichts Besseres passieren, als dass mir die Leute Beine machen und ich über den Schnee fliegen kann."

Der komplette Zeitplan der Biathlon-WM

 

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