Norwegen gewinnt Mixed-Staffel vor Deutschland

SID
Michael Greis holte mit der Mixed-Staffel WM-Silber in Chanty-Mansijski
© Getty

Die deutsche Biathleten haben bei der WM in Chanty-Mansijsk Gold verpasst. Schlussläufer Michael Greis musste sich nach schwacher Schießleistung den Norwegern geschlagen geben.

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Michael Greis hat das Mixed-Gold noch aus der Hand gegeben. Zum Auftakt der Weltmeisterschaften im russischen Chanty Mansijsk musste sich der 34-Jährige als Schlussläufer der gemischten Staffel Tarjei Bö und Norwegen geschlagen geben.

Zuvor hatten Andrea Henkel, die überragende Magdalena Neuner und Arnd Peiffer die Titelverteidiger auf Goldkurs gebracht. Bronze ging an Frankreich.

Henkel: "Im Stehendschießen hatte ich etwas gutzumachen"

"Man hat gemerkt, dass es der WM-Auftakt ist. Beide waren vorsichtig im Liegendschießen. Sie sind über die Sicherheit zum Ziel gekommen. Bei Lena waren zwei Randtreffer dabei, aber sie hat stehend ihren Rhythmus geschossen", sagte Frauen-Trainer Gerald Hönig.

Henkel hatte das deutsche Team beim ersten Schießen kurz geschockt, als sie sich im Liegendschießen zwei Nachlader leistete.

Doch mit ihrer ganzen Routine blieb die sechsmalige Weltmeisterin an der führenden Norwegerin Tora Berger dran. "Im Stehendschießen hatte ich ja etwas gutzumachen", sagte die 33-Jährige, die allerdings auf der Strecke mit "schweren Beinen" kaum etwas gutmachen konnte und mit knapp 25 Sekunden Rückstand als Fünfte wechselte.

Neuner: "Das waren schon fast 100 Prozent"

Eine absolut perfekte Vorstellung in der Loipe und am Schießstand zeigte Neuner. Im direkten Duell versagten Ann Kristin Flatland die Nerven, mit Neuner im Nacken schoss die Norwegerin zwei Fehler.

Dagegen blieb die 24 Jahre alte Wallgauerin fehlerfrei und lief einen Vorsprung von 24,7 Sekunden heraus. "Ich war etwas angespannt vor dem Rennen. Das waren schon fast 100 Prozent. Wenn ich am Schießstand so durchkomme, ist das grandios. Dafür, dass ich letzte Woche noch mit Fieber im Bett gelegen habe, war das schon sehr positiv", sagte Neuner.

Gegen den 14-maligen Weltmeister Ole Einar Björndalen musste sich Peiffer behaupten. Im Liegendschießen hatte der Sprintsieger von Presque Isle Pech, als er nach einem technischen Problem den fünften Schuss danebensetzte und zum ersten Mal nachladen musste.

Mit zwei Nachladern im Stehendanschlag machte es der 23-Jährige noch einmal spannend, doch auch der Altmeister patzte. Peiffer kam mit über 20 Sekunden Vorsprung auf Björndalen zum Wechsel. "Das Schießen war so lala. Aber wir haben eine Medaille, die Farbe ist erstmal egal", sagte Peiffer.

Greis verspielt Goldmedaille

Gleich zweimal nachladen musste Greis im Liegendschießen. Der im Gesamtweltcup führende Bö nutzte seine Chance, traf schnell alle fünf Scheiben und hängte sich an den Dreifach-Olympiasieger von Turin 2006 ran.

Bereits bei der nächsten Zwischenzeit hatte sich der laufstarke Youngster den deutschen Routinier geschnappt und rettete diesen Vorsprung auch trotz eines Nachladers über das Stehendschießen.

Fast schon tragisch war der Auftritt von Gastgeber Russland. Die aus Chanty Mansijsk stammende Swetlana Sleptsowa musste als Startläuferin zweimal in die Strafrunde und wurde von den eigenen Zuschauern ausgepfiffen.

Am Ende landete das russische Quartett zumindest auf Rang sechs und versöhnte die erwartungsvollen Fans damit zumindest ein bisschen.

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