Maria Riesch hinter Schild auf Rang zwei

SID
Marie Riesch lag nach dem ersten Durchgang 0,12 Sekunden hinter ihrer Schwester Susanne
© Getty

Maria Riesch hat beim Slalom-Weltcup in Flachau den zweiten Platz hinter Marlies Schild belegt. Ihre jüngere Schwester Susanne schied als Erste nach dem ersten Lauf im zweiten aus. Mit drei weiteren Top-Ten-Plätzen konnten die DSV-Damen insgesamt auf ganzer Linie überzeugen.

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Sie standen vor einem historischen Triumph, am Ende waren sie enttäuscht: Susanne und Maria Riesch lagen nach dem ersten Lauf des Weltcup-Slaloms im österreichischen Flachau auf den Plätzen eins und zwei mit weitem Abstand zur Konkurrenz.

Doch dann schied Susanne Riesch im zweiten Durchgang aus und Schwester Maria musste als Zweitplatzierte noch der Österreicherin Marlies Schild den Vortritt lassen. "Das tut weh, wir haben Weihnachtsgeschenke im Januar verteilt", sagte der deutsche Cheftrainer Mathias Berthold. Dritte wurde in Kathrin Zettel eine weitere Österreicherin.

"Nach der Ausgangsposition nach dem ersten Lauf ist das schon eine Enttäuschung", sagte Maria Riesch im Ziel der "Hermann Maier Weltcup-Strecke", während die drei Jahre jüngere Schwester, die vor ihrem ersten Weltcupsieg stand, oben am Hang enttäuscht im Schnee saß. Auch mit ihrem zweiten Rang, mit dem sie im Slalom-Weltcup die Führung zurückeroberte und im Gesamtweltcup den Rückstand auf die ausgeschiedene Lindsey Vonn (USA) verkürzte, war die Weltmeisterin nicht zufrieden: "Ich hatte ja einen so großen Vorsprung."

Marlies Schild zaubert Traumlauf auf die Piste

Nach dem ersten Lauf lag Susanne Riesch 0,12 Sekunden vor Maria, weitere 0,81 Sekunden dahinter folgte Zettel. Dann aber fuhr Lokalmatadorin Schild in einer anderen Welt und legte eine Bestzeit vor, an der sich auch Maria Riesch die Zähne ausbiss: 1,26 Sekunden verlor die Partenkirchenerin im Finale auf die Österreicherin - zum Sieg fehlten ihr 0,34 Sekunden. Susanne Riesch nahm ihr Ausscheiden derweil gefasst auf: "So etwas passiert eben im Slalom, ich muss noch lernen, wie es ist, wenn man nach dem ersten Lauf führt."

Trotz der Enttäuschungen der Riesch-Schwestern: Für die deutschen Damen war es ansonsten ein gelungener Abend. Die bereits für Olympia qualifizierte Katharina Dürr  erreichte auf dem Flutlicht-Hang mit Rang fünf das beste Resultat ihrer Karriere, Fanny Chmelar holte sich als Sechste das Ticket für Vancouver. Die schon für die Spiele teilnahmeberechtigte Christina Geiger  fuhr auf Rang neun. Weltcuppunkte holten auch Nina Perner als 21. und Riesenslalom-Weltmeisterin Kathrin Hölzl  als 25.

Maria Riesch im Gesamtweltcup auf dem Vormarsch

Maria Riesch machte durch ihre siebte Top-Drei-Platzierung im 18. Saison-Rennen viel Boden im Gesamtweltcup gut. Nach dem Ausfall von Lindsey Vonn, die nach drei Siegen hintereinander im Weltcup im ersten Lauf ausschied, verkürzte sie den Rückstand um 80 auf 112 Punkte. Zugleich rückte sie in der Slalom-Gesamtwertung wieder auf Rang eins.

Die bisherige Spitzenreiterin Sandrine Aubert aus Frankreich, Gewinnerin von zwei Slaloms in diesem Winter, wurde nach einem Torfehler im ersten Durchgang disqualifiziert, Maria Riesch (373) führt vor Marlies Schild (320).

Ein möglicher Doppel-Erfolg der Riesch-Schwestern wäre durchaus historisch gewesen. Ein ähnlicher Triumph liegt bald 28 Jahre zurück: Zuletzt hatten zwei Schwestern am 4. März 1982 bei einem Riesenslalom in Waterville Valley/US-Bundesstaat New Hampshire die Plätze eins und zwei belegt: Irene Epple siegte damals vor der zwei jahre jüngeren Maria Epple.

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