Kohli gewinnt deutschen Krimi

Von SPOX
In einer Hitzeschlacht rang Kohlschreiber Jungspund Zverev in fünf Sätzen nieder
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Herren - 1. Runde (alle Matches):

Roger Federer (SUI/2) - Leonardo Mayer 6:1, 6:2, 6:2

Der Schweizer erwischte mit Leonardo Mayer, der Nummer 34 der ATP, kein leichtes Erstrunden-Los. Doch Federer erwischte gegen den Argentinier einen Sahne-Tag. Zwar wollte der erste Aufschlag nicht recht - egal - mehr Winner, weniger Fehler, dazu eiskalt bei den Breakchancen, 6:1 für FedEx.

Im Folgesatz waren die Aufschlagsspiele erneut wenig souverän, im richtigen Moment entschied sich die ehemalige Nummer eins aber für den passenden Schlag. Mayer knickte im Gegenzug zweimal ein. Gleiches Spiel sahen die Fans auch im dritten Satz. So war das Weiterkommen Federers nie gefährdet.

Robin Haase (NED) - Dustin Brown (GER) 4:6, 4:6, 6:3, 7:5, 6:4

Das Match gegen Robin Haase hätte für Dustin Brown nicht besser starten können. "Dreddy" Brown servierte bockstark, ging hohes Risiko und schnappte bei der einzigen Breakchance beim Stand von 4:4 vorentscheidend zu.

Mit der Führung im Rücken gestaltete Brown den zweiten Durchgang mit der gleichen Taktik. Wuchtiger Aufschlag, kurze Ballwechsel und diesmal gelang das Break früh. Großes Problem beim Niederländer: Der erste Aufschlag kam nur in 41 Prozent der Fälle - zu wenig, erneut 6:4 für den Deutsch-Jamaikaner.

Ab Satz drei kehrten sich die Machtverhältnisse auf Court 16 um. Haase gelangen mehr Winner und auch der Aufschlag des Niederländers stabilisierte sich. Brown patzte zweimal bei eigener Angabe, Haase war zur Stelle und kam mit 1:2 heran. Der vierte Durchgang wurde zum mentalen Test für Brown, den er verlor. Zwar schaffte er ein schnelles Re-Break, bei 5:5 zog Haase jedoch an und brachten den Satz 7:5 nach Hause.

Der fünfte Satz wurde zum Triumphzug für den 28-Jährigen aus Den Haag. Der Service kam, die Fehlerzahl blieb erstaunlich niedrig (7:19), schnell stand es 5:1, auch ein Rebreak brachte Haase nicht mehr ins Grübeln.

Hawk-Eye der Herren: Neuer King gesucht

Philipp Kohlschreiber (GER/29) - Alexander Zverev (GER) 6:7, 6:2, 6:0, 2:6, 6:4

In einer schwachen, aber spanenden Partie hat sich Philipp Kohlschreiber gegen Alexander Zverev den Einzug in die nächste Runde gesichert. Bereits früh hatte man das Gefühl, dass für Zverev eine Überraschung im deutschen Duell durchaus möglich war. Und tatsächlich: Nach einem tollen Kampf im ersten Durchgang konnte der 18-Jährige den Tie-Break klar für sich entschieden.

Doch Philipp Kohlschreiber verstand die Warnung und erhöhte umgehend die Schlagzahl. Neben seiner starken Punktgewinn-Quote beim zweiten Service (70 Prozent) war seine Effizienz bei den Break-Chancen entscheidend: Beide Möglichkeiten verwandelte Kohlschreiber.

Mit dem Ausgleich im Rücken überrannte der 31-Jährige den Youngster förmlich und fertigte Zverev im dritten Satz in nur 25 Minuten zu Null ab - Führung Kohlschreiber. Wer jetzt allerdings dachte, dass sich der Jungspund seinem Schicksal ergeben würde, wurde eines Besseren belehrt: Im vierten Durchgang gelang Zverev mit einem Break ein starker Beginn, kurz darauf war er mit 4:0 enteilt - der ungefährdete Ausgleich war die Folge.

Im Entscheidungssatz verteidigten beide Akteure ihre Aufschläge lange, doch dann versagten Zverev ausgerechnet beim Stand von 4:5 die Nerven. Kohlschreiber nutzte die Serviceschwäche aus und holte das entscheidende Break zum Matchgewinn.

Andy Murray (GBR/3) - Nick Kyrgios (AUS) 7:5, 6:3, 4:6, 6:1

Es war wieder eine Achterbahnfahrt sondergleichen, die Kyrgios auf dem Arthur Ashe hinlegte. Der Aussie, der nach seinem Eklat mit Stan Wawrinka derzeit "auf Bewährung" spielt, meckerte und fluchte zwar vor sich hin, beschwerte sich über zu spät eintreffende Zuschauer - und einmal rutschte ihm sogar das Racket, das er später zerstören sollte, aus der Hand und flog in Richtung Seitenaus. Einen weiteren Skandal suchte man aber vergebens. "Ich werde aus den Geschehnissen lernen, das habe ich schon", sagte er auf der PK danach. "Niemand hier war mit 20 schon perfekt."

Auch nicht perfekt, aber dennoch in guter Form war Andy Murray, Sieger von 2012. Gegen Kyrgios, der in den unmöglichsten Momenten Stopps oder wilde Schwinger einstreute, reichte sein grundsolides, laufintensives Spiel. "Er ist unberechenbar", so der Schotte. "Er hat alle Schläge auf Lager, ist ein fantastischer Athlet."

Nick Kyrgios: Im falschen Sport gelandet

Ein Athlet, der nur 3 seiner 14 Breakchancen nutzen konnte und seit Wawrinka noch ohne Sieg dasteht. Murray dagegen schlug 18 Asse und legte bei 46 Winnern nur 23 Fehler hin. Kyrgios hatte vor allem am Netz Probleme und machte dort nur zu 43 Prozent den Punkt.

Stan Wawrinka (SUI/5) - Albert Ramos-Vinolas (ESP) 7:5, 6:4, 7:6 (8:6)

Tomas Berdych (CZE/6) - Bjorn Fratangelo (USA) 6:3, 6:2, 6:4

Denis Istomin (UZB) - Benjamin Becker (GER) 6:7 (9:11), 6:4, 6:4, 6:1

Damen - 1. Runde

Herren - 1. Runde

Die ATP-Weltrangliste