"Gibt Dinge, die sich nicht gehören"

SID
Nick Kyrgios spürt den Ärger der gesamten Tennis-Welt
© getty

Nach seinem bösen Ausraster im Match gegen French-Open-Sieger Stan Wawrinka hat die Tennis-Elite dem australischen Jungstar Nick Kyrgios öffentlich die Leviten gelesen.

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"Er ist bestraft worden, und das hat er wirklich verdient", sagte der Weltranglistenerste Novak Djokovic: "Er muss wohl seine Lektion auf die harte Tour lernen."

Der 20 Jahre alte Kyrgios hatte bei seinem Zweitrunden-Aufgabesieg beim ATP-Turnier in Montreal im zweiten Satz gut hörbar aufgefangen vom Platzmikrofon verkündet, dass sein Aussie-Kollege Thanasi Kokkinakis mit Wawrinkas Flamme Donna Vekic ins Bett gestiegen sei. Wawrinka, der wegen Rückenschmerzen aufgeben musste, hatte dies erst nach dem Match erfahren. Kyrgios, der eine Runde später mit 5:7, 3:6 an John Isner (USA) scheiterte, war von der ATP mit einer Strafe von 10.000 Dollar (8995 Euro) belegt worden. Später kamen weitere 2500 Dollar für unsportliches Verhalten gegenüber einem Balljungen dazu.

Kyrgios entschuldigt sich

"Ich verstehe ja, dass jeder Spieler emotionale Höhen und Tiefen durchmacht", sagte der Serbe Djokovic: "Aber dass man seine Wut am Gegner auslässt, dafür gibt es keine Entschuldigung." Auch Olympiasieger Andy Murray hob den Zeigefinger. "Es gibt im Tennis Dinge, die sich einfach nicht gehören. Das war eines davon", sagte der Schotte: "Das Wichtigste ist jetzt, dass er aus der Geschichte lernt."

Der neunmalige French-Open-Sieger Rafael Nadal nahm sich Kyrgios ebenfalls zur Brust: "Als Profi bist du jede Woche mit deinen Kollegen in der Umkleide. Das Leben ist dann viel leichter und fröhlicher, wenn du zu ihnen eine gute Beziehung hast", sagte der Spanier.

Kyrgios selbst, der künftig auf Bewährung und unter besonderer Aufsicht der ATP auf der Tour unterwegs ist, zeigte sich reumütig. "Ich habe Wawrinka getroffen, und verständlicherweise war er echt sauer", sagte Kyrgios: "Ich habe mich öffentlich und privat bei ihm entschuldigt. Ich hoffe, die Sache ist damit erledigt. Mit den Folgen muss ich nun klar kommen."

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