Nadal muss beißen - Lisicki locker

Von SPOX
Rafael Nadal steht nach hartem Fight in Runde zwei
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Herren - 1. Runde (alle Matches):

Rafael Nadal (ESP/2) - Martin Klizan (SVK) 4:6, 6:3, 6:3, 6:3

Erstrunden-Aus 2013. Erstrunden-Aus 2014? Man weiß nicht, ob Rafael Nadal solche Gedanken im Kopf herumschwirrten, als er im Duell mit Martin Klizan den ersten Satz abgab. Verständlich wäre es allerdings gewesen.

Schließlich war dem Spanier bereits im letzten Jahr das "Kunststück" gelungen, nach einem Triumph bei den French Open in London in der ersten Runde die Segel zu streichen. Und der Slowake Klizan sollte Rafa mehr fordern, als ihm wohl lieb war.

Nadal kam vor allem mit dem Aufschlag seines Gegners nicht zurecht, seine Returns erreichten kaum die gewohnte Klasse. Zudem war von den üblichen Power Shots wenig zu sehen. Das änderte allerdings im zweiten und dritten Durchgang.

Klizan konnte sein gutes Niveau nicht ganz halten, Nadal produzierte seinerseits endlich mehr Winner und war aktiver beim Service des Slowaken. Im vierten Satz sah es dann nach einem Break zum 3:1 nach einem schnellen Ende aus. Doch Klizan gelang noch mal das Re-Break.

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Am Ende fehlten beim Außenseiter - im Gegensatz zu Nadal - trotzdem die letzten Körner, um das schlussendlich entscheidende Break zum 5:3 zu vermeiden. Am Ende steht der 700. Sieg auf der Tour für die Nummer eins der Welt - und ein Treffen mit einem alten Bekannten. Nadal trifft auf Lukas Rosol, der ihn vor zwei Jahren - ebenfalls in der zweiten Runde - aus dem Turnier geworfen hatte.

Jo-Wilfried Tsonga (FRA/14) - Jürgen Melzer (AUT) 6:1, 3:6, 3:6, 6:2, 6:4

Was für ein Krimi! An Tag eins musste das Duell zwischen Jo-Wilfried Tsonga und Jürgen Melzer sogar unterbrochen werden, es war schlicht und ergreifend zu dunkel geworden in London, dazu kam auch noch einsetzender Regen.

Bis dahin war es ein Auf und ab für beide Akteure. Der Franzose dominierte den ersten Satz, Melzer hatte arge Probleme bei eigenem Aufschlag - trotz einer starken Quote (82 Prozent). Erst im zweiten Satz konnte der Österreicher aus seinem Service Profit schlagen, auch weil Tsonga mehr Probleme bei den Returns bekam.

So ging es weiter, auch im dritten Durchgang war Melzer in den entscheidenden Phasen zur Stelle. Doch so schnell wollte sich Tsonga nicht geschlagen geben. Er kämpfte sich in den Fünften, in dem er dann mit 19 Winner das Happy End auf seiner Seite hatte. Nach der nächtlichen Unterbrechung brauchte die Nummer 14 der Setzliste nur noch ein Aufschlagspiel, um den Einzug in die nächste Runde perfekt zu machen.

Roger Federer (SUI/4) - Paolo Lorenzi (ITA) 6:1, 6:1, 6:3

Eine 93-minütige Lehrstunde vom einstigen großen Meister? Viele Leute würden dafür einiges zahlen. Paolo Lorenzi bekam sie umsonst. Wenn der Italiener ein Daueroptimist wäre, würde er es wohl so sehen.

Als ehrgeiziger Sportler bleibt zu sagen: Lorenzi war dem Sieger von Halle einfach nicht gewachsen. Federer, der im letzten Jahr bereits in Runde zwei die Koffer packen musste, spielte phasenweise richtig gutes Rasentennis.

Ein wenig Serve and Volley, viele Netzangriffe (30/42), dazu eine ordentliche Aufschlagquote (70 Prozent). Einzig mit seinen vielen ausgelassenen Breakchancen (6/23) dürfte der Schweizer nicht zufrieden sein. Den Rest besorgte jedoch sowieso Lorenzi, der von Federer über den Court gescheucht wurde und folgerichtig viele Fehler produzierte (24).

Der Einzug in Runde zwei soll für den Vierfach-Daddy aber nur der Anfang gewesen sein. Federer stellte nach der Partie klar: "Das Ziel ist, das Turnier zu gewinnen!"

Stan Wawrinka (SUI/5) - Joao Sousa (POR) 6:3, 6:4, 6:3

In Halle konnte Joao Sousa mit Roger Federer einen Schweizer noch ordentlich ärgern. Das klappte in Wimbledon mit einem Landsmann der ehemaligen Nummer eins aber nicht wirklich. Stan Wawrinka war klar der dominierende Mann, gerade sein erster Service war eine Waffe.

Der Australian-Open-Champion, der in Paris überraschenderweise in Runde eins scheiterte, machte 86 Prozent der Punkte beim ersten Aufschlag. Im zweiten Durchgang lag Wawrinka in dieser Statistik sogar bei 100 Prozent - ziemlich perfekt.

Viel wichtiger dürfte es für Stan the Man aber gewesen sein, dass er offenbar ohne Beschwerden agieren konnte. In der letzten Woche lag Wawrinka noch flach, es gab durchaus das eine oder andere Fragezeichen hinter seiner Fitness. Nach dem ersten Sieg in Wimbledon seit 2011 dürfte sich dies aber erst mal erledigt haben.

Milos Raonic (CAN/8) - Matthew Ebden (AUS) 6:2, 6:4, 6:4

John Isner (USA/9) - Daniel Smethurst (GBR) 7:5, 6:3, 6:4

Kei Nishikori (JPN/10) - Kenny De Schepper (FRA) 6:4, 7:6 (7:5), 7:5

Lukasz Kubot (POL) - Jan-Lennard Struff (GER) 7:6 (8:6), 6:4, 6:4

Bessere Quote beim ersten Aufschlag (64 Prozent zu 61 Prozent). Weniger Unforced Errors (24:26). Fast genauso viel Winner (49:50). Warum Jan-Lennard Struff trotzdem glatt in drei Sätzen gegen Lukasz Kubot verlor? Der Pole verbuchte insgesamt 25 Asse und machte so immer wieder leichte Punkte. Zudem zeigte Struff bei Breakbällen Nerven und konnte Kubot nie dessen Service abnehmen (0/7).

Philipp Kohlschreiber (GER/22) - Igor Sijsling (NED) 6:4, 6:4, 6:2

Kohlschreiber feierte einen gelungen Einstieg in das Turnier. Vor allem bei eigenem Aufschlag ließ der Deutsche, in dessen Spiel kaum Fehler zu erkennen waren, nichts anbrennen. Mit lediglich zwei Breakchancen im gesamten Match hatte sein Kontrahent aus den Niederlanden zu keinem Zeitpunkt eine realistische Chance in die Partie zu finden.

Während in den Durchgängen eins und zwei Sijsling noch einigermaßen dagegen halten konnte, war im dritten Abschnitt bereits früh die Entscheidung gefallen. Durch die kurze Spieldauer von weniger als eineinhalb Stunden dürfte Kohlschreiber zudem einige Körner für die nächste Runde gespart haben.

Julian Reister (GER) - Michael Russell (USA) 6:4, 6:4, 6:7 (5:7), 4:6, 7:5

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