Das Petko-Märchen geht weiter

Von SPOX
Andrea Petkovic bezwang im Viertelfinale der French Open Sara Errani
© getty

Andrea Petkovic steht im Halbfinale der French Open. Die Deutsche ließ Sara Errani in zwei Sätzen keine Chance. Rafael Nadal hatte mit David Ferrer nur im ersten Durchgang Probleme. Andy Murray rang Gael Monfils nieder. Außerdem zogen Anna-Lena Grönefeld und Julia Görges an Tag 11 in Paris ins Mixed-Finale ein.

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Damen - Viertelfinale (alle Matches):

Andrea Petkovic (GER/28) - Sara Errani (ITA/10) 6:2, 6:2

Andrea Petkovic ist endgültig zurück in der Weltspitze! Mit ihrem Sieg über Sandplatz-Spezialistin Sara Errani steht die Darmstädterin als erste Deutsche seit Steffi Graf 1999 im Halbfinale von Roland Garros. "Ich weiß nicht, was passiert ist. Das ist unglaublich, ich bin sehr glücklich und liebe Paris", konnte Petko ihr Glück bei "Eurosport" kaum fassen.

Dabei sah es zu Beginn alles andere als gut aus für die letzte verbliebene Deutsche im Turnier. Die an zehn gesetzte Errani breakte Petkovic direkt, doch die kam zurück und sicherte sich die nächsten sechs Spiele in Folge und den ersten Satz deutlich mit 6:2.

Auch der zweite Satz begann zunächst alles andere als optimal, wieder breakte Errani, wieder holte sich die Deutsche aber das direkte Rebreak. Beim Stand von 3:2 gelang der 26-Jährigen das entscheidende Break. Errani wurde ihr schwacher zweiter Aufschlag zum Verhängnis. Nur zwei von elf Punkten konnte sich die Vorjahresfinalistin sichern. Ein Rückhandfehler der Italienerin besiegelte schließlich den Halbfinaleinzug.

Vor allem mit dem ersten Aufschlag der Weltranglisten-27. hatte Errani enorme Probleme, nur ein Drittel der Punkte gingen an die Italienerin, die sich von dem aggressiven Spiel der Deutschen immer wieder nach hinten drängen ließ. Besonders am Netz zeigte sich Petkovic stark und verwandelte 70 Prozent ihrer Chancen. Im Halbfinale trifft Petko nun auf Simona Halep.

Tag 10 in Paris: Der Djoker bleibt souverän

Simona Halep (ROU/4) - Svtelana Kuznetsova (RUS/27) 6:2, 6:2

Debütanten-Ball im Halbfinale von Paris! Nach Andrea Petkovic erreichte Simona Halep auch erstmals ein Grand-Slam-Halbfinale. Die 22-Jährige, die die am höchsten gesetzte verbliebene Spielerin im Turnier ist, feierte nach dem Viertelfinale bei den Australian Open ihr zweites erfolgreiches Grand-Slam-Turnier.

Dabei war mit Svetlana Kuznetsova ein äußerst schwerer Brocken zu überwinden, immerhin hatte die an 27 gesetzte Russin 2009 in Roland Garros schon gewonnen. Von Anfang an war es aber die junge Rumänin, die die sechs Jahre älterer Kuznetsova auf dem Suzanne Lenglen vorführte. Nur 45 Prozent der ersten Aufschläge konnte die Russin gegen die offensiv spielende Halep in Punkte ummünzen.

Die machte von da an kurzen Prozess mit ihrer Gegnerin und breakte diese bereits früh zur 3:1-Führung. Im zweiten Satz kam Kuznetsova dann schon etwas besser in Fahrt, ein erneutes Break zum 3:1 beendete aber die Hoffnungen auf einen entscheidenden dritten Satz vorzeitig. Gemeinsam mit Eugenie Bouchard ist Halep die einzige Spielerin, die sowohl in Melbourne als auch in Paris unter den letzten Acht stand.

SPOX-Power-Ranking zu den Damen

Herren - Viertelfinale (alle Matches):

Rafael Nadal (ESP/1) - David Ferrer (ESP/5) 4:6, 6:4, 6:0, 6:1

Für David Ferrer bleibt es dabei: Bei großen Turnieren ist Rafael Nadal für ihn einfach ein unüberwindbarer Gegner. Dabei brachte der Weltranglistenfünfte als bisher einziger Spieler Nadal ernsthaft zum Wanken. Furios starteten beide in einen hochklassigen ersten Satz, den Ferrer mit einem entscheidenden Break zum 6:4 für sich entschied. Besonders die 15 Unforced Errors von Rafael Nadal spielten ihm dabei in die Karten.

Doch der Weltranglistenerste unterstrich, dass er keinesfalls so einfach aus seinem absoluten Lieblingsturnier geschmissen werden wollte und holte sich den zweiten Satz mit 6:4. Alle rechneten jetzt mit einer Antwort von Ferrer, doch Nadal zeigte, warum er bisher nur einmal in Paris bezwungen wurde. Ein glattes 6:0 und kein einziger Unforced Error in nur 26 Minuten reichten für die 2:1-Satzführung.

Ab dann marschierte der Spanier unaufhaltsam Richtung Halbfinale. Selbst ein 0:40 bei eigenem Aufschlag konnte Nadal nicht stoppen, der fünf Punkte in Folge machte und mit diesem Spiel den Willen von Ferrer endgültig brach. Immer wieder ging Ferrer volles Risiko und wurde vom konzentriert agierenden Nadal bestraft.

Andy Murray (GBR/7) - Gael Monfils (FRA/23) 6:4, 6:1, 4:6, 1:6, 6:0

Die Ausgangslage für Andy Murray war alles andere als gut. Ein voll besetzter Court Philippe Chartrier und dazu noch ein unberechenbarer Gael Monfils. Eine Davis-Cup-Auswärtspartie, wie Murray vor der Partie prophezeite. Der Schotte ließ sich trotzdem von Beginn an nicht von der Kulisse beeindrucken, sondern machte früh klar, dass er Monfils in seinem Wohnzimmer den Sieg garantiert nicht schenken wird.

Alleine neun Punkte gelangen Murray, der den flinken Monfils immer wieder über den Platz hetzte und das Kommando übernahm, im ersten Satz am Netz. Besonders kurios: Bei einem Vorhandfehler von Murray rutschte diesem der Ersatz-Aufschlagsball aus der Hosentasche, Schiedsrichter Jake Garner brach den Ballwechsel allerdings ab und ließ ihn zum Ärger von Monfils wiederholen.

Es dauerte bis zum fünften Aufschlagspiel von Monfils, bis Murray zum Satzgewinn breaken konnte. Nach einer verrückten Rallye mit 36 Schlägen ballte Murray die Faust und schien Eindruck beim Weltranglisten-28. hinterlassen zu haben.

Mit fünf Spielen in Folge machte Murray schnell klar, dass er mit Blick auf die untergehende Sonne kurzen Prozess mit dem Franzosen machen wollte. Ein gewonnenes Aufschlagspiel zum 1:5 blieb das einzige Erfolgserlebnis des letzten Franzosen im Turnier. Besonders der zweite Aufschlag von Monfils erwies sich als Punktegarant für Murray, der dort zwei Drittel der Ballwechsel für sich entschied.

Gemeinsam mit dem Publikum wachte Monfils im dritten Satz wieder auf und kämpfte sich ins Spiel zurück. Nach einigen umkämpften Aufschlagspielen unter den Augen von Präsident Francois Hollande war es Monfils, der beim Stand von 5:4 drei Satzbälle hatte. Mit einem "Allez" pushte sich der 27-Jährige wieder nach vorne und hatte das Momentum auf seiner Seite.

Dementsprechend heiß zeigte sich Monfils auch im vierten Satz und konnte Murray bereits das zweite Aufschlagspiel abnehmen. Dieser zeigte sich fortan ein wenig geschockt vom frenetischen Publikum und musste Monfils im vierten Satz mit 6:1 deutlich den Vortritt lassen. Als Schiedsrichter Garner weiterspielen lassen wollte, bezeichnete Murray das als "bekloppte Entscheidung". Der Schotte berappelte sich jedoch und verwandelte gegen einen müden Monfils acht Minuten vor Sonnenuntergang den zweiten Matchball. Im Halbfinale kommt es nun zum Duell mit Nadal.

SPOX-Power-Ranking zu den Herren

Mixed - Halbfinale:

Anna-Lena Grönefeld (GER)/Jean Rojer (NED) - Yaroslava Shvedova (KAZ/3)/Bruno Soarez (BRA/3) 3:6, 7:6 (7:4), 10:5

Julia Görges (GER/8)/Nenad Zimonjic (SRB/8) - Timea Babos (HUN)/Eric Butorac (USA) 6:2, 6:2

Während Petkovic im Einzel nach den Sternen greift, steht eine deutsche French-Open-Siegerin bereits fest. Der Grund ist simpel. Sowohl Julia Görges (mit Nenad Zimonjic) als auch Anna-Lena Grönefeld (mit Jean Rojer) sind ins Mixed-Finale eingezogen.

Damit kommt es zu einer Premiere. Zwei deutsche Spielerinnen hatten sich bis dato noch nie in einem Mixed-Endspiel bei einem Grand Slam gegenübergestanden.

Alles zu den French Open 2014

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