Agassi fordert Mitgefühl statt Verurteilung

SID
Andre Agassi gewann in seiner Karriere acht Grand-Slam-Titel
© Getty

Andre Agassi fordert Mitgefühl statt Kritik nach seinem Drogengeständnis. "Ich hätte in meiner damaligen Situation keine Verurteilung, sondern Hilfe gebraucht", so der Tennisstar.

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Der frühere Tennis-Weltstar Andre Agassi hat sich gegen die Kritik an seinem verspäteten Drogengeständnis gewehrt und stattdessen Mitgefühl eingefordert.

In der Talkshow "60 Minutes" des TV-Senders CBS reagierte der Ehemann der deutschen Tennis-Ikone Steffi Graf betroffen auf den von Martina Navratilova angestellten Vergleich mit dem unter Doping-Verdacht stehenden früheren Baseball-Star Roger Clemens.

"Das ist natürlich etwas, was man nicht hören möchte", sagte Agassi: "Ich würde mir aber wünschen, dass mit solcher Kritik auch etwas Mitgefühl verbunden wäre, dass ich in meiner damaligen Situation keine Verurteilung, sondern vielmehr Hilfe gebraucht hätte."

Agassi will anderen helfen

In der vergangenen Woche war durch Vorabauszüge von Agassis Biografie "Open" der Drogenmissbrauch des früheren Weltranglistenersten bekannt geworden. Agassi berichtet in seinen Memoiren, 1997 nach dem Konsum der Droge Crystal Meth und einem positiven Dopingtest einer Sperre durch die Spielervereinigung ATP nur mittels einer Lüge entgangen zu sein.

Agassi machte in dem CBS-Interview, das am Donnerstag auszugsweise und am Sonntag in kompletter Länge ausgestrahlt wird, seine grundsätzliche Absicht bei seiner Drogenbeichte klar:

"Damals hatte ich Probleme und brauchte Hilfe. Heute kann es andere Athleten geben, die positiv auf Drogen getestet werden und Probleme haben. Für sie bitte ich um etwas Mitgefühl. Mir war bewusst, dass ich durch die Veröffentlichung mehr verlieren als gewinnen könnte. Aber ich bin in Ordnung, mich beschäftigt vielmehr, ob jemand anderem vielleicht dadurch geholfen werden kann."

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