Deutsche mit starkem Auftakt

SID
Philip Heintz sorgte bei der Kurzbahn-EM in Herning für die größte Überraschung
© getty

Philip Heintz hat zum Auftakt der Kurzbahn-EM im dänischen Herning überraschend den Titel über 200 m Lagen gewonnen. Zuvor sorgten bereits die Silbermedaille von Franziska Hentke und Bronze durch Christian Diener für einen gelungenen Auftakt der deutschen Schwimmer.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Damit hätte ich nicht gerechnet. Ich hatte unglaublich viel Spaß im Wasser", sagte der 22-Jährige aus Mannheim, der in 1:53,98 Minuten vor dem Schweden Simon Sjödin und dem Portugiesen Diogo Filipe Carvalho anschlug und den bislang größten Erfolg seiner Karriere feierte. Seine verstärkte Motivation erklärte der frisch gekürte Europameister so: "Die WM war kacke, Olympia war kacke, ich wollte zeigen, was ich kann."

Das traf auch auf andere in der DSV-Mannschaft zu. Fransiska Hentke glänzte mit Silber über 200 m Schmetterling in deutscher Rekordzeit (2:03,47 Minuten). Bronze gewann die 4x50-m-Lagenstaffel der Männer. Für Rückenschwimmer Christian Diener war es bereits das zweite Edelmetall an diesem Tag, denn der 20-Jährige hatte sich zuvor über 200 m bereits Einzel-Bronze gesichert.

Auch Deibler mit Goldambitionen

Der Potsdamer jubelte hinterher über den "bislang größten Erfolg" seiner Karriere. Platz drei hinter den favorisierten Radoslaw Kawecki und Peter Bernek in persönlicher Bestzeit (1:51,40) war allerdings ein hartes Stück Arbeit. "Das Rennen war brutal, es war die ganze Zeit nur Beißen angesagt", meinte der frühere Junioren-Weltmeister. Die Magdeburgerin Hentke fand ihr Silberrennen einfach nur "megageil".

Der WM-Vierte Steffen Deibler, der wegen einer Erkrankung anderthalb Wochen kein Wassertraining absolvieren konnte und deshalb am ersten Tag auf einen Start über 50 m Freistil verzichtet hatte, überzeugte neben dem Staffelrennen auch auf seiner Paradestrecke 100 m Schmetterling. Der Olympia-Vierte zog als Schnellster (49,89) mit Goldambitionen ins Finale am Freitag ein.

Biedermann verzichtet auf EM-Start

Die WM-Achte Dorothea Brandt belegte im hochkarätig besetzten Finale über 50 m Brust den siebten Platz. Enttäuscht war Tim Wallburger. Der 24-Jährige aus Berlin hatte sich in Abwesenheit von Langbahn-Weltrekordler Paul Biedermann, der aus Trainingsgründen auf einen Start in Herning verzichtet, über 400 m Freistil eine kleine Medaillenchance ausgerechnet. Am Ende musste er sich aber mit dem siebten Platz begnügen.

Der WM-Zweite Marco Koch hatte über 100 m Brust als Dritter (57,62) keine Probleme mit der Halbfinal-Hürde. Auch Jenny Mensing qualifizierte sich über 100 m Rücken als Siebte für den Endlauf.

Bundestrainer Lambertz hat für die kontinentalen Titelkämpfe in der 50.000-Einwohner-Stadt kein konkretes Medaillenziel ausgerufen. "Wenn die Hälfte Saisonbestzeit schwimmt und die Etablierten die ein oder andere Medaille holen, dann wäre das ein Erfolg", hatte der Wuppertaler im Vorfeld gesagt.