Anand-Pleite wirft alles um

Von SPOX
Hikaru Nakamura schaltete den Favoriten Viswanathan Anand schon nach 26 Zügen aus
© getty

In der zwölften Runde des Kandidatenturniers in Moskau hatte Viswanathan Anand wieder seine Probleme in Schwarz und verspielte gegen den starken Hiraku Nakamura seine gute Ausgangslage kurz vor dem Turnierabschluss. Fabiano Caruana und Levon Aronian nahmen sich nichts. Sergey Karjakin klettert an die Spitze.

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Peter Svidler - Anish Giri 0,5:0,5

Es bleibt dabei: Gegen Giri kann man sich von vorne herein gleich auf eine Punkteteilung einstellen. Zwar hatte der Niederländer auch in diesem Duell leichte Vorteile, konnte den einen Mehrbauern im Turmendspiel aber erneut nicht in den Sieg umsetzen.

In einem hart umkämpften Dauerschach war schließlich nach 85 Zügen, sechs Stunden und 45 Minuten Schluss.

Hiraku Nakamura - Viswanathan Anand 1:0

Gestern zog Vishy noch souverän an die Spitze, heute folgte die ernüchternde Pleite. Auf die sehr gut vorbereitete Eröffnung von Nakamura hatte der Inder nur eine bedingt sichere Antwort parat, die sich nicht auszahlte.

In der Folge versuchte Anand das Unheil noch in ein Remis zu lenken, doch nach 26 Zügen war Schluss. Nakamura überrollte den Favoriten geradezu. Anand hat den Turniergewinn und die damit verbundenen WM-Partie gegen Magnus Carlsen nun nicht mehr in der eigenen Hand.

Sergey Karjakin - Veselin Topalov 1:0

Der Russe hat die Niederlage im gestrigen Top-Duell offensichtlich sehr gut verarbeitet und ließ gegen Schlusslicht Topalov zu keinem Zeitpunkt etwas anbrennen. Wie schon so häufig in diesem Turnier kämpfte der Bulgare vergeblich gegen die schlechte Stellung an.

Nach einer sizilianischen Eröffnung stieß Karjakin aggressiv auf der h-Linie vor. Binnen 35 Zügen fertigte Karjakin seinen Kontrahenten souverän ab und meldet damit zwei Partien vor dem Turnierende seinen Anspruch am Match gegen Carlsen an.

Fabiano Caruana - Levon Aronian 0,5:0,5

Caruana wählte eine sehr klassische spanische Eröffnung und bereitete in aller Ruhe seine solide Stellung vor - in seiner Ausgangsposition so kurz vor dem Turnierabschluss genau richtig. Aronian dagegen musste im Kampf um den Turniersieg aktiver spielen und versuchte, aus dem Zentrum heraus Druck auszuüben.

Die Partie im RE-LIVE

Die Partie schlich sich im Mittelspiel in Richtung Punkteteilung, ehe Caruana deutlich in Zeitnot geriet. Aronian jedoch übersah einen Riesen-Vorteil in Form eines Turmopfers - Glück für Caruana. Dennoch konnte Schwarz nicht mehr viel passieren.

Aronian ging also im Endspiel noch einmal in die Offensive. Dadurch entstand eine sehr scharfe Stellung, die der Rumäne zielorientiert zu Ende spielte. Neben einer Schwäche am Damenflügel Caruanas fand Schwarz eine weitere am Königsflügel.

Unter Zeitdruck zeigten die beiden Großmeister ein hochklassiges Endspiel. Mit einem Mehrbauern rettete sich Caruana dennoch zur Punkteteilung. Damit teilt sich der Amerikaner nun die Führung im Klassement mit Karjakan.

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