Dressur-Duell der Amazonen

SID
Isabell Werth wird auch bei Olympia mit ihrer Rappstute Weihegold antreten
© getty

Kristina Bröring-Sprehe gegen Isabell Werth, Desperados gegen Weihegold: Die Dressur-Prüfungen im Rahmen der deutschen Reit-Meisterschaften in Balve werden zu einem Wettstreit der beiden besten deutschen Amazonen.

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Zum Auftakt dominierten die Weltranglistenerste aus Dinklage und die fünfmalige Olympiasiegerin aus Rheinberg den Grand Prix und knackten dabei als einzige Starterinnen die 80-Prozent-Marke.

Bröring-Sprehe gewann die Qualifikation für den Grand Prix Special auf ihrem Paradepferd Desperados mit 81,920 Prozentpunkten hauchdünn vor Werth, die mit der hochveranlagten Rappstute Weihegold auf 81,720 kam. Sie sei noch nicht volles Risiko gegangen, sagte Bröring-Sprehe, räumte aber ein, dass es "enger als erwartet" gewesen sei.

Top-Pferde von Werth sind angeschlagen

"Schön, dass Weihegold schon so weit ist", sagte Werth, die im April das Saison-Aus ihrer beiden angeschlagenen Top-Pferde Bella Rose und Don Johnson verkünden musste und ihre Olympiahoffnungen zwischenzeitlich bereits schwinden sah. Mit der nachtschwarzen Stute Weihegold schwingt sich die erfolgreichste Dressurreiterin der Welt nun aber auf einmal wieder zu einer der olympischen Topfavoritinnen auf.

Dass Werth ebenso wie Bröring-Sprehe die Nominierung für Rio bereits so gut wie in der Tasche hat, wollte Bundestrainerin Monica Theodorescu am Freitag in Balve allerdings noch nicht bestätigen. "Ich freue mich über einen tollen Auftakt hier, aber wir haben noch einen weiten Weg vor uns", sagte die einstige Weltklasse-Reiterin.

Hinter Bröring-Sprehe und Werth reihten sich die weiteren potenziellen Olympia-Teilnehmer ein. Dritte wurde Dorothee Schneider (Frankfurt/79,940) mit Showtime vor Sönke Rothenberger (Bad Homburg/78,080) mit Cosmo und Hubertus Schmidt (Borken/76,820) mit Imperio. Mit ihrem zweiten Pferd Emilio belegte Isabell Werth mit immerhin noch 75,960 Prozentpunkten hinter Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen/Unee/76,100) Platz sieben.

Nominierung für Olympia im Juli

Balve ist für die deutschen Dressurreiter die erste von zwei Olympia-Sichtungen, nominiert wird nach dem CHIO im Juli in Aachen. Dass Bundestrainerin Monica Theodorescu, die in Rio Mannschaftsgold als Ziel ausgegeben hat, die Qual der Wahl haben wird, zeigte sich in Balve bereits im Grand Prix. Hinter den beiden Top-Favoritinnen Bröring-Sprehe und Werth kämpfen vier bis fünf Reiter um die beiden freien Plätze in der Vierer-Equipe für Rio.

Am Samstag (10.00) findet in Balve der Grand Prix Special statt, in dem der erste von zwei DM-Titeln in der Dressur vergeben wird. Die abschließende Grand Prix Kür ist am Sonntag (11.00).

Die Entscheidung in der deutschen Meisterschaft der Springreiter fällt erst am Sonntag. In Abwesenheit der deutschen Topstars geht eine Spitzengruppe um Felix Haßmann (Lienen/Cayenne), den ehemaligen deutschen Meister der Berufsreiter, in die entscheidende zweite Wertungsprüfung. Den Springreitern dient Balve nicht als Olympia-Sichtung, Christian Ahlmann, Ludger Beerbaum und Co. sind deshalb an diesem Wochenende stattdessen unter anderem bei der Global Champions Tour am Start.

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