Darts-WM 2020 - Van Gerwen und Wright vor dem Finale: Gimme that Meilenstein, du Paradiesvogel!

Von Dominik Geißler
Michael van Gerwen (l.) ist die Nummer eins der Welt.
© imago images

Am Neujahrsabend treffen Michael van Gerwen und Peter Wright im Finale der Darts-WM 2020 aufeinander (21 Uhr live auf DAZN und im LIVETICKER). Während das Duell für Wright die Chance auf Revanche und die Beendigung eines regelrechten Fluchs ist, hat van Gerwen die Möglichkeit, seiner ohnehin schon erfolgreichen Karriere ein weiteres Denkmal zu setzen. Die Favoritenrolle ist dabei klar vergeben.

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Peter Wright und Major-Finals - das passt irgendwie nicht so richtig zusammen. Zwölfmal stand Snakebite in den vergangenen sechs Jahren in solch einem Endspiel, nur bei den UK Open 2017 war er erfolgreich.

Begonnen hat diese Negativ-Serie mit der Niederlage im WM-Finale 2014. Damals war Wright 43 Jahre alt, laut eigener Aussage aber noch nicht bereit für einen so großen Titel - ganz im Gegensatz zu seinem damaligen Gegenüber: Michael van Gerwen.

Der Niederländer setzte sich dank eines 7:4-Sieges erstmals die Weltmeisterkrone auf und machte sich damit als 24-Jähriger zum jüngsten Champion aller Zeiten. Es war der Beginn einer Ära, die er mit einer ganzen Reihe an Titeln - darunter zwei weitere WM-Siege - wie kein Zweiter prägte und prägt.

Nun, am Neujahrstag 2020, steht Wright wieder im Endspiel der Weltmeisterschaft. Wieder geht es gegen van Gerwen. Zeit also für die Revanche? "Ich habe ihm vor ein paar Wochen gesagt, dass wir uns im Finale treffen werden. Nun ist es so gekommen", sagte der Schotte nach seinem Halbfinal-Sieg gegen Gerwyn Price (6:3), das vor allem wegen des Zoffs der beiden Briten für Schlagzeilen sorgte. Er sei nun reifer als noch 2014, erklärte Wright: "Ich bin älter und weiser. Ich werde es nicht wieder wegwerfen. Ich kann alles treffen, was ich will."

Van Gerwen: "Wright hat mehr Angst vor mir"

Mit einem Average von 98,39 Punkten im Halbfinale präsentierte er sich dabei in guter Verfassung, patzte jedoch ein ums andere Mal bei den Doppeln (36,07 Prozent). Will er van Gerwen diesmal schlagen, muss er sich vor allem dort steigern. Denn klar ist: Gegen Mighty Mike reicht kein Gut, da braucht es schon eine Fünf-Sterne-Leistung.

Das weiß natürlich auch der Branchenprimus selbst. "Peter hat mehr Angst vor mir als ich vor ihm", betonte van Gerwen vor dem 44. Aufeinandertreffen mit dem buntesten Vogel der PDC-Tour. Und das, obwohl er beim 6:3-Erfolg im Halbfinale gegen Nathan Aspinall nicht sein bestes Darts zeigte.

"Ich bin mit meiner Performance nicht zufrieden. Gegen Peter werde ich besser spielen müssen", zeigte sich MvG selbstkritisch. Aber: "Ich kann im Finale mein A-Spiel liefern. Das habe ich noch nicht gezeigt, also wäre im Endspiel der richtige Zeitpunkt, mein Top-Level zu erreichen."

Selbstvertrauen wird ihm zudem ein Blick auf die Statistik geben. Siebenmal duellierten sich Wright und er in einem Major-Finale, siebenmal gewann van Gerwen. "Meistens, wenn Peter gegen mich spielt, bläst er sich auf und verpasst die Doppelfelder. Das ist gut für mich", analysierte der 30-Jährige treffend.

Gelingt Michael van Gerwen die Titelverteidigung?

Motivation dürfte van Gerwen außerdem genug mitbringen. Immerhin geht es nicht einfach nur um seinen vierten WM-Titel, sondern auch um die Möglichkeit, die Krone erstmals zu verteidigen und damit künftig vor seinen Matches als "Back-to-Back-Champion" angekündigt zu werden. Es wäre ein weiterer Meilenstein in seiner sagenhaften Karriere.

Von solchen Zielen ist Wright weit entfernt. Doch erstmals die Sid Waddell Trophy in die Luft zu stemmen und die 500.000 Pfund Preisgeld einzusacken, ist freilich auch nicht allzu schlecht. An seiner Herangehensweise möchte Snakebite nichts ändern. "Ich denke nicht so viel darüber nach, was es bedeuten würde, Weltmeister zu sein. Ich gehe einfach auf die Bühne und spiele mein Spiel - so wie ich das schon das ganze Turnier über gemacht habe."

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