Hockey-EM: Deutschland schlägt England und holt Bronze

SID
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Trostpreis Bronze: Den deutschen Hockeyfrauen ist bei der Heim-EM ein versöhnlicher Abschluss gelungen. Das Team von Bundestrainer Valentin Altenburg setzte sich auch im zweiten Duell mit Gruppengegner England durch und gewann bei strahlendem Sonnenschein das Spiel um Platz drei mit 3:0 (2:0).

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"Wir haben unsere Dominanz ausgespielt, darauf können wir stolz sein. Wir werden heute noch ein bisschen anstoßen und feiern", sagte Torhüterin Julia Sonntag: "Die Stimmung war unfassbar, je nach Spielsituation hat man seine eigene Stimme nicht mehr gehört. Das hat uns beflügelt und macht Bock auf mehr."

Vor gut gefüllten Rängen im Mönchengladbacher Hockeypark trafen Co-Kapitänin Sonja Zimmermann (12.), Charlotte Stapenhorst (26.) und Jette Fleschütz (58.) für die Gastgeberinnen, die bereits in der Vorrunde beim 5:0 gegen die Engländerinnen siegreich gewesen waren.

Den EM-Titel und die vorzeitige Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 sicherte sich derweil Topfavorit und Titelverteidiger Niederlande durch ein 3:1 (3:1) im Endspiel gegen Belgien. Die Belgierinnen hatten zuvor im Halbfinale die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) niedergerungen und dem Team beim 0:1 das einzige Gegentor im Turnier zugefügt.

"Wir haben es bei der WM nicht geschafft, unser letztes Turnierspiel zu gewinnen, aber das ist ein großes Ziel von uns", hatte Altenburg nach der Halbfinalpleite gesagt und angekündigt, dass seine Mannschaft die Bronzemedaille "jagen" werde. Doch zu Beginn kamen die deutschen Frauen nicht zur Entfaltung, die erste dicke Chance hatte England.

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Zimmermann per Flachschlenzer erfolgreich

Bei einem verdeckten Schuss von Elena Rayer (3.) musste sich Julia Sonntag im Tor mächtig strecken, um den Ball mit dem Schläger aus der Ecke zu kratzen.

In der Folge neutralisierten sich beide Teams, ehe sich Deutschland mit gleich fünf Strafecken nacheinander im gegnerischen Schusskreis festsetzte - im fünften Anlauf war Zimmermann per Flachschlenzer erfolgreich.

Aber England blieb mutig und die deutsche Defensive wackelte. Bei einer weiteren Chance durch Rayer (14.) und zwei Pfostentreffern (20./22.) lag der Ausgleich in der Luft, stattdessen erhöhte Stapenhorst wenig später. Über die linke Seite enteilte die Berlinerin ihren Gegenspielerinnen und traf abgebrüht zum Halbzeitstand.

Nach der Pause drängten die DHB-Frauen auf die Vorentscheidung. England formierte sich defensiv kompakt, ließ jedoch immer wieder Lücken zu, ohne dass Deutschland aus dem Spiel heraus oder mit Strafecken weiteres Kapital schlagen konnte.

Kurz vor Schluss ersetzte England seine Keeperin durch eine weitere Feldspielerin, bei einem Konter traf Fleschütz ins leere Tor und setzte den Schlusspunkt - dann bejubelte ein tosender Hockeypark die deutsche Bronzemedaille.

Wie die Frauen waren auch die DHB-Männer im Halbfinale knapp gescheitert. Im Spiel um Platz drei trifft der Weltmeister nun am Sonntag (12.30 Uhr) auf Olympiasieger Belgien.

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