Merkel eröffnet, Magath lobt und Guerdat siegt

SID
Steve Guerdat hat das Hauptspringen zum CHIO-Auftakt gewonnen
© Getty

Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnete das Spektakel höchstpersönlich, Bundesliga-Trainer Felix Magath schaute vorbei, und der erste Sieger beim CHIO in Aachen hieß Steve Guerdat.

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Mit einem Parforceritt sicherte sich der Schweizer den Sieg im Hauptspringen des ersten Tages. Und am Abend kam dann auch noch WM-Torschützenkönig Thomas Müller. "Nach der ganzen Aufregung kann ich die Zeit hier in Deutschland genießen. Ich freue mich, hier zu sein", sagte der Senkrechtstarter, der brav Autogramme schrieb.

Angela Merkel hatte zuvor das weltweit größte Turnier in der Aachener Soers in höchsten Tönen gelobt. "Kein Pferdesportfest ist bekannter und renommierter als der CHIO. In Aachen wird Pferdesportgeschichte geschrieben", sagte Merkel in ihrer Begrüßungsansprache.

37.000 Besuchern erlebten im Springstadion eine bunte und unterhaltsame Eröffnungsshow sowie den Einritt der Nationen. "Aachen ist das einzige Reitturnier Deutschlands, das Nationenpreise ausrichtet, und das gleich in fünf Disziplinen", sagte Merkel in Beisein von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen, Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher und Präsident Klaus Pavel vom Aachen-Laurensberger Rennverein (ALRV). Auch Magath lobte das Turnier und erklärte, dass er durch seine Tochter dem Reitsport verbunden sei.

Meredith Michaels-Beerbaum beste Deutsche

Als erster großer Sieger ließ sich Steve Guerdat feiern. Der Team-Europameister fegte mit der 13 Jahre alte Stute Jalisca Solier in 72,55 Sekunden fehlerfrei durch den Parcours. Landsmann Pius Schwizer machte mit Ulysse (74,09) als Zweitplatzierter der Doppelsieg der Eidgenossen perfekt.

Beste Deutsche war Meredith Michaels-Beerbaum, die mit ihrem Paradepferd Checkmate fehlerfrei in 74,42 Sekunden den dritten Rang belegte. "Ich bin ganz zufrieden. Checkmate war wieder sehr stark. Ich habe gesehen, wie schnell Steve Guerdat war. Ich bin am Ende nicht mehr volles Risiko gegangen", sagte Michaels-Beerbaum nach ihrem Ritt.

Ludger Beerbaum mit fünf Fehlerpunkten

Die 40 Jahre alte Amazone wurde von Bundestrainer Otto Becker nach ihrer Babypause nicht für den Nationenpreis am Donnerstag nominiert. "Ich habe nach der Geburt meiner Tochter noch Rückstand", sagte MMB und akzeptierte die Entscheidung von Becker.

Vor rund 20.000 Besuchern belegte Christian Ahlmann (Marl) mit dem 13 Jahre alten Wallach Lorenzo als zweitbester Vertreter der Gastgeber den siebten Rang. Ex-Europameister Marco Kutscher (Hörstel) kam mit Cash auf Rang neun.

Der viermalige Olympiasieger Ludger Beerbaum (Riesenbeck) erlaubte sich mit dem elf Jahre alten Hengst Chaman fünf Fehlerpunkte und fiel weit zurück.

Auch Bost siegt fehlerfrei

Zuvor hatte der Franzose Roger-Yves Bost das Auftaktspringen gewonnen. Der Team-Olympiasieger von 1990 setzte sich in der Prüfung nach Fehlern und Zeit mit dem 13 Jahre alten Wallach Jovis de Ravel durch. Ahlmann belegte mit dem Wallach Perry Lee den zweiten Platz. Dritter wurde in Olivier Guillon auf Luigi ein weiterer Franzose.

Der 45 Jahre alte Bost benötigte für seinen fehlerfreien Ritt 61,17 Sekunden und feierte seinen 56. Sieg in einem internationalen Springen. Bost reitet seit 20 Jahren beim CHIO und erlebte vor zwei Jahren sein erfolgreichsten Jahr: "Damals gewann ich zwei Springen und wurde zweimal Zweiter."

Der ehemalige deutsche Championatsreiter Ahlmann bestätigte seinen zuletzt guten Lauf und wurde in fehlerfreien 61,90 Sekunden Zweiter. Als zweitbester Deutscher kam der zweimalige Olympiasieger Lars Nieberg mit Quiletta du Domaine auf Platz fünf.

Mehr als 350.000 Zuschauer erwartet

Zur Eröffnungsfeier am späten Nachmittag wurde Bundeskanzlerin Angela Merkel erwartet. CHIO-Geschäftsführer Michael Mronz rechnet für das diesjährige Turnier wieder mit gutem Besuch. Mehr als 350.000 Zuschauer sollen bis Sonntag den Weg in die Soers finden.

357 Reiter aus 24 Nationen sind mit 519 Pferden am Start. Die Gesamtdotierung ist im Vergleich zum Vorjahr (1,67 Millionen Euro) auf 1,73 Millionen Euro leicht angehoben worden.

Zu den Höhepunkten zählt der Nationenpreis im Springen am Donnerstag sowie der Große Preis von Aachen am Sonntag.

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