Die Unaufhaltsamen

Von Alexander Mey
Michael Jordan gewann mit den Chicago Bulls sechs Mal die NBA-Meisterschaft
© Getty

Michael Schumacher fährt wieder Formel 1. Der erfolgreichste Pilot aller Zeiten hält mit seinem Comeback seit Tagen die Sportwelt in Atem. Aber seine Rückkehr ist nichts im Vergleich zu den größten Comebacks der Sportgeschichte. SPOX nennt die zehn vielleicht spektakulärsten Beispiele.

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Lance Armstrong

Erste Karriere (1993-1996): Zu Beginn seiner Profilaufbahn war Lance Armstrong Spezialist für Etappensiege und Eintages-Klassiker. Er gewann 1993 und 1995 je eine Etappe bei der Tour de France und wurde 1993 mit 22 Jahren der jüngste Straßen-Weltmeister aller Zeiten. 1996 wurde bei ihm Hodenkrebs im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert.

Zweite Karriere (1998-2005): Nach mehr als einem Jahr schwerer Chemotherapie kehrte Armstrong 1998 in den Radsport zurück. Er war völlig verwandelt. Nicht mehr der bullige Klassiker-Fahrer, sondern der gertenschlanke Rundfahrer. Schon bei der Vuelta 1998 wurde er Vierter, ab 1999 wurde er zum großen Dominator der Tour de France, die er bis 2005 sieben Mal in Folge gewann. Danach beendete er offiziell seine Laufbahn.

Dritte Karriere (2009-???): Ende 2008 verkündete Armstrong, 2009 wieder Radrennen fahren zu wollen. Er startete beim Giro d'Italia und bei der Tour de France, die er als Dritter beendete. Sportlich war die Karriere von Armstrong stets makellos, aber das Thema Doping hat ihn seit dem Beginn seiner zweiten Karriere ständig begleitet, ohne dass er jemals wegen eines nachgewiesenen Vergehens bestraft wurde.

Vitali Klitschko

Erste Karriere (1996-2005): Im November 1996 bestritt Vitali Klitschko seinen ersten Profikampf für den Universum-Boxstall. 1999 wurde er nach einem Sieg gegen Herbie Hyde zum ersten Mal Weltmeister, er verlor diesen Titel aber am 1. April 2000 durch Aufgabe wegen eines Sehnenrisses in der Schulter gegen Chris Byrd. Die zweite Niederlage gab es 2003 im legendären Kampf gegen Lennox Lewis. Obwohl Klitschko gegen den Superstar nach Punkten führte, wurde der Kampf wegen eines tiefen Cuts an Klitschkos Auge abgebrochen. Den WM-Titel holte sich Klitschko am 24. April 2004 gegen Corrie Sanders, der zuvor überraschend seinen Bruder Wladimir besiegt hatte, zurück. Nach einigen Titelverteidigungen und schweren Verletzungen erklärte Vitali Ende 2005 seinen Rücktritt.

Zweite Karriere (2008-???): Klitschko wollte eigentlich schon 2007 wieder boxen, doch weitere Verletzungen sorgten dafür, dass er erst am 11. Oktober 2008 wieder um den WM-Titel boxen konnte. Er besiegte Samuel Peter und ist seitdem wieder Weltmeister des Verbands WBC.

George Foreman

Erste Karriere (1969-1977): Foreman galt nach 37 Siegen in den ersten vier Jahren seiner Karriere als unbesiegbarer K.o.-Schläger. Das bestätigte er 1973, als er Weltmeister Joe Frazier in nur zwei Runden brutal ausknockte und sich zum Champion krönte. 1974 trat Foreman mit einer unglaublichen Bilanz von 40-0 Siegen bei 37 K.o.'s zum legendären "Rumble in the Jungle" in Kinshasa gegen Muhammad Ali an. Weil er Ali nicht schnell niederschlagen konnte, verlor er durch K.o. in der achten Runde. Nach einer erneuten Niederlage gegen Jimmy Young erklärte Foreman 1977 seinen Rücktritt.

Zweite Karriere (1987-1997): Zehn Jahre später kam Foreman zurück, um Geld für ein von ihm betriebenes Waisenhaus ranzuschaffen. Nach zahlreichen Aufbaukämpfen trat er 1991 gegen Evander Holyfield an, verlor allerdings nach Punkten. 1994 war es dann aber soweit. Foreman schlug überraschend Champion Michael Moorer K.o. und krönte sich mit 45 Jahren zum ältesten Weltmeister aller Zeiten. Danach verteidigte er seinen Titel unter anderem durch einen umstrittenen Punktsieg gegen Axel Schulz. 1997 war nach einer ebenso umstrittenen Niederlage gegen Shannon Briggs für Foreman dann endgültig Schluss mit dem Boxen.

Jennifer Capriati

Erste Karriere (1990-1993): Capriati kam 1990 als 13-Jährige wie ein Komet in den Tennis-Profizirkus. Sie gewann ihr erstes Turnier, schlug zum ersten Mal Steffi Graf und kam unter die Top Ten der Weltrangliste. 1992 gewann sie im Finale von Barcelona olympisches Gold gegen Graf. Im Jahr 1993 geriet Capriati allerdings auf die schiefe Bahn. Sie wurde beim Ladendiebstahl erwischt und landete wegen Drogenbesitzes sogar im Gefängnis.

Zweite Karriere (1996-2004): Ab 1996 kehrte Capriati langsam in den Tenniszirkus zurück. Es dauerte aber bis zum Jahr 2000, bis sie wieder ein Turnier gewinnen konnte. 2001 und 2002 war Capriati dann mit zwei Siegen bei den Australian Open und einem bei den French Open am Höhepunkt ihrer Karriere angelangt. Seit Ende 2004 ist Capriati von der WTA-Tour verschwunden. Ihren Rücktritt hat sie aber nie offiziell erklärt.

Hermann Maier

Erste Karriere (1996-2001): Der Herminator gab sein Weltcup-Debüt 1996, schaffte aber erst 1997 mit den ersten Weltcup-Siegen den Durchbruch. Bei Olympia in Nagano 1998 sorgte Maier für Aufsehen: Erst durch seinen unfassbaren Sturz in der Abfahrt, als er viele Meter waagerecht durch die Luft flog, wie durch ein Wunder aber unverletzt blieb. Dann durch seine zwei Goldmedaillen in Super-G und Riesenslalom nur wenige Tage später. Maiers Erfolgsgeschichte ging in den folgenden Jahren weiter, bis ihn im Jahr 2001 ein schwerer Motorradunfall fast sein Bein gekostet hätte. Der Bruch des rechten Unterschenkels war so schlimm, dass die Ärzte sogar über eine Amputation nachdachten.

Zweite Karriere (2003-???): Erst im Januar 2003 konnte Maier wieder in den Weltcup zurückkehren, wo er schon nach zwei Wochen den Super-G in Kitzbühel gewann - eine Sensation. Bei der folgenden WM in St. Moritz holte er Silber im Super-G. In der folgenden Saison gewann Maier zum vierten Mal den Gesamtweltcup und 2005 glänzte er als Weltmeister im Riesenslalom. 2006 holte er noch einmal olympisches Edelmetall in Turin, seitdem kommt der mittlerweile 36-Jährige nicht mehr über Einzelerfolge hinaus.

Teil 2: Muhammad Ali, Michael Jordan und Co.