Die Unaufhaltsamen

Von Alexander Mey
Michael Jordan gewann mit den Chicago Bulls sechs Mal die NBA-Meisterschaft
© Getty
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Monica Seles

Erste Karriere (1989-1993): Mit gerade Mal 15 Jahren gewann Seles 1989 ihr erstes WTA-Turnier und kam beim ersten Grand Slam ihrer Karriere in Paris prompt ins Halbfinale. Ihrem Power-Tennis hatte kaum eine Gegnerin etwas entgegenzusetzen. Mit acht Grand-Slam-Titeln bis Anfang 1993 wurde sie zur großen Gegenspielerin der bis dato dominierenden Steffi Graf. Bis zum 30. April 1993, als ihr beim Turnier in Hamburg ein irrer Graf-Fan beim Seitenwechsel ein Messer in den Rücken stach. Von diesem Attentat erholte sich Seles sehr lange vor allem psychisch nicht.

Zweite Karriere (1995-2003): Mehr als zwei Jahre später kehrte Seles auf die WTA-Tour zurück - und zwar furios. Sie gewann das Turnier in Toronto ohne Satzverlust. 1996 gewann Seles noch einmal die Australian Open, es war ihr letzter Grand-Slam-Titel. Danach errang Seles immer wieder einige Erfolge, plagte sich aber auch mit zahlreichen Verletzungen herum. Ihr letztes Turnier gewann sie 2002 in Madrid, 2003 war dann endgültig Schluss.

Mario Lemieux

Erste Karriere (1984-1994): 1984 von den Pittsburgh Penguins gedraftet, entwickelte sich Lemieux früh zum Führungsspieler. Es dauerte aber bis zur Saison 1990/91, bis Lemieux zum ersten Mal den Stanley Cup gewinnen konnte. Im folgenden Jahr gelang den Pens die Titelverteidigung. Obwohl bei ihm danach Krebs diagnostiziert wurde, spielte er nach seiner Bestrahlung direkt wieder. Das laugte ihn aus, weshalb er sich 1994 zurückzog.

Zweite Karriere (1995-1997): Nach einem Jahr Pause kam Lemieux zurück. Er gewann zwar keinen Stanley Cup mehr, aber er wurde insgesamt drei Mal zum MVP der NHL und sechs Mal zum besten Scorer gekürt. 1997 trat er dann vermeintlich endgültig zurück.

Dritte Karriere (2000-2006): Kurz nach Weihnachten 2000 sorgte er in der NHL mit seinem neuerlichen Comeback für helle Aufregung. Die Legende war auf Anhieb wieder voll da und schaffte in 43 Spielen 76 Scorer-Punkte. Bei Olympia 2002 in Salt Lake City führte er das mit Topstars gespickte Team Canada zur Goldmedaille. Einige Jahre später (2005) ließ er es sich als Besitzer der Penguins nicht nehmen, gemeinsam mit dem neuen Shootingstar Sidney Crosby auf dem Eis zu stehen. Im Februar 2006 trat Lemieux dann endgültig zurück.

Alex Zanardi

Erste Karriere (1991-1999): Zanardi kam 1991 bei Jordan in die Formel 1, wurde aber erst 1993 Stammfahrer bei Lotus. Glücklich wurde er in der Formel 1 aber nie. Viel besser lief es in den USA bei den Champ Cars, wo er 1997 und 1998 Meister wurde. Nach einem erneut erfolglosen F-1-Intermezzo zog sich Zanardi 1999 erst einmal aus dem Motorsport zurück.

Zweite Karriere (2001): Im Jahr 2001 wollte Zanardi in den USA wieder angreifen, doch beim Champ-Car-Rennen auf dem Lausitzring verlor er durch eine fürchterliche Kollision mit Alex Tagliani beide Beine. Dass er überhaupt überlebte, ist ein Wunder.

Dritte Karriere (2003-???): Im Jahr 2003 kam Zanardi sensationell zurück in den Motorsport. Mit zwei modernen Beinprothesen und einem extra für ihn umgebauten Auto gelang ihm bei BMW der Einstieg in die Tourenwagen-WM, wo er 2005 sein erstes Rennen gewann.

Michael Jordan

Erste Karriere (1984-1993): 1984 wurde "His Airness" von den Chicago Bulls gedraftet und schaffte schon in seiner Rookie-Saison fast den Sprung zum Topscorer der NBA. 28,2 Punkte machte er im Schnitt pro Spiel. Nach einigen Jahren, in denen Jordan zwar überragte, die Bulls aber nicht gut genug für einen Titel waren, wurde im Jahr 1991 der Bann gebrochen. Jordan holte mit seinen Bulls zum ersten Mal die Meisterschaft. Gleiches gelang ihm 1992 und 1993. 1992 gewann Jordan zudem Olympia-Gold mit dem legendären Dreamteam. Offenbar satt von den drei Titeln in Folge erklärte Jordan 1993 seinen Rücktritt. Er wollte Baseball-Profi werden.

Zweite Karriere (1995-1998): 1995 kam Jordan nach mittelprächtigen Erfolgen in der MLB zurück in die NBA. Es folgte eine zweite Bulls-Ära mit Titelgewinnen 1996, 1997 und 1998. Nach der Saison 1998 machte Jordan im Alter von 35 Jahren zum zweiten Mal Schluss.

Dritte Karriere (2001-2003): Anstatt auf diesem Höhepunkt endgültig abzutreten, spielte Jordan ab 2001 noch einmal zwei Jahre für die Washington Wizards, die er gleichzeitig als Teammanager betreute. Trotz Jordans nach wie vor guten Leistungen war das Team nicht gut genug, um die Playoffs zu erreichen. Nach der Saison 2003 trat der mittlerweile 40 Jahre alte Jordan zum dritten Mal zurück.

Muhammad Ali

Erste Karriere (1960-1967): Nach Olympia-Gold 1960 in Rom wurde Cassius Clay, so hieß Ali damals noch, Profi. 1964 nutzte der Mann mit der großen Klappe seine erste WM-Chance gegen Sonny Liston und war im Alter von 22 Jahren Weltmeister. 1975 bekannte sich Clay zum Islam und nannte sich Muhammad Ali. Den Rückkampf gegen Liston im gleichen Jahr gewann Ali durch K.o. in der ersten Runde. Seine Karriere blühte auf, bis er 1967 den Wehrdienst in Vietnam verweigerte und den Titel aberkannt bekam.

Zweite Karriere (1970-1978): Nachdem Ali 1970 seine Boxlizenz wiederbekommen hatte, boxte er 1971 zum ersten Mal gegen Joe Frazier und kassierte seine erste Niederlage. 1974 verdiente er sich im Rückkampf gegen Frazier durch einen Punktsieg das Recht, den neuen Champion George Foreman herauszufordern. Es folgte der "Rumble in the Junge", in dem er den als unbesiegbar geltenden Foreman in der achten Runde ausknockte. Ein Jahr später gewann Ali auch den "Thrilla in Manila", den dritten und spektakulärsten Kampf gegen Frazier durch Aufgabe Fraziers nach der 14. Runde. 1978 verlor Ali seine WM-Titel überraschend gegen Leon Spinks, holte sie sich aber im Rückkampf wenige Monate später zurück. Danach trat er im Alter von 36 Jahren zurück.

Dritte Karriere (1980-1981): Leider konnte Ali nicht widerstehen, 1980 erneut in den Ring zurückzukehren. Er forderte Larry Holmes im Kampf um seinen vierten Titelgewinn heraus, aber sein Coach brach den Fight nach zehn Runden ab. Das traurige Ende kam für den schon von der Parkinson-Krankheit gezeichneten Ali 1981 mit einer Punktniederlage gegen Trevor Berbick.