NADA setzt auf Aufklärung von Jugendlichen

SID

Stuttgart - Die Nationale Anti Doping Agentur Deutschland (NADA) setzt in ihrem Anti-Doping-Kampf auf die Aufklärung von Jugendlichen.

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"Es geht darum, dass wir die jungen Leute informieren und mündig machen, nein zum Doping zu sagen", sagte der Geschäftsführer der Anti-Doping-Behörde, Christoph Niessen, im Stuttgarter Wirtemberg-Gymnasium zum Auftakt der NADA-Präventionstour durch die Eliteschulen des Sports.

Ziel des Informationsprogramms sei es, die Schüler zu sensibilisieren, zum Nachdenken anzuregen und ihr Selbstbewusstsein zu stärken, erklärte der baden-württembergische Minister für Kultus, Jugend und Sport, Helmut Rau. Er hält das präventive Konzept für wirkungsvoll. "Wenn man etwas ändern will, muss man früh damit anfangen. Die jungen Sportler müssen davon überzeugt werden, dass Doping der falsche Weg ist", sagte der Minister. Baden-Württemberg unterstützt die NADA in den nächsten drei Jahren mit je 50.000 Euro.

"Natürliches Doping" als Alternative

Nach Ansicht der Anti-Doping-Behörde reichen Kontrollen und Sanktionen nicht aus, um illegale Leistungssteigerungen zu verhindern. Deswegen sei Vorbeugung eine wichtige Maßnahme. "Die Jugendlichen müssen wissen, wo die Gefahren lauern", sagte Dietmar Hiersemann, NADA-Vorstand für Prävention.

Sprinter Marius Broening zeigte seine Alternative des "natürlichen Dopings" auf. "Ich brenne immer darauf, zu trainieren. Man muss halt den Schweinehund überwinden und Disziplin zeigen, ein solides Umfeld und Geduld haben", sagte das Mitglied der Sprint-Nationalstaffel des Deutschen Leichtathletikverbandes (DLV). "Dann ist man auch nicht anfällig, auf die falsche Bahn zu geraten."

Online-Auftritt eingerichtet 

Der Tübinger 100-Meter-Läufer sieht sogar eine Gefahr darin, sich zu intensiv mit Doping auseinanderzusetzen. "Natürlich muss man bescheid wissen, aber man darf sich nicht zu sehr damit beschäftigen, sonst leidet die Motivation darunter, weil man sieht, dass andere ihre Erfolge mit falschen Mitteln erreicht haben", sagte Broening.

Diplom-Sportlehrerin Astrid M. Offer, Mitglied der NADA-AG Prävention, informierte Schüler und Eltern über Medikamente und Wirkstoffe, die auf der Dopingliste stehen, über Einstiegsgefahren, Kontrollen sowie Pflichten der Sportler. Das Präventionsprogramm wird im nächsten Jahr in zwölf weiteren Eliteschulen des Sports fortgesetzt. Der Onlineauftritt "www.highfive.de" soll die präventive Strategie der NADA ergänzen.