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NBA: Golden State Warriors können auswärts weiter nicht gewinnen - Memphis Grizzlies mit Comeback-Sieg der Saison

Von Robert Arndt
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Die Golden State Warriors verlieren in Atlanta ein weiteres Auswärtsspiel. Joel Embiid bastelt weiter an seiner MVP-Kampagne, dazu liefern sich die Bulls und Timberwolves einen wilden Schlagabtausch.

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Die Memphis Grizzlies kommen in San Antonio mit einem blauen Auge davon und gewinnen nach einem 29-Punkte-Rückstand noch nach Verlängerung.

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Charlotte Hornets (22-50) - Philadelphia 76ers (47-22) 82:121 (BOXSCORE)

  • Wenn der Gegner nicht annähernd einen soliden Defensiv-Center besitzt, haben die Sixers leichtes Spiel. Joel Embiid machte in Charlotte, was er wollte und legte in gerade einmal 29 Minuten 38 Punkte (16/21 FG), 13 Rebounds, 5 Assists und 4 Blocks auf. Sowohl Kai Jones als auch Nick Richards waren komplett chancenlos, aber was will man auch machen, wenn sogar Würfe fallen, bei welchen Embiid nicht einmal in Richtung Korb schaut?
  • Aber auch so hatten die Sixers überhaupt keine Probleme mit den Hornets. Nachdem Tyrese Maxey (13) zum Ende des ersten Viertels einen Buzzerbeater von der Mittellinie traf, spielten fast nur noch die Gäste, die Viertel zwei und drei wurden mit 35:25 und 26:13 deutlich gewonnen.
  • James Harden spielte noch ein paar Minuten im vierten Viertel, um sich mit 11 Punkten (4/15), 11 Rebounds und 10 Assists ein Triple-Double zu sichern. Der Guard zog zudem in der ewigen Assist-Liste an Bob Cousy vorbei und belegt nun Platz 20. Für Charlotte erzielte Geburtstagskind Terry Rozier (14, 6/18) die meisten Punkte. Seine Quote lag damit genau im Schnitt, Charlotte traf nur verheerende 33,7 Prozent aus dem Feld. In dieser Saison waren bisher nur fünf Teams schlechter ("Rekord": Mavs vs. Houston mit 30,4 Prozent).
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Atlanta Hawks (35-35) - Golden State Warriors (36-35) 127:119 (BOXSCORE)

  • Ein weiteres Auswärtsspiel, eine weitere Niederlage. Die Warriors können den Bock einfach nicht umstoßen. In den letzten zwei Minuten verpassten die Gäste gleich dreimal die Chance auf die Führung, eine Unkonzentriertheit von Stephen Curry besiegelte schließlich die Pleite. 50 Sekunden vor dem Ende verlor der 35-Jährige gegen Trae Young den Ball, der Hawks-Star traf auf der Gegenseite unbedrängt zum 125:119.
  • Curry stand dabei sinnbildlich für die Dubs. Der Guard erzielte zwar 31 Punkte, leistete sich aber auch 6 Ballverluste und traf nur 4 seiner 13 Dreier. Dies war der Unterschied in der Partie. Atlanta leistete sich weniger Turnover (10:17), traf mehr Dreier (16:11) und diese auch hochprozentiger (39 zu 27,5 Prozent). Nach einem 4:16-Fehlstart gaben die Hawks die Führung, die noch im ersten Viertel erspielt wurde, nicht mehr ab.
  • John Collins (22, 8/15) war dabei mit 17 Zählern in den ersten zwölf Minuten der Dosenöffner, später überzeugte vor allem Young (25, 8/18, 12 Assists) und Onyeka Okongwu (19, 7 Rebounds). Insgesamt scorten sieben Hawks-Spieler zweistellig. Für die Dubs waren noch Kevon Looney (18, 16 Rebounds, 4 Blocks) und Donte DiVincenzo (18) die besten Akteure. Draymond Green fehlte nach seinem 16. Techinal gesperrt.
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Cleveland Cavaliers (45-28) - Washington Wizards (32-38) 117:94 (BOXSCORE)

  • Aus der Distanz ging nicht viel, dennoch feierten die Cavs einen ungefährdeten Erfolg über Washington. Nur vier verwandelte Dreier (19 Versuche) reichten Cleveland, lediglich New Orleans konnte in dieser Saison mit einer schwächeren Ausbeute gewinnen (3/19 vs. Chicago im November). Wer aber die Zone dominiert, der braucht auch dieses Stilmittel nicht.
  • Satte 74 Punkte erzielten die Cavs in der Zone gegen erschreckend schwache Wizards. Darius Garland glänzte mit 24 Punkten (11/19) und 9 Assists, Donovan Mitchell steuerte 20 Zähler (7/17 FG, 0/6 3P) zum Erfolg bei. Evan Mobley (20, 4 Blocks) gefiel in Abwesenheit von Jarrett Allen wieder auf der Center-Position.
  • Die Wizards liefen dagegen das komplette Spiel einem Rückstand hinterher, nur zum Ende des dritten Viertels witterten die Gäste dank einer starken Phase von Kristaps Porzingis (20, 7/16, 9 Rebounds) noch einmal Morgenluft. Die Cavs-Bank um den starken Caris LeVert (14) hatte aber die richtige Antwort und aus -7 wurde sehr schnell -17. Bester Scorer der Gäste war Bradley Beal (22, 8/18).
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Chicago Bulls (32-37) - Minnesota Timberwolves (35-36) 139:131 2OT (BOXSCORE)

  • Was war das bitte für ein wildes Spiel? Beide Teams brauchten unbedingt einen Sieg, letztlich setzten sich die Bulls nach 58 Minuten nach einer echten Achterbahnfahrt doch durch. Nikola Vucevic besorgte mit einem Poster-Dunk über Nickeil Alexander-Walker die Entscheidung, allerdings verpassten die Wolves mehrfach die Chance, frühzeitig den Deckel drauf zu machen.
  • Der überragende Rudy Gobert (21, 19 Rebounds, 5 Blocks) vergab in der letzten Minute der regulären Spielzeit zwei Freiwürfe ab Stück, zum Ende der ersten Verlängerung ließ sich Taurean Prince bei +2 völlig unnötig den Ball klauen, was Zach LaVine per Layup auf der Gegenseite bestrafte. Die Wolves vermissten dabei vor allem Anthony Edwards, der sich im ersten Viertel am Knöchel verletzte und nicht weitermachen konnte. Gobert foulte in der ersten Verlängerung mit einem "Phantom-Foul" gegen DeRozan sehr umstritten aus.
  • Dank Mike Conley (28, 8/12 Dreier) und Jaden McDaniels (25) blieben die Wolves aber gefährlich, dazu lieferte Kyle Anderson (11, 10 Rebounds, 12 Assists) ein Triple-Double. Es reichte dennoch nicht, weil DeMar DeRozan (49, 15/25 FG, 17/18 FT, 14 Rebounds) nicht zu stoppen war. Der Forward spulte satte 52 Minuten ab, bekam aber in der entscheidenden Phase Unterstützung von LaVine (39, 15/25) und Vucevic (21, 9/20, 11 Rebounds). Kein anderer Spieler der Bulls punktete zweistellig.
  • Das ist die kurze nüchterne Zusammenfassung des Spiels, mehr zu diesem kuriosen Spiel gibt es nachher bei "Nuggets aus der Nacht". Es lohnt sich!
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Houston Rockets (18-52) - New Orleans Pelicans (33-37) 114:112 (BOXSCORE)

  • Die Pelicans befinden sich weiter im freien Fall und kassierten in Houston eine weitere bittere Pleite. Neun Minuten vor dem Ende hatten die Gäste sich noch die höchste Führung des Abends erspielt, am Ende stand man dennoch mit leeren Händen da. Jabari Smith Jr. (11, 8 Rebounds) war für die Rockets der Mann des Abends, er versenkte 0,4 Sekunden vor Schluss den Dreier zum Sieg. Es war die erste Führung der Rockets seit Ende der ersten Halbzeit.
  • Zuvor hatte Brandon Ingram gleich zweimal die Chance, aus der Mitteldistanz den Sack zuzumachen, beide Male vergab der Forward. Einmal übersah Ingram dabei den völlig freien Jonas Valanciunas unter dem Korb. Der Litauer war mit 22 Punkten (10/16), 17 Rebounds und 4 Blocks der beste Spieler der Gäste und lieferte sich darüber hinaus ein heißes Duell mit Alperen Sengün (17, 11 Rebounds).
  • Der Türke steigerte sich aber im vierten Viertel und half beim Comeback fleißig mit. Jalen Green (25) war bester Scorer, für die Pelicans war es Ingram (31, 9/20). Houston hat nun drei Spiele in Serie gewonnen und legte dazu in der ersten Halbzeit einen 22:0-Lauf in der ersten Halbzeit über gut sechs Minuten hin. Auch das sagt viel über den derzeitigen Zustand der Pelicans aus.
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San Antonio Spurs (18-52) - Memphis Grizzlies (42-27) 120:126 OT (BOXSCORE)

  • Die Spurs wissen, wie man Spiele verliert. Eine 29-Punkte-Führung der Texaner im dritten Viertel war nicht sicher, gleiches galt für eine 9-Punkte-Führung eine Minute vor Schluss oder ein Vorsprung von 6 Zähler bei eigenem Ballbesitz mit noch 20 Sekunden auf der Uhr. Stattdessen war es Dillon Brooks, der das Spiel 1,8 Sekunden vor dem Ende in die Verlängerung schickte und in der Overtime ebenfalls einen wichtigen Dreier traf.
  • Es war das größte Comeback der NBA-Saison und das größte in der Franchise-Historie der Grizzlies. In der Verlängerung riss dann der zuvor schwache Desmond Bane (21, 10/22) das Geschehen an sich und erzielte 8 Punkte am Stück, bevor Brooks den Sack zumachte. Jaren Jackson Jr. kam auf 28 Zähler und 4 Blocks, während Tyus Jones im Duell mit seinem Bruder Tre das erste Triple-Double seiner Karriere (20, 10 Rebounds, 10 Assists) verbuchte.
  • San Antonio vergeigte es vor allem in der letzten Minute mit insgesamt vier Ballverlusten. Drei davon gingen auf das Konto von Zach Collins (24), zwei durch Offensiv-Fouls. Bester Spurs-Scorer war Devin Vassell (25), während Memphis von Luke Kennard (13, 4/7 3P) im vierten Viertel wichtiges Shooting bekam.
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Portland Trail Blazers (31-39) - Boston Celtics (49-22) 112:126 (BOXSCORE)

  • Am Ende mussten die Celtics dann doch noch einmal für ihren Sieg arbeiten. Damian Lillard (41, 12/23 FG, 11/14 FT) drehte im vierten Viertel mit 25 Punkten noch einmal gewaltig auf, doch der 21-Punkte-Rückstand aus dem dritten Abschnitt war dann noch etwas zu viel. Zwei Minuten vor Schluss hatten die Blazers noch einmal die Möglichkeit auf -6 zu verkürzen, doch Marcus Smart gelang in seiner unwiderstehlichen Art und Weise ein Steal gegen Lillard.
  • Die Sache war gelaufen und Boston spielte es souverän herunter. Jayson Tatum war mit 34 Punkten (8/20 FG, 16/18 FT) und 12 Rebounds bester Scorer der Gäste. Der Forward suchte wieder mehr den Weg zum Ring, auch weil es von Downtown weiter alles andere als gut lief (2/11 3P). Es spielte aber keine Rolle, weil Boston als Team eine ihrer besseren Vorstellungen der vergangenen Wochen zeigten.
  • Jaylen Brown (27, 12/23) gab wieder einen guten Co-Star, Smart (15, 4 Steal) rieb sich gegen Lillard auf. Al Horford (12, 10 Assists) verbuchte ein Double-Double. Für Portland erzielte neben Lillard nur Anfernee Simons (17, 5/15) mehr als 12 Punkte - und das nicht einmal effizient. Die Playoff-Hoffnungen in Portland schwinden damit weiter, der Rückstand auf Platz zehn beträgt nun bereits drei Spiele.

Los Angeles Lakers (34-37) - Dallas Mavericks (36-35) 110:111 (SPIELBERICHT)

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