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NBA, All-Star-Samstag: Mac McClung gewinnt den Dunk Contest mit vier spektakulären Runden

Von Ruben Martin
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Dieses Jahr werden sich die Fans des Dunk Contest nicht beschweren, denn Mac McClung hat eine Show geliefert! Bei seinen vier spektakulären und kreativen Dunks hat er nur einmal weniger als eine 10 von den Juroren bekommen.

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Der Dunk Contest war im Modus unverändert, hatte nach den wenig überzeugenden Auftritten des Vorjahres jedoch etwas zu beweisen. Und das tat er!

Alle vier Spieler durften zwei Dunks zeigen, Trey Murphy III und McClung zogen mit der höchsten Punkteanzahl ins Finale ein. Dort durften beide erneut zweimal ran.

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Dunk Contest, 1. Runde: Trey Murphy III

Murphy III nahm kreativ seinen Mitspieler ins Boot, der sich schon am All-Star-Freitag als Showman bewiesen hat. Er ließ sich erst von Jose "Grand Theft" Alvarado den Ball klauen, der Guard brachte ihn jedoch übers Backboard gezielt zurück in die Hände seines Forwards. Der nahm dunkend an und drehte sich 360 Grad um die eigene Achse, bevor er es krachen ließ. Die Jury belohnte dies mit 46,6 Punkten.

Dunk Contest, 1. Runde: Jericho Sims

Sims hatte als Big Man eine schwierige Ausganssituation, mit einem Tribut an eine Legende wie Vince Carter konnte er sich jedoch beliebt machen. Der Dunk an sich wirkte jedoch nicht ganz gelungen. Sims haute den Ball recht unspektakulär mit zwei Händen in den Ring, dort wollte er dann scheinbar beide seine Ellbogen unterbringen.

Das klappte jedoch nur mit dem rechten auf Anhieb, in der Zeitlupe war er dann beim Nachfassen zu sehen, um den zweiten Ellbogen weiter reinzubringen. Mit den Augen war er dennoch auf Höhe des Ringes, er bekam 47,6 Punkte.

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Dunk Contest, 1. Runde: Kenyon Martin Jr.

Bei Martin Jr. klappte es erst im dritten Versuch, das sorgte vermutlich für kleine Abzüge. Denn die Schwierigkeit des Dunks war schon früh zu erkennen, dementsprechend war der Erfolg durchaus beeindruckend. Sein Mannschaftskollege Jae'Sean Tate stand unter dem Brett und warf den Ball knapp unter Ringhöhe hoch, Martin Jr. kam mit Anlauf, fing den Ball auf der linken Seite des Rings, tauche unter ihm durch und haute ihn dann von rechts über seinen Kopf rein.

In Realzeit war es schon zu erahnen, in der Zeitlupe wurde bestätigt: Der Highflyer musste aufpassen, dass er nicht seinen Kopf an den Ring haute. Die Schwierigkeit wurde nicht so belohnt wie Martin Jr. es vermutlich erhoffte, es gab 46.0 Punkte.

Dunk Contest, 1. Runde: Mac McClung

Hui, Kreativität, perfekte Ausführung und natürlich jede Menge Air Time - das war direkt ein Hammer von McClung! Mit dem linken Fuß auf dem linken Rand des Halbkreises unter dem Ring war ein Helfer beim Dunk leicht in die Knie gebeugt, auf seinen Schultern ein Teenager leicht gebückt mit dem Ball über seinem Kopf. So die Ausgangslage.

McClung kam mit Anlauf an, sprang ohne sich abzustützen über die Konstruktion aus Menschen, nahm den Ball und tippte ihn mit beiden Händen ans Brett, bevor er ihn über seinen Kopf rüber als Reverse-Dunk durch die Reuse knallte. Die Reaktionen in der Menge ließen es erwarten, die Jury bestätigt: 50 Punkte, mehr geht nicht!

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Dunk Contest, 2. Runde: Kenyon Martin Jr.

Auch in der zweiten Runde ging es direkt kreativ weiter, auch beim Material. Martin Jr. ließ sich von zwei Männern in Kitteln einen schwarzen Ball bringen, der offenbar frisch aus dem 3D-Drucker kam. Als er die Kugel aus dem Gefäß nahm, war noch Dampf zu sehen!

Martin Jr. schien sich jedoch wieder einen etwas zu schwierigen Dunk überlegt zu haben, vielleicht hat er auch zu wenig geübt mit seinem Vater als Passgeber. Martin Sr. warf den Ball ans Backboard, doch Martins ersten zwei Versuche klappten nicht.

Er schien einen Eastbay-Dunk zwischen den Beinen mit Drehung zu versuchen, am Ende begnügte er sich mit einem Reversedunk nach Alley-Oop übers Brett, bei dem er den Ball in der Luft runter zu seinen Füßen nahm und wieder hochzog. Das war nicht zum ersten Mal beim Dunk Contest zu sehen, dennoch wurde es mit 47,2 Punkten belohnt.

Dunk Contest, 2. Runde: Trey Murphy III

Der zweite Dunk von Murphy III war beeindruckend, aber schwer zu beschreiben. Er lief frontal an, pumpte den Ball hinter seinen Kopf, drehte sich in der Luft um 180 Grad und haute ihn dann mit dem Rücken zum Brett über seinen Kopf rein. 49,4 Punkte!

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Dunk Contest, 2. Runde: Jericho Sims

Sehr viel Selbstvertrauen, aber das ging vielleicht nach hinten los. Sims ließ einen großen Zettel an das Netz anbringen, bevor er einen ähnlichen Dunk wie in der ersten Runde zeigte. Wieder lief er frontal an und dunkte an sich eher unkreativ, bevor er wieder den Ellbogen in den Ring stopfte, diesmal nur den rechten.

Damit holte er dann den Zettel vom Netz, der sich nicht direkt auseinander falten ließ. Nach ein paar etwas unangenehmen Sekunden zeigte Sims der Jury dann die Schrift: Eine 50. Der Zettel war etwas zerrissen, wie auch seine Wertung: 47,8 Punkte kriegte Sims immerhin, etwas überraschend hoch.

Dunk Contest, 2. Runde: Mac McClung

McClung war noch nicht fertig! Diesmal lief er von der rechten Seite an, täuschte einen Reverse-Dunk an, bevor er sich um 360 Grad drehte. Die Reaktion der Spieler war wieder eindeutig, auch Juror Jamal Crawford zeigte direkt 50 Punkte an mit den Schildern. Das gaben auch vier Juroren, nur Lisa Leslie entschied sich für eine 49. Das ergibt 49,8 Punkte für McClung!

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Dunk Contest, Finale: Trey Murphy III

Die Schwierigkeit war nicht zu leugnen, doch mit dieser Aktion hätte Murphy III wohl eher den Alley-Oop-Contest gewonnen, falls es Mal einen für die Assistgeber gibt. Der Pass war nämlich die größte Hürde, der Forward warf den Ball im Sprung zwischen den Beinen hoch, bevor er weiter lief und den Ball mit einem Reverse-Dunk unterbrachte. Der Abschluss war jedoch nichts Verrücktes für einen Dunk Contest, die Punktzahl von 48,8 erneut überraschend hoch.

Dunk Contest, Finale: Mac McClung

McClungs finaler Geniestreich erinnerte leicht an seinen ersten des Abends, der Unterschied war dennoch groß genug. Ein Mann stand leicht rechts vom Korb und hielt den Ball hinter seinen Kopf, McClung sprang ohne Abstützen über ihn. Er nahm den Ball mit zwei Händen, drehte sich in der Luft mit dem Rücken zum Korb, pumpte einmal hoch und runter, und haute den Ball dann krachend hinter seinem Kopf rein. Diesmal war auch Leslie überzeugt, 10 von allen Seiten.

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Dunk Contest, Finale: Trey Murphy III

Ein Comeback zu diesem Zeitpunkt wäre ohnehin schwierig gewesen, doch Murphy schienen zum Ende auch noch die Ideen auszugehen. Meckern auf hohem Niveau, sein Dunk mit 360 Grad Drehung und Windmill ist natürlich spektakulär und wurde mit 49,2 Punkten belohnt. Doch McClung flog einfach auf einem anderen Level durch die Luft!

Dunk Contest, Finale: Mac McClung

Für seinen letzten Dunk zog sich McClung das Trikot seiner Highschool Gate City an, dann packte er vielleicht seinen besten Dunk des Abends aus, was nach den ersten drei kaum noch vorstellbar war. Wieder Anlauf von rechts, Drehung um 540 Grad und der Finish hinter dem Kopf. Boom! McClung zeigte schon an: "Es ist vorbei!" Die Jury gab erneut die volle Punktzahl. Von den versammelten Stars bekam er symbolisch die Krone aufgesetzt.

Mac McClung gewann damit den Dunk Contest 2023 mit insgesamt 199,8 Punkten bei vier kreativen, spektakulären Dunks! "Ich komme gerne zurück, falls ihr mich haben wollt", kündigte er bereits kurz nach seinem Triumph vor der Kamera an.

"Er hat den Dunk Contest gerettet," sagte Shaquille O'Neal, er war wie bereits bei Vince Carters legendärem Auftritt beim Dunk Contest 2000 mit seiner Kamera zur Stelle. Alle Dunks des Abends findet Ihr hier.

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