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NBA: Anthony Edwards weckt Minnesota Timberwolves mit Gala und Monster-Dunks - Boston Celtics gewinnen Krimi ohne Jayson Tatum

Von Robert Arndt
Anthony Edwards gelangen gegen Houston gleich zwei Monster-Dunks.
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Anthony Edwards hat die Minnesota Timberwolves mit einer Monster-Performance und einigen Monster-Dunks aufgeweckt. Die Boston Celtics gewinnen einen Krimi in Toronto.

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Die Cleveland Cavaliers schlagen die Bucks dank eines überragenden Evan Mobley und bei den Atlanta Hawks gibt es schon wieder Ärger.

Payton Pritchard verwandelte im vierten Viertel vier Dreier.
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Toronto Raptors (20-27) - Boston Celtics (35-12) 104:106 (BOXSCORE)

  • Es war eine umkämpfte Schlussphase in Toronto, am Ende behielten dann aber doch dezimierte Celtics die Oberhand. Boston trat ohne Jayson Tatum an, lief aber im vierten Viertel heiß und hatte am Ende auch das nötige Glück. Payton Pritchard (12) war mit vier verwandelten Dreiern sowie giftiger Defense im Schlussabschnitt der Mann des Tages für die Gäste.
  • Toronto stand sich aber auch einmal mehr selbst im Weg. Gary Trent Jr. verpasste 21 Sekunden vor Schluss mit einem völlig offenen Korbleger den Ausgleich, wenig später verprasste Coach Nick Nurse seine letzte Auszeit, als er einen Jump Ball überprüfen wollte, was laut Regelwerk aber gar nicht möglich ist. Boston schenkte den Raptors dennoch noch eine weitere Chance, forcierte mit ablaufender Uhr aber einen Turnover gegen Pascal Siakam und klaute den Sieg.
  • Trotzdem wurde dieser teuer erkauft. Rob Williams verletzte sich im ersten Viertel am Knie, als Jaylen Brown in den Center fiel, im Abschnitt darauf ging auch Marcus Smart bei einer ähnlichen Aktion schmerzverzerrt zu Boden. Beide Starter kehrten nicht mehr zurück, laut Coach Joe Mazzulla soll es sich aber nicht um schlimmere Verletzungen handeln. So musste neben Brown (27, 10/23, 7 Assists) die Bank um Malcolm Brogdon (23) und Grant Williams (25, Career High in der Regular Season) einspringen.
  • Toronto hatte dagegen wieder Probleme von Downtown (7/19), während Boston diese Ausbeute alleine im Schlussabschnitt (7/12) matchte. Siakam (29, 14/23, 9 Rebounds, 10 Assists) drehte nach schwachem Start auf, Trent Jr. (22) schoss die Raptors mit zwei Triples wieder spät ins Spiel, bevor er zum tragischen Helden wurde. Fred VanVleet musste aussetzen, dafür überzeugte "Ersatz" Precious Achiuwa (17, 11 Rebounds, 3 Blocks) auf der Center-Position.
Franz Wagner zog in Washington immer wieder zum Korb.
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Washington Wizards (20-26) - Orlando Magic (17-29) 138:118 (BOXSCORE)

  • Es war nicht der Abend für die Magic, die in einem Back-to-Back das komplette Spiel einem Rückstand hinterherliefen. Auch für Franz Wagner lief es nicht optimal, schon nach acht Minuten hatte der Berliner drei Fouls angehäuft. Dabei hatte Wagner mit 7 Zählern gut begonnen, unter anderem mit diesem Eurostep gegen Kristaps Porzingis.
  • Überhaupt waren die Drives die Stärke des Forwards, der zehn Freiwürfe zog und damit seinen persönlichen Bestwert einstellte. In 27 Minuten waren es 20 Zähler (5/11) und 4 Rebounds für den 21-Jährigen. Bruder Moritz sah dagegen nur 8 Minuten. Dabei gelangen ihm nur 4 Zähler und 2 Rebounds, dazu wurde er von Daniel Gafford im ersten Viertel böse abgeräumt. Bester Magic-Scorer war Markelle Fultz (23), der in seiner Heimat sichtlich motiviert auftrat. Top-Pick Paolo Banchero (15, 5/12) agierte unauffällig.
  • Für die Wizards stellte Rui Hachimura mit 30 Punkte (13/22) seinen Bestwert ein. Der Japaner sah mehr Minuten, da sich Porzingis im dritten Viertel am Knöchel verletzte und nicht mehr zurückkehrte. Bradley Beal (17, 7/14, 8 Assists) hielt sich lange zurück, machte aber mit fünf schnellen Punkten gut zwei Minuten vor dem Ende endgültig den Deckel auf diese Partie. Kyle Kuzma verbuchte 25 Zähler (5/11 Dreier).
Die Siegesserie der Atlanta Hawks ist nach fünf Siegen am Stück vorbei.
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Atlanta Hawks (24-23) - Charlotte Hornets (13-34) 118:122 (BOXSCORE)

  • Was für eine gebrauchte zweite Halbzeit der Hawks. Es war nur passend, dass Atlanta mit der letzten Chance auf den Sieg den Ball nicht ins Spiel brachte und eine 5-Seconds-Violation kassierte. In der Folge sah man Trae Young stinksauer auf der Bank mit Coach Nate McMillan diskutieren. Stattdessen gewannen die Hornets auch das zweite Spiel der Saison in Atlanta - dank 73 Punkten in den zweiten 24 Minuten.
  • Mann des Abends für die Hornets war Terry Rozier, der 28 seiner 34 Punkte (7/13 Dreier) nach der Pause erzielte. Er war es auch, der letztlich die entscheidenden Punkte erzielte. Hawks-Youngster Jalen Johnson foulte den Guard 1,1 Sekunden vor Schluss bei +1 aus Sicht der Gastgeber, Rozier netzte alle drei Versuche und blieb auch im Anschluss schadlos von der Linie.
  • Atlanta führte bereits früh im dritten Viertel mit 19 Punkten, brach dann aber defensiv komplett ein. Rozier, Mason Plumee (25, 11 Rebounds) und P.J. Washington (23) befeuerten das Comeback der Gäste, nachdem Young (25, 9/22, 12 Assists, 6 TO), Dejounte Murray (26) und De'Andre Hunter (25, 10/16) in der ersten Halbzeit gefühlt jeden Sprungwurf getroffen hatten.
  • Und trotz aller Probleme in Halbzeit zwei hätte es gut gehen können. Clint Capela traf in der Crunchtime zwei wichtige Freiwürfe und war 5 Sekunden vor dem Ende per Tip-In zur Stelle, nachdem ein Young-Floater nur auf dem Ring gelandet war. Alles sprach zu diesem Zeitpunkt für einen Sieg der Hawks, stattdessen endete die Erfolgsserie von fünf Partien für Atlanta.
Evan Mobley legte gegen die Bucks 38 Punkte auf.
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Cleveland Cavaliers (29-19) - Milwaukee Bucks (29-17) 114:102 (BOXSCORE)

  • Hallo, Hallo, Evan Mobley! Es wurde in den vergangenen Wochen viel über die stagnierende Entwicklung der Offense gesprochen, gegen Milwaukee ließ der Youngster die Kritiker verstummen. 38 Punkte (19/27) und 9 Rebounds verbuchte der Big Man gegen die Bucks und zeigte sich dabei aggressiv wie selten zuvor.
  • Dabei half auch, dass Cleveland mit dem starken Darius Garland (21, 9/16, 10 Assists) immer wieder Lücken in der Defense fand und den Big einsetzte. Mobley kreierte aber auch für sich selbst, sodass die Bucks zum Ende Jrue Holiday auf den früheren Nr.3-Pick ansetzten. Es half nichts, Mobley erzielte 14 Punkte im Schlussabschnitt und hielt die Gäste auf Distanz.
  • Die waren erneut ohne Giannis Antetokounmpo angetreten, profitieren aber von einem heißen Start von Bobby Portis (23, 5/8 Dreier, 11 Rebounds). Die Cavs antworteten schließlich wieder mit der alten Formel Garland, Starter-Big (diesmal Mobley) plus Bank und legten dank guter Minuten von Cedi Osman (13) einen 21:5-Lauf hin.
  • Die Bucks ließen aber dank Holiday (28, 12/27, 10 Assists) lange nicht abreißen, aber 66 zugelassene Punkte in der Zone waren untypisch für die Gäste. Brook Lopez (10, 0/6 Dreier, 4 Blocks) musste seine Position unter dem Korb zu oft verlassen und wurde dabei von Garland gewaltig genarrt.
Anthony Edwards legte mit 44 Punkten einen Saisonbestwert auf.
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Minnesota Timberwolves (24-24) - Houston Rockets (10-36) 113:104 (BOXSCORE)

  • Das war lange eine ganz trübe Angelegenheit im hohen Norden, am Ende herrschte aber doch gute Laune bei den Wolves und das lag vor allem an Anthony Edwards. Der Ex-Top-Pick legte nicht nur 44 Punkte (17/29), 3 Steals und 3 Blocks auf, er verwandelte auch acht Dreier und präsentierte gleich zwei Poster-Dunks über Alperen Sengün, die endlich auch das Publikum aufweckten.
  • Bis Mitte des dritten Viertels war es nämlich eine ganz schwache Vorstellung der Wolves, die kurzfristig auf Rudy Gobert (Leiste) verzichten mussten. Sengün (19, 7/9, 16 Rebounds, 7 Assists, 3 Blocks) zerlegte die Wolves-Defense nach allen Regeln der Kunst, insbesondere Naz Reid sah verdammt schlecht aus und wurde nach der Pause kaum noch eingesetzt.
  • Stattdessen erhielt Nathan Knight (19) seine Chance und spielte die letzten 19 Minuten der Partie durch. Das war auch berechtigt, da seine Energie zusammen mit den Edwards-Dunks die Wende brachte. D'Angelo Russell kam auf 23 Punkte und 8 Assists. Jaden McDaniels verbuchte zwar nur 5 Zähler, machte dafür aber Jalen Green (10, 3/13) das Leben verdammt schwer.
  • 6 der 21 Ballverluste gingen auf das Konto des jungen Guards, der bisweilen überfordert wirkte. Rookie Tari Eason (14, 9 Rebounds) wusste in seinem Debüt als Starter zu gefallen, Eric Gordon kam auf 16 Punkte, das reichte aber nicht, um die 13. Niederlage am Stück zu verhindern. 14 vergebene Freiwürfe waren ebenfalls keine Hilfe.
Josh Okogie war der beste Spieler der Suns gegen Indiana.
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Phoenix Suns (23-24) - Indiana Pacers (23-25) 112:107 (BOXSCORE)

  • Viel gab es in dieser Partie nicht zu sehen, zu viele Spieler fielen auf beiden Seiten aus. So war die Ehrung des legendären Suns-Teams von 1993 um Charles Barkley in der Halbzeitpause schon das Highlight des Abends. Jede Menge Fouls prägten die Partie, vor allem das Schlussviertel war äußerst zäh und von zahlreichen Unterbrechungen geprägt.
  • Phoenix verpasste es mehrfach, den Sack zuzumachen, sodass Bennedict Mathurin mit zwei starken Drives zwei Minuten vor dem Ende noch einmal auf -3 verkürzen konnte. Zwei gute Plays von Ex-Vechta-Spieler Ish Wainright brachten Entlastung, doch nach einem Dreier von Buddy Hield sowie einem vergebenen Freiwurf von Suns-Guard Saben Lee blieb die Tür für Indiana offen. Ein weiterer Hield-Dreier für die Verlängerung fiel aber nicht und die Suns konnten feiern.
  • Mann des Abends für Phoenix war Josh Okogie, der von der Bank kommend 24 Punkte, 10 Rebounds und 4 Blocks verbuchte. Vor allem im vierten Viertel lieferte der Forward einige wichtige Hustle Plays. Für den verletzten Deandre Ayton startete Bismack Biyombo (12, 16 Rebounds), am Ende durfte aber der gute Landale (10, 10 Boards) auf dem Feld stehen. Mikal Bridges kam auf 22 Zähler.
  • Für Indiana legte T.J. McConnell mit 18 Punkten, 10 Rebounds und 12 Assists das dritte Triple-Double seiner Karriere auf. Hield (22, 5/12 Dreier) feuerte aus allen Rohren, Topscorer war aber Mathurin mit 23 Zählern (6/16 FG, 11/11 FT). Für Myles Turner (16, 10 Rebounds, 4 Blocks) wurde ein Double-Double im Boxscore notiert.
Tyrese Maxey befeuerte das Comeback der Sixers.
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Sacramento Kings (26-19) - Philadelphia 76ers (30-16) 127:129 (BOXSCORE)

  • Das war eine richtig gute Performance der Sixers, die ohne James Harden und Joel Embiid (beide geschont) schon drei Minuten vor der Pause mit 21 Punkten hinten lagen und am Ende doch den Sieg aus Sacramento entführten. Am Ende war auch eine gewisse Portion Glück dabei, doch das interessierte am Ende niemanden bei den Gästen.
  • 3 Sekunden vor dem Ende beging Matisse Thybulle ein dummes Foul gegen Harrison Barnes, der noch nicht einmal wirklich in seiner Wurfbewegung war, es aber den Refs so verkaufen konnte. Allerdings fiel schon der erste Versuch nicht, sodass Barnes, der alleine in Halbzeit eins fünf Dreier versenkt hatte, den letzten Wurf absichtlich daneben warf. Irgendwie blieb der Ball bei den Sixers und so auch der Sieg.
  • Rebounds waren ohnehin die Story des Spiels, hier hatten die Sixers eindeutige Vorteile (54:39) und konnten so verkraften, dass die Gastgeber fast 55 Prozent aus dem Feld trafen. Matchwinner für Philly war Tyrese Maxey (32, 12/29, 6 Assists), der die Offense ohne die beiden Stars schmiss. Der wieselflinke Guard erzielte nach der Pause zehn schnelle Punkte in drei Minuten und brachte die Gäste so wieder in die Partie.
  • Anfang des Schlussabschnitts waren die Gäste sogar zweistellig vorne, doch Sacramento kam (mal wieder) dank De'Aaron Fox zurück, der 14 seiner 31 Zähler (11/19, 9 Assists) in den letzten zwölf Minuten der Partie erzielte. Domantas Sabonis (16, 9 und 10) kratzte an einem weiteren Triple-Double, auch alle anderen Starter der Kings scorten zweistellig. Für die Sixers machten auch De'Anthony Melton (14) und Georges Niang wichtige Plays in der Crunchtime. Tobias Harris (17) foulte Mitte des Schlussviertels aus.
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