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NBA: Zion Williamson von Milwaukee Bucks kaltgestellt - Dennis Schröder legt für Los Angeles Lakers Saisonbestwert auf

Von Robert Arndt
Zion Williamson kam gegen die Milwaukee Bucks nicht wie gewünscht zum Zug.
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Die Milwaukee Bucks haben in überzeugender Manier die New Orleans Pelicans geschlagen. Die Siegesserie der Orlando Magic reißt wegen eines Blackouts von Paolo Banchero. Damian Lillard trägt sich in die Geschichtsbücher der Blazers ein, Shai Gilgeous-Alexander versaut aber die Party.

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Dennis Schröder legte derweil für dezimierte Lakers einen Saisonbestwert auf. Die Toronto Raptors halten in Philadelphia dank Pascal Siakam lange mit, verlieren aber erneut nach Verlängerung.

Donovan Mitchell traf erstmals in seiner Karriere auf die Utah Jazz.
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Cleveland Cavaliers (21-11) - Utah Jazz (17-16) 122:99 (BOXSCORE)

  • Erstes Wiedersehen von Donovan Mitchell mit seinen ehemaligen Teamkollegen und es war spürbar, dass sich der All-Star etwas vorgenommen hatte. Nachdem es gegen Dallas nicht wirklich lief (1/9 Dreier), legte der Guard los wie die Feuerwehr und hatte nach kurzer Zeit 11 Zähler eingesammelt. Die Richtung war klar und in der Folge konnte es der 26-Jährige ruhiger angehen - zu deutlich war die Angelegenheit gegen schwache Gäste.
  • Schon in Halbzeit eins führten die Gastgeber mit bis zu 19 Punkten, weil das Lineup um Darius Garland (17, 7/11 FG, 8 Assists), Evan Mobley (12) und drei Bankspieler nicht zu stoppen war. Auch nach dem Wechsel kamen die Jazz nicht mehr in Schlagdistanz, sodass die Cavs schon zu Beginn des vierten Viertels die Bank leerten.
  • Zuvor hatte Cavs-Coach J.B. Bickerstaff nur einer 8-Mann-Rotation vertraut, dennoch spielte nur Reservist Caris LeVert (13) mehr als 30 Minuten. Mitchell war mit 23 Punkten (8/12) bester Scorer, Cedi Osman erzielte 20 seiner 22 Zähler (8/10) im vierten Viertel. Jarrett Allen (20, 11 Rebounds, 3 Blocks) erledigte seine Arbeit komplett in den ersten 36 Minuten.
  • Utah fand dagegen überhaupt keinen offensiven Rhythmus. Zur Pause hatten die Gäste gerade einmal 44 Zähler erzielt, die Hälfte davon verbuchte Lauri Markkanen (24, 7/12), der aber nach dem Wechsel kein Faktor mehr war. Jordan Clarkson kam auf 23 Punkte (8/21).
Tobias Harris erzielte gegen Toronto die entscheidenden Punkte.
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Philadelphia 76ers (17-12) - Toronto Raptors (13-18) 104:101 OT (BOXSCORE)

  • Man muss fast schon Mitleid mit den Raptors haben, die in Philadelphia die sechste Niederlage am Stück kassierten. Am Ende fehlte einmal mehr der Scoring-Punch, die Overtime wurde mit 2:5 verloren, was so ziemlich alles über diese Partie aussagt. Es war hart umkämpft, selten schön und am Ende setzten sich die Sixers durch, die etwas leichter an Punkte kamen. "Das war wahrscheinlich das lächerlichste Spiel, in welchem ich gespielt habe", sagte Joel Embiid nach der Partie, ohne dies aber näher zu erklären.
  • Für Toronto warf Pascal Siakam in einem Back-to-back mit 38 Punkten (13/27 FG), 15 Rebounds und 6 Assists alles in die Waagschale, sein Dreier für eine zweite Verlängerung klatschte jedoch nur auf den Ring. Wenige Minuten zuvor hatte der Kameruner noch Joel Embiid im Eins-gegen-Eins geschlagen und mit einem sehenswerten Scoop Shot den Fans fünf Extra-Minuten beschert.
  • Ohne einen echten Center hatten die Raptors gegen Joel Embiid (28, 6/16, 11 Rebounds) zunächst Probleme, später machten es Thad Young und O.G. Anunoby deutlich besser. Nach einer zwischenzeitlichen 14-Punkte-Führung führten die Gäste vier Minuten vor Schluss plötzlich mit +7, bevor Dreier von Tobias Harris (21, 5/7 3P) und De'Anthony Melton (8, 3/14) einen 10:0-Lauf befeuerten, der letztlich die Verlängerung bescherte.
  • Dort war es wieder Harris, der 2:12 Minuten vor Schluss einen Dreier aus der Ecke netzte. Es sollten die letzten Punkte in dieser Partie gewesen sein. James Harden kam auf 14 Zähler, 7 Rebounds sowie 8 Assists, für Toronto scorten neben Siakam nur Anunoby (13) und Chris Boucher (13, 10 Rebounds) zweistellig. Fred VanVleet (9, 3/15 FG) traf zwar keinen Blumentopf, brachte aber immerhin Struktur ins Spiel der Kanadier.
Die Orlando Magic verspielten einen Sieg in Atlanta in der letzten Sekunde.
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Atlanta Hawks (16-15) - Orlando Magic (11-21) 126:125 (BOXSCORE)

  • Die Siegesserie der Magic ist in Atlanta gerissen und am Ende zeigte sich dann doch, dass dieses Team noch etwas grün hinter den Ohren ist. Zwar kämpften sich die Gäste aus einer aussichtslosen Situation noch einmal zurück und sahen schon wie der Sieger aus, machten dann aber noch den einen entscheidenden Fehler. Aber der Reihe nach.
  • Drei Minuten vor dem Ende hatte der überragende Trae Young (37, 11/22, 13 Assists) auf 124:112 gestellt, doch Franz und Moe Wagner brachten die Magic mit sieben schnellen Punkten wieder in Schlagdistanz. Young vergab zwei Floater und leistete sich einen Ballverlust und plötzlich hatte Orlando die Chance auf den Sieg. Markelle Fultz (24, 11/19, 9 Assists) kam fast ohne Gegenwehr zum Korb und besorgte den Gästen 4 Sekunden vor dem Ende tatsächlich die Führung.
  • Danach foulte Top-Pick Paolo Banchero (18, 7/15) Rückkehrer Dejounte Murray aber bei einem Fadeaway-Jumper, als dieser sich schon beinahe hinter der Korbanlage befand. Der All-Star blieb cool und Banchero brachte nach einer weiteren Auszeit keinen Wurf mehr rechtzeitig los - die Hawks entkamen einer peinlichen Niederlage.
  • Für die Hawks, die diesmal mit dem anderen Rückkehrer John Collins als Center starteten, scorten sieben Spieler zweistellig. Dabei wusste erneut Rookie A.J. Griffin (19, 8/13) zu gefallen. Franz Wagner verbuchte für die Magic 19 Zähler (6/18) und 7 Assists, Moritz kam auf ein Double-Double aus 16 Punkten und 10 Rebounds.
Jeremy Sochan wirft seine Freiwürfe nun einhändig.
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Houston Rockets (9-21) - San Antonio Spurs (10-20) 105:124 (BOXSCORE)

  • Im Duell der beiden Kellerkinder fuhren die Spurs einen überraschend deutlichen Sieg ein. Devin Vassell erzielte dabei 26 Punkte (10/17 FG, 5/8 Dreier) und hatte damit großen Anteil daran, dass San Antonio zur Freude der zahlreichen Spurs-Fans im Toyota Center mit bis zu 26 Punkten führte.
  • Die Gäste setzten sich dabei im dritten Viertel ab, als bei den Rockets nichts mehr fallen wollte (5/24 FG). Die Spurs ließen dagegen den Ball laufen, gleich acht Spieler verbuchten in diesen zwölf Minuten mindestens ein Field Goal. Über die komplette Spieldauer scorten gleich sieben Akteure zweistellig, fünf davon von der Bank kommend. Doug McDermott stach mit 16 Zählern heraus. Jakob Pöltl kam auf 8 Punkte und 5 Rebounds in 22 Minuten.
  • Die Rockets blieben dagegen eiskalt. Zwar erzielten die Gastgeber starke 68 Punkte in der Zone, doch aus der Distanz ging gar nichts (5/24 3P). So verwunderte es nicht, dass Houstons bester Spieler Center Alperen Sengün (22, 8/10) war. Der Backcourt bestehend aus Jalen Green (13, 3/12) und Kevin Porter Jr. (15, 6/16) enttäuschte dagegen auf ganzer Linie.
  • Und noch eine Randanektote zum Spiel: Spurs-Rookie Jeremy Sochan fällt nicht nur durch seine bunte Haarpracht (derzeit grün) auf, sondern nun auch mit seiner Freiwurftechnik. Der Forward warf seine Freebies einarmig, nachdem er zuvor über die Saison nur 46 Prozent versenkt hatte. Seine Erfolgsquote gegen Houston? 1/4 FT - da geht mehr.

Minnesota Timberwolves (16-15) - Dallas Mavericks (15-16) 116:106 (SPIELBERICHT)

Jrue Holiday traf in New Orleans den wichtigsten Wurf des Abends.
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New Orleans Pelicans (18-12) - Milwaukee Bucks (22-8) 119:128 (BOXSCORE)

  • Spitzenspiel im Big Easy und da war tatsächlich ordentlich Pfeffer drin. Letztlich zeigten jedoch die Bucks, warum sie einer der heißesten Favoriten auf den Titel sind. In der Schlussphase schien die Partie noch einmal zu kippen, nachdem Milwaukee zehn Minuten vor dem Ende mit +18 führte. C.J. McCollum brachte die Pels noch einmal auf drei Zähler heran, doch Jrue Holiday brachte sein altes Wohnzimmer 80 Sekunden vor dem Ende von Downtown zum Schweigen.
  • Ansonsten war es eine beeindruckende Vorstellung der Bucks, die Zion Williamson (18, 7/16, 7 Assists, 5 Turnover) über weite Strecken fast komplett abmeldeten. Holiday verteidigte exzellent gegen den Pelicans-Star, dazu lauerten dahinter immer wieder Brook Lopez und Giannis Antetokounmpo unter dem Korb. Das gab Räume für Jonas Valanciunas, was Milwaukee aber in Kauf nahm. Der Litauer erzielte die ersten 15 Punkte für die Pels und beendete die Partie mit 37 Zählern (14/24 FG, 7/10 Dreier) sowie 18 Rebounds.
  • New Orleans dominierte die Bretter, die Bucks jedoch die Zone. Antetokounmpo verschaffte den Bucks mit 18 Zählern im zweiten Abschnitt fast im Alleingang eine zweistellige Führung und beendete die Partie mit 42 Punkten (12/17 FG, 17/22 FT) und 10 Rebounds. Auch Brook Lopez (30, 12/17 FG) war von der Defense der Pelicans nicht zu halten. Der Center überzeugte im Post, aber auch von der Dreierlinie (4/9 3P).
  • Am Ende wurde es trotzdem spannend, weil McCollum 14 seiner 31 Zähler im vierten Viertel erzielte und auch noch einmal das Publikum weckte. Es hätte auch noch mit einem Comeback klappen können, doch abgesehen von Valanciunas und McCollum lief von der Dreierlinie nichts für New Orleans (5/25). Vor allem Jose Alvarado (0, 0/5 3P, 6 Assists) schoss im vierten Viertel einige fiese Fahrkarten.
  • Milwaukee traf nicht besser (13/40), war in der Zone aber kaum zu stoppen. Holiday legte mit 18 Zählern und 11 Assists ein Double-Double auf. Dazu gab Joe Ingles sein Debüt für die Bucks. Der Australier hatte sich im Januar, noch in Diensten der Jazz, einen Kreuzbandriss zugezogen und im Sommer in Milwaukee unterschrieben. In 15 Minuten blieb Ingles ohne Punkt, vergab seine vier Dreier und leistete sich 3 Turnover. Da ist definitiv Luft nach oben.
Shai Gilgeous-Alexander traf gegen Portland erneut einen Gamewinner.
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Oklahoma City Thunder (13-18) - Portland Trail Blazers (17-14) 123:121 (BOXSCORE)

  • Es war ein historischer Abend für Damian Lillard, am Ende wurde dieser aber von Shai Gilgeous-Alexander vermiest. Der Thunder-Guard traf von der Baseline mit dem Buzzer den entscheidenden Wurf und konterte damit den Blazers-Star, der wenige Sekunden zuvor mit einem Reserve-Layup den Ausgleich besorgt hatte.
  • Mit seinen 28 Punkten ist Lillard nun der All-Time-Scorer der Blazers und überholte damit Franchise-Legende Clyde Drexler, der mit 18.040 Punkten diesen Rekord für 27 Jahre gehalten hatte. Mit einem tiefen Dreier im dritten Viertel zog Lillard gleich, wenig später wurde der Guard von der Freiwurflinie der alleinige Leader in Sachen Punkte. Dafür gab es Standing Ovations von den Zuschauern in OKC.
  • Mehr gab es für Lillard und die Blazers aber nicht zu holen. Über 48 Minuten ging es hin und her, 16-mal wechselte die Führung, 13-mal herrschte Gleichstand. So eng blieb es schließlich auch bis in die Schlussphase, als einmal mehr SGA übernahm. 12 seiner 35 Zähler erzielte der Guard in den letzten zwölf Minuten.
  • Insgesamt punkteten sieben Thunder-Spieler zweistellig, darunter Rookie Jalen Williams oder auch Lu Dort (je 13). Für die Blazers half Jerami Grant (26, 10/18 FG) und auch Anfernee Simons (19, 5/10 Dreier) hatte eine heiße Hand. Ansonsten scorte aber nur noch Josh Hart (13) zweistellig.
Dennis Schröder verbuchte gegen die Phoenix Suns einen Saisonbestwert.
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Phoenix Suns (19-12) - Los Angeles Lakers (13-17) 130:104 (BOXSCORE)

  • Kein Anthony Davis, kein LeBron James und auch kein Russell Westbrook - die Lakers reisten nur mit neun Spielern nach Phoenix und waren gegen die Suns völlig chancenlos, obwohl auch ihnen mit Devin Booker der beste Spieler abging. Phoenix führte schnell zweistellig und ließ in der Folge nichts mehr anbrennen. Chris Paul war mit 28 Punkten (9/18 FG) und 8 Assists der beste Scorer der Gastgeber.
  • Positiv aus Lakers-Sicht war der Auftritt von Dennis Schröder, der einen Saisonbestwert auflegte. 30 Punkte (12/19 FG, 2/2 Dreier) und 4 Assists waren es in 29 Minuten für den Braunschweiger, bei dem endlich auch einmal der Wurf fiel. Nicht nur traf Schröder seine beiden Dreier, sondern zeigte sich auch aus der Mitteldistanz treffsicher.
  • Viel mehr konnten die Lakers nicht aus dieser Partie ziehen. Kendrick Nunn (17, 6/12) gab ein Lebenszeichen von sich, Lonnie Walker IV (16) verwandelte drei seiner sechs Triples. Wieder mit dabei war auch Patrick Beverley, der zuletzt mit Wadenproblemen fehlte. Im ersten Vergleich in Phoenix war der Guard noch nach einem Schubser gegen Deandre Ayton ejected worden. Bekannt ist auch seine Privatfehde mit CP3, die dazu führte, dass er nach einem Korb gegen den Suns-Star die "Too-Small-Geste" machte. Zu diesem Zeitpunkt stand es 70:46 für Phoenix ...
  • Die Suns spielten es stattdessen seriös herunter. Jedes Mitglied der Starting Five erzielte mindestens 15 Punkte, dazu trafen die Suns 20 ihrer 39 Dreier. Torrey Craig (17, 4/4 3P) warf gar nicht daneben, Ayton verbuchte mit 21 Punkten und 11 Rebounds ein Double-Double.
LaMelo Ball erzielte im vierten Viertel 16 Punkte.
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Sacramento Kings (16-13) - Charlotte Hornets (8-23) 119:125 (BOXSCORE)

  • Das haben sich die Kings sicherlich anders vorgestellt. Sacramento unterlag daheim gegen Schlusslicht Charlotte, die in der vergangenen Nacht noch ein kräftezehrendes Spiel in Denver absolvierten und mit acht Pleiten am Stück anreisten. Einer hatte aber anscheinend keine Lust auf weitere Niederlagen und das war LaMelo Ball.
  • Der All-Star erzielte 16 seiner 23 Punkte (9/19 FG, 12 Assists) im vierten Viertel und traf dabei auch vier Dreier. So konnten die Hornets die Partie doch noch umbiegen. Allerdings: Sacramento verteidigte auch richtig schwach. Die Hornets erzielten 72 Punkte in der Zone und liefen dann in Person von Ball im vierten Viertel von der Dreierlinie heiß.
  • Am Ende wurde aber noch einmal gezittert. Ball foulte kurz vor Schluss aus und De'Aaron Fox hatte von Downtown noch einmal die Chance auf -1 zu verkürzen. Sein Dreier war aber sehr kurz und in der Folge brachten die Hornets die Partie von der Freiwurflinie nach Hause. Topscorer der Gäste war Kelly Oubre Jr. mit 31 Zählern (12/25) und 10 Rebounds, dazu legte Center Nick Richards (14, 11 Rebounds) von der Bank kommend ein Double-Double auf.
  • Sacramento verlor die Partie in der Defense, auch eine bessere Quote von der Freiwurflinie hätte geholfen (17/31 FT). Fox erzielte zwar 37 Punkte (14/25 FG), hatte aber auch das schlechteste Plus-Minus aller Spieler (-20). Das von Domantas Sabonis war dagegen positiv (+6), die Kings verloren die sieben Minuten ohne den Litauer mit -12. Vor den Augen seines legendären Vaters verbuchte Sabonis 28 Punkte (12/19 FG), 23 Rebounds und 7 Assists.
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