Eine Chronologie der schwersten Streif-Unfälle seit 1987 und ihre Folgen.
23. Januar 1987: Todd Brooker
Der Kanadier Todd Brooker kommt bei der Einfahrt zum Zielhang zu Fall. Er erleidet eine Gehirnerschütterung, einen Nasenbeinbruch, Gesichtsverletzungen und eine Knieverletzung und beendet am Saisonende seine Karriere.
14. Januar 1989: Brian Stemmle
Der Kanadier Brian Stemmle zieht sich bei der Steilhang-Ausfahrt lebensgefährliche Verletzungen zu und liegt tagelang auf der Intensivstation. Stemmle kehrt Jahre später sogar wieder zurück, muss nach einem weiteren Kitz-Sturz aber seine Karriere beenden.
9. Januar 1991: Bill Hudson
Dem US-Amerikaner Bill Hudson wird die Mausefalle zum Verhängnis. Bei einem schweren Sturz erleidet er einen Schulterblattbruch, eine Fraktur des vierten Brustwirbelkörpers, einen Speichenbruch links sowie Lungenverletzungen.
14. Januar 1995: Pietro Vitalini
Der Italiener Pietro Vitalini verkantet an der Hausbergkante, wird über das Sicherheitsnetz geschleudert und stürzt weit den Hang hinunter. Dank tagelangem Schneefall bleibt Vitalini wie durch ein Wunder unverletzt.
10. Januar 1996: Mehrere Stürze
Im Training stürzen mehrere Läufer wie Andreas Schifferer, Pepi Strobl oder Lasse Kjus schwer. Schifferer erleidet beim Sturz am Zielsprung ein Schädel-Hirn-Trauma und liegt drei Tage im Koma.
23. Januar 1998: Roland Assinger
Der heutige ÖSV-Speedchef der Damen prallt in der zweiten Sprintabfahrt gegen eine Streckenbegrenzung und muss verletzt ins Krankenhaus geflogen werden. Die Karriere ist zu Ende.
21. Januar 1999: Patrick Ortlieb
Der Österreicher Patrick Ortlieb erleidet bei einem Sturz an der Hausbergkante u.a. einen Trümmerbruch im rechten Oberschenkel. Die Karriere des Olympiasiegers ist vorzeitig zu Ende.
20. Januar 2005: Thomas Graggaber
Der Österreicher Thomas Graggaber erleidet bei einem Trainingssturz Serienrippenbrüche sowie schwere Verletzungen an Schulter und Lunge. Seine Karriere ist zu Ende.
16. Januar 2008: Andreas Buder
Andreas Buder zieht sich beim Trainings-Sturz auf der Streif u.a. einen Bruch des rechten Schienbeinkopfes zu und muss sechs Monate pausieren. Der Niederösterreicher erholt sich nie mehr richtig davon.
19. Januar 2008: Scott Macartney
Der US-Amerikaner Scott Macartney stürzt beim umstrittenen Zielsprung schwer. Macartney wird wegen eines Schädel-Hirn-Traumas in künstliches Koma versetzt. Erst im Dezember 2008 gibt er bei der Abfahrt in Lake Louise sein Comeback.
22. Januar 2009: Daniel Albrecht
Der Schweizer Daniel Albrecht stürzt im Training beim Zielsprung schwer, erleidet ein Schädel-Hirn-Trauma und eine Lungenquetschung und liegt drei Wochen im künstlichen Koma. Erst 22 Monate später kehrt er in den Weltcup zurück.
21. Januar 2011: Hans Grugger
Der Österreicher Hans Grugger verliert beim Mausefalle-Sprung die Kontrolle, schlägt bei der Landung mit dem Kopf auf. Er erleidet schwere Kopf- und Brustkorbverletzungen, befindet sich in Lebensgefahr und wird fünfeinhalb Stunden notoperiert.
22. Januar 2011: Siegmar Klotz
Nur einen Tag nach Gruggers Horror-Crash kommt der Südtiroler Siegmar Klotz in der Traverse in Rücklage und kracht in die Fangnetze. Er wird mit dem Hubschrauber abtransportiert, kommt mit einem Handgelenksbruch davon. War später Skicrosser, heute Freeskier.
22. Januar 2013: Andrej Jerman
Der Slowene Andrej Jerman stürzt, will weiterfahren, bricht aber auf der Rennpiste zusammen und wird mit dem Helikopter abtransportiert. Mit einer Gehirnerschütterung kommt er vergleichsweise glimpflich davon, gibt aber paar Tage später seinen Rücktritt bekannt.
26. Januar 2013: Peter Fill
Der Südtiroler Peter Fill rutscht in der Steilhang-Ausfahrt zu weit nach außen und überschlägt sich auf jener Begrenzung, an der Bode Miller einst spektakulär entlang fuhr, vogelwild. Fill bleibt allerdings unverletzt.
20. Januar 2015: Christof Innerhofer
Der Südtiroler Christof Innerhofer kracht im Training bei der Steilhangausfahrt mit 100 km/h in die Fangnetze und erleidet ein Schleudertrauma. Er bestreitet die Rennen und wird im Super-G Neunter und in der Abfahrt Sechster.
19. Januar 2016: Max Franz
Der Österreicher Max Franz kommt nach der Hausbergkante zu Fall, fliegt ins Netz und zieht sich einen Kapseleinriss im linken Kniegelenk, einen Riss des vorderen Syndesmosebandes im linken Sprunggelenk und eine Absprengung am Mondbein am linken Handgelenk zu.
21. Januar 2016: Florian Scheiber
Im zweiten Training wird an fast der gleichen Stelle der Tiroler Florian Scheiber abgeworfen. Die Diagnose lautet Riss des vorderen Kreuzbandes und Riss des inneren und äußeren Meniskus im rechten Knie.
23. Januar 2016: Georg Streitberger und Hannes Reichelt
Die Abfahrt wird zur Sturz-Orgie. Genau am Übergang von Kompression zur Schrägfahrt erwischt es der Reihe nach die Österreicher Georg Streitberger und Hannes Reichelt.
23. Januar 2016: Aksel Lund Svindal
Wenig später fliegt auch Aksel Lund Svindal an genau derselben Stelle spektakulär ab. Er überschlägt sich und kracht in die Fangnetze. Er konnte aufstehen und selbst weitergehen, später wurde ein Meniskus- sowie Kreuzbandriss diagnostiziert.
25. Januar 2018: Alexander Köll
Alexander Köll, ein für Schweden startender Osttiroler, kommt in der Traversenausfahrt zu Sturz. Er wird mächtig ausgehebelt und kracht auf die Körperseite. Außer Luftknappheit werden später aber keine heftigen Verletzungen diagnostiziert.
22. Januar 2021: Urs Kryenbühl
Der Schweizer Urs Kryenbühl verliert beim Zielsprung die Balance, schlägt danach mit voller Wucht mit dem Kopf auf der Piste auf und bleibt zunächst nach einigen Überschlägen liegen. Er verlor kurz das Bewusstsein, war dann jedoch ansprechbar.
Der Hubschrauber transportierte ihn in ein Krankenhaus. Bei Untersuchungen wurden eine Gehirnerschütterung, ein Bruch des rechten Schlüsselbeines sowie ein Riss des Kreuz- und Innenbandes im rechten Knie festgestellt.
22. Januar 2021: Ryan Cochran-Siegle
Nur wenige Läufer nach Kryenbühl ereignet sich der nächste schwere Sturz. Ryan Cochran-Siegle, Trainingsbester unter der Woche, verkantet in der Traverse und rast nach unten in die Fangzäune.
Der US-Amerikaner hing nach seinem Aufprall für kurze Zeit im Netz, wurde dann aber befreit. Er wurde ebenfalls mit dem Heli ins Krankenhaus geflogen, dort wurde eine Wirbelfraktur diagnostiziert.