Von Ronaldos "Calma, Calma" im Camp Nou bis Messis Trikotjubel: Die besten Clásico-Momente

Von Thomas Hindle
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Im Halbfinale der Copa del Rey stehen sich Barcelona und Real Madrid gegenüber. Hier sind zehn der besten Clásico-Momente seit dem Jahr 2000.

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Es gibt nur wenige Duelle, die so besonders sind wie der El Clásico. Die ewigen La-Liga-Supermächte Real Madrid und Barcelona sind sich alles andere als sympathisch und liefern sich immer wieder einige der besten und hitzigsten Duelle in Europa.

Dazu trägt natürlich auch bei, dass die beiden Mannschaften immer über einige der besten Spieler der Welt verfügen. Lionel Messi und Cristiano Ronaldo haben für unglaubliche Momente gesorgt, Zinédine Zidane, Ronaldinho, Ronaldo, Xavi, Iniesta und all die anderen Top-Stars lieferten ebenfalls zahlreiche Highlights.

Die Clásico-Spiele brachten einer der legendärsten Messi-Momente, José Mourinhos schwerste Niederlage und vieles mehr.

Am heutigen Donnerstag treffen die beiden Mannschaften im Halbfinale der Copa del Rey erneut aufeinander, und auch wenn Messi und Ronaldo in diesem Spiel nicht mehr glänzen werden, so werden doch einige der aufstrebendsten jungen Spieler des Weltfußballs zu sehen sein. Ein Spiel also, das man nicht verpassen sollte.

SPOX wirft einen Blick auf die 10 legendärsten Clásico-Momente des 21. Jahrhunderts, um noch mehr Vorfreude auf das Spiel aufkommen zu lassen.

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Figo und der Schweinekopf (2002)

Dass Spieler bei Auswärtsspielen mal mit Bechern beworfen werden, ist nichts Neues. Im Jahr 2002 wurde es aber wirklich spektakulär: Damals wurde ein besonders merkwürdiger Gegenstand von der Tribüne aus auf Luis Figo geworfen. Als sich der Madrider Spieler vor einer Wand von Barca-Fans auf eine Ecke vorbereitete, warf ihm ein aufgebrachter Zuschauer einen Schweinekopf vor die Füße.

Es war Figos zweites Spiel im Camp Nou, seit er im Jahr 2000 von Barca zu Real Madrid gewechselt war, und so ist es nur logisch, dass die Spannungen hoch waren. Aber mit einem Schweinekopf hat nun wirklich niemand gerechnet. Kurz nach dem Vorfall kam es zu Auseinandersetzungen auf der Tribüne, und der Schiedsrichter unterbrach das Spiel für 15 Minuten. Der Rest der Partie war zum Vergessen, der Vorfall wird jedoch für immer in Erinnerung bleiben.

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Standing Ovations für Ronaldinho (2005)

1983 wurde Diego Maradona im Bernabeu nach einer herausragenden Leistung mit Standing Ovations gekürt - das Stadion erhob sich, um einen der besten Spieler aller Zeiten zu ehren.

22 Jahre später erhielt ein anderer Barcelona-Spieler eine ähnliche Ehrung. Ronaldinho erlebte zu dieser Zeit seine besten Jahre im Barca-Trikot, der Angreifer war auf dem Platz brillant und sorgte für echte Hingucker. Und an ebenjenem Novemberabend lieferte er im Duell mit dem 20-jährigen Sergio Ramos eine Leistung, die ihresgleichen sucht.

In der ersten Halbzeit war es relativ ruhig um ihn, denn Samuel Eto'o eröffnete den Torregen, nachdem er einen Pass vom jungen Messi vollendet hatte. Doch in der zweiten Halbzeit explodierte Ronaldinho. Da war natürlich zum einen sein legendäres Tor. Der Brasilianer startete an der Mittellinie, dribbelte durch die hilflose Real-Abwehr und überwand dann Casillas am kurzen Pfosten.

Später legte er noch einen zweiten Treffer nach, und als er zu Jubeln anfing, erhob sich das ausverkaufte Bernabeu für einen Applaus, der eine der größten Clásico-Leistungen aller Zeiten würdigte.

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Guardiolas Barca in Bestform (2010)

Selten sind Clásicos so einseitig wie dieses. Und was für eine Freude war es, dieses Spiel zu sehen. Der FC Barcelona zeigte sich von seiner besten Seite, dominierte das Spiel mit viel Ballbesitz und nahm Real Madrid einfach auseinander.

Im Vorfeld des Spiels wurde viel über die Form der Madrilenen gesprochen. Der neue Trainer Mourinho hatte das Gerede über seinen defensiven Stil in den Wind geschlagen und seine Mannschaft auf eine verheerende Offensivleistung eingestellt. Am Spieltag zuvor hatte man Racing Santander mit 6:1 besiegt und damit alle Voraussetzungen für ein torreiches Spiel geschaffen.

Und das sollte es auch werden - aber nur für eine Mannschaft. Barca erzielte in den ersten 18 Minuten zwei Treffer und legte kurz nach der Halbzeit noch drei weitere nach, so dass die Katalanen am Ende einen souveränen 5:0-Sieg feiern konnten. Seltsamerweise erzielte Messi keinen der fünf Treffer, obwohl er zweimal David Villa in Szene setzte. Dennoch glänzte er in seiner Rolle als falsche Neun.

Nach dem Spiel gab ein niedergeschlagener Mourinho zu, dass seine Mannschaft unterlegen war.

"Wir haben sehr, sehr schlecht gespielt, und sie waren fantastisch. Wir haben ihnen zwei Tore geschenkt, die an Lächerlichkeit grenzen. Es ist unsere eigene Schuld", sagte der Portugiese.

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Ronaldo gewinnt die Copa del Rey (2011)

Ronaldo hätte in diesem Spiel wahrscheinlich einen Hattrick erzielen müssen. In der ersten Halbzeit hatte er drei Chancen, von denen er eine vergab und zwei von Barca-Ersatztorhüter Jose Manuel Pinto pariert wurden.

Doch in der Verlängerung beim Stand von 0:0 schoss Ronaldo nicht am Tor vorbei. Es war einer dieser Kopfbälle des Portugiesen, bei denen er zu schweben schien und einfach jeden Innenverteidiger um sich herum überspringt. Sein Kopfball war perfekt, der Ball flog an einem hilflosen Pinto vorbei.

Mit diesem Tor gewannen die Königlichen die Copa del Rey und stellten so etwas wie einen Wendepunkt in Mourinhos Amtszeit dar. Der Portugiese hatte die Mannschaft erst im Sommer übernommen und war oft für seine Taktik in großen Spielen kritisiert worden, was durch die 0:5-Pleite in seinem ersten Clásico als Real-Trainer noch unterstrichen wurde. Doch hier brachte Ronaldo alle Kritiker seines Trainers zum Schweigen und trug dazu bei, dass die Hauptstädter einen Titel gewannen.

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Die wohl einfachste Busquets-Vorlage - und das unglaubliche Messi-Tor (2011)

Noch nie hat ein Spieler eine einfachere Vorlage für ein legendäres Tor geliefert. Eine seiner besten Leistungen in einem Clásico zeigte Messi im Champions-League-Halbfinale 2011, als er in der zweiten Halbzeit zwei Tore zum 2:0-Sieg seiner Mannschaft im Bernabeu erzielte.

Sein zweites Tor war ein wahrer Leckerbissen: Busquets spielte Messi den Ball zu, der Argentinier nahm drei Spieler aus dem Spiel und schoss den Ball mit dem rechten Fuß an Iker Casillas vorbei. Es war eines der schönsten Tore in der Geschichte des Clásicos und Busquets lieferte den einfachsten Assist der jüngeren Vergangenheit.

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Mourinho sticht Vilanova ins Auge (2011)

Kein Clásico ist von geringer Bedeutung, aber das Aufeinandertreffen im spanischen Superpokal im August 2011 hätte eigentlich nicht so wichtig werden sollen. Doch mit Mourinho als Real-Coach kann alles passieren.

Nach dem späten Siegtreffer von Messi gerieten die beiden Mannschaften vor den Kabinen aneinander. Inmitten des Chaos ging Mourinho auf Co-Trainer Tito Vilanova zu und stach dem in die Augen.

Trotz der Proteste der Blaugrana sah der Schiedsrichter den Vorfall nicht, und in der Zeit vor dem VAR konnte das auch nicht sanktioniert werden. Mourinho entschuldigte sich nach dem Spiel bei den Madrider Fans, zeigte aber keine Reue für seinen Stich gegen Vilanova.

Er wurde für seine Eskapaden mit einer Sperre von zwei Spielen bestraft und entschuldigte sich erst viele Jahre später mit den Worten: "Ich hätte nicht tun sollen, was ich getan habe. Natürlich nicht, dieses negative Image bleibt für immer. Tito hatte nichts damit zu tun. Ich entschuldige mich bei ihm."

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Ronaldos "Calma, Calma" im Camp Nou (2012)

Bevor Ronaldo seinen mittlerweile berühmten "Siiiuuuu"-Jubel perfektionierte, prägte er einen anderen Klassiker.

CR7 zeigte eine seiner besten Clásico-Leistungen im Jahr 2012, als er beim 2:1-Sieg im Camp Nou den Siegtreffer erzielte. Es war ein typischer Abschluss des Portugiesen, den er aus spitzem Winkel vollendete.

Und als er sich zum Feiern umdrehte, machte er den denkwürdigen "Calma"-Jubel und forderte die 90.000 Barca-Fans auf, sich zu beruhigen - mit dem Wissen, dass er seinem Team soeben den La-Liga-Titel beschert hatte.

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Bales legendärer Sprint zum Titelgewinn der Copa del Rey (2014)

Mal im Ernst: Wie kam Gareth Bale auf die Idee, dass so etwas möglich ist?

Fünf Minuten vor Schluss im Finale der Copa del Rey, als es zwischen Barca und Real Madrid 1:1 stand, gelang Bale etwas, das auf einem Fußballplatz nicht möglich schien - vor allem, weil er dabei den Rasen verließ.

Er eroberte den Ball kurz vor der Mittellinie und schickte den Ball mit seiner ersten Berührung um Marc Bartra herum. Doch als Bartra sich umdrehte, um Bales Lauf zu blockieren, setzte der Madrider Flügelstürmer seinen Lauf einfach fort, rannte durch Barcas technischen Bereich und überrannte den Verteidiger.

Der gesamte Rest war ebenso beeindruckend: Der Waliser ließ Bartra stehen und stocherte den Ball ins Tor, um eines der unglaublichsten Tore in der Geschichte des Clásico zu erzielen.

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Messis legendärer Trikotjubel (2017)

Am 24. April 2017 sorgte Lionel Messi für einen legendären Moment.

Der Argentinier war noch 40 Meter vor dem Tor, als Barca einen Konter startete und auf das Tor der Madrilenen in der 92. Minute auf ein Tor drängten. Jordi Alba kam über links und spielte den Ball perfekt ins Zentrum, ein Pass an die Strafraumgrenze, und Lionel Messi nahm den Ball ab und schob ihn an Courtois vorbei ins Tor.

Das Tor war zwar brillant, aber das, was danach geschah, ist unvergessen. Messi riss sich sein Hemd vom Leib, lief zu den Fans von Real Madrid und hielt seinen Namen und seine Nummer in die Höhe, um zu feiern - ein einzigartiger Moment.

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Suárez' Hattrick bringt Barca an die Tabellenspitze (2018)

Suárez' Statistiken gegen Real Madrid waren bemerkenswert. Der Uruguayer schien in diesen Spielen immer seine beste Form zu finden. Das zeigte sich auch im Oktober 2018, als Suarez bei einem dominanten 5:1-Sieg den erst vierten Hattrick in einem Clásico überhaupt erzielte.

Der Stürmer hatte es in der ersten Halbzeit nicht leicht, obwohl er in der 30. Minute einen Elfmeter zur 2:0-Führung für sein Team verwandelte. Doch in der zweiten Halbzeit zeigte er sich von seiner besten Seite und erzielte ein Kopfballtor, bevor er seinen Hattrick mit einem Schlenzer über Thibaut Courtois perfekt machte.

Das Ergebnis war umso bemerkenswerter, da die Blaugrana ohne den verletzten Messi antraten und Real Madrid in der Tabelle auf den neunten (!) Platz abrutschte.

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