Größter Transferverlust der Welt: Diese Profiklubs gaben in den letzten zehn Jahren am meisten Geld aus

Von Niklas Staiger
Todd Boehly
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Drei Klubs haben über eine Milliarde Euro Transferverlust gemacht. Diese Teams gaben für ihre Einkäufe der letzten zehn Jahre am meisten Geld aus, ohne es durch Verkäufe wieder einzunehmen.

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Das CIES Football Observatory hat ein Ranking veröffentlicht, in dem die Klubs mit dem höchsten Netto-Transfergewinn bzw. Netto-Transferverlust seit dem Sommer 2014, also die letzten zehn Sommertransferperioden hindurch, aufgelistet werden.

Dafür wurden die 100 Klubs untersucht, die weltweit am meisten "aktiv" im Transferbusiness waren, das bedeutet am meisten Geld eingenommen und ausgegeben haben.

Die drei Top-Klubs im Geld ausgeben haben jeweils über eine Milliarde Euro Minus durch ihre Transfers gemacht. Das sind die zehn Klubs mit dem höchsten Transferverlust - und die deutschen Klubs auf der negativen Tabellenhälfte.

Hier geht es zu den Klubs, die die größten Transfersaldengewinne eingefahren haben.

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45. Hertha BSC (-32 Millionen Euro)

Der deutsche Klub im Ranking mit dem geringsten Transferminus, der netto aber trotzdem Verlust gemacht hat, ist Hertha BSC. Dabei würden die Hauptstädter sogar noch deutlich schlechter abschneiden, wenn sie nicht in Folge von COVID und dem nun erfolgten Abstieg so viel Geld eingenommen hätten. Alleine ein Transferplus von 34 Millionen Euro gab es dieses Jahr. Zum Jahreswechsel hätten sie also noch bei -74 Millionen Euro gestanden.

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44. Borussia Mönchengladbach (-53 Millionen Euro)

Direkt davor liegt Borussia Mönchengladbach. Die Fohlen machten vor allem durch die Corona-Pandemie und die Folgezeit extrem viel Verlust. Seit 2019 steht ein Transferminus von 41 Millionen Euro - die restlichen zwölf Millionen Euro verteilen sich auf die fünf Jahre davor.

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41. Bayer 04 Leverkusen (-69 Millionen Euro)

Bayer Leverkusen investierte zwar diesen Sommer viel (34 Millionen Euro), nahm aber seit COVID sogar im Netto zwei Millionen Euro ein, was unter anderem auf Rekordverkauf Kai Havertz (80 Millionen Euro, Sommer 2020) zurückzuführen ist. Insgesamt machten sie in den letzten fünf Jahren aber 64 Millionen Euro Transferverlust. In den fünf Jahren zuvor waren es nur etwa fünf Millionen Euro.

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31. RB Leipzig (-147 Millionen Euro)

Leipzig investierte vor allem nach dem Aufstieg enorm, hält seit 2019 fast eine ausgeglichene Bilanz (-20 Millionen Euro) und würde seit 2020 sogar auf null stehen - wenn sie nicht diesen Sommer ordentlich verkauft hätten. Alleine Josko Gvardiol, Dominik Szoboszlai und Christopher Nkunku machten als Trio Erlöse von 220 Millionen Euro aus. Deshalb gingen die Sachsen mit einem Transferplus von 53 Millionen Euro aus diesem Sommer - und reduzierten die zuvor noch -200 Millionen Euro auf 147 Millionen Euro Transferverlust.

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28. VfL Wolfsburg (-195 Millionen Euro)

Auch beim VfL Wolfsburg finanzierten zwei Top-Verkäufe den aktuellen Transfersommer - so machten die Wölfe gerade einmal elf Millionen Euro Transferverlust. Dass sie aber nicht vor Investitionen ohne Einkünfte halt machen, zeigen die kontinuierlich negativen Werte: -101 Millionen Euro seit COVID, -124 Millionen Euro seit 2019 und satte -195 Millionen Euro in den vergangenen zehn Jahren.

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19. Real Madrid (-325 Millionen Euro)

Nicht Deutsch und auch nicht in den Top-10 ist Real Madrid, doch als "Benchmark" für internationale Topleistungen dürfen die Königlichen natürlich nicht fehlen. Dabei wird die hohe Summe von 325 Millionen Euro Transferverlust vor allem vom aktuellen Sommer getragen: 213 Millionen Euro gab Real alleine 2023 mehr aus, als es einnahm. Aber: Die Königlichen haben zuvor Geld angespart. Über die drei Sommertransferfenster von 2020-2022 machte Real 180 Millionen Euro Transfergewinn.

Harry Kane, Bundesliga
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18. FC Bayern München (-343 Millionen Euro)

Direkt davor im Ranking liegt der FC Bayern München - und ist damit das deutsche Team, das in den letzten zehn Jahren am meisten Geld in Transfers investiert hat. Auch wenn sie mit ihrem Harry-Kane-Transfer diesen Sommer dank vieler Verkäufe eine nahezu ausgeglichene Bilanz hatten, sind die Bayern seit der Corona-Pandemie kein Unschuldslamm. 163 Millionen Euro gab der FCB mehr aus als er einnahm - seit 2019 sogar 244 Millionen Euro.

Sebastien Haller, West Ham United
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10. West Ham United (-526 Millionen Euro)

In den Top-10 angekommen steht West Ham United auf dem zehnten Platz. Dabei sind die Hammers einer der Klubs, die auch schon vor über fünf Jahren massiv investierten: 199 Millionen Euro Transferverlust gab es von 2014 bis 2019. Seitdem nochmal 327 Millionen Euro mehr. Dass man diesen Sommer mit einem Plus von sieben Millionen abschloss, lag auch am Rekord-Verkauf von Declan Rice.

Charles De Katelaere, AC Milan, Serie A
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9. AC Milan (-545 Millionen Euro)

Die AC Milan gehört ebenfalls zu den Klubs, die vor allem früh in der Zeitspanne viel investierten - genau die Hälfte nämlich. 273 Millionen Euro Transferverlust gab es vor 2019, 272 Millionen Euro danach. Bedenkt man die Inflation, ist Milan sparsamer geworden.

Harry Kane
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8. Tottenham Hotspur (-609 Millionen Euro)

Vor 2019 kaum investiert hat Tottenham Hotspur. Der Premier-League-Klub machte zwischen 2014 und 2019 gerade einmal 20 Millionen Euro Transferverlust - und hat seitdem ein Minus von 581 Millionen Euro vorzuweisen. Obwohl sie Harry Kane für über 100 Millionen Euro verkauften, machten sie diesen Sommer satte 151 Millionen Euro Verlust.

Philippe Coutinho
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7. FC Barcelona (-663 Millionen Euro)

In den letzten Jahren konnte der FC Barcelona fast gar nicht mehr investieren. Seit 2020 machte Barça gerade einmal 29 Millionen Euro Transferverlust. Dass die Katalanen in dieser finanziellen Klemme stecken, hat aber Gründe - unter anderem diese: 663 Millionen Euro Minus seit 2014.

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6. Newcastle United (-599 Millionen Euro)

Vor allem seit COVID, genauer genommen seit der Übernahme des Klubs durch den Investor aus Saudi-Arabien, gibt Newcastle United richtig viel Geld aus. 208 Millionen Euro alleine in diesem Jahr. Seit 2019 waren es 599 Millionen Euro Minus. In den fünf Jahren zuvor verbrannten sie jedoch ebenfalls schon 72 Millionen Euro.

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5. Manchester City (-856 Millionen Euro)

Der amtierende Champions-League-Sieger gab in den letzten fünf Jahren relativ wenig aus. Ein Transferverlust von "nur" 177 Millionen Euro seit 2019 ist deutlich weniger als beispielsweise der FC Bayern. Doch in den fünf Jahren davor steckten die Manchester-City-Besitzer aus Abu Dhabi satte 679 Millionen Euro in den Klub - mehr als jeder andere Verein in diesem Zeitraum. Darauf bauen die heutigen Erfolge auf.

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4. FC Arsenal (-872 Millionen Euro)

Die Gunners investierten vor allem in den letzten Jahren viel. Von den 872 Millionen Euro Transferverlust der letzten zehn Jahre gaben sie alleine 541 Millionen Euro seit COVID aus. Um nach der verspielten Meisterschaft zuletzt in der laufenden Saison angreifen zu können, gaben sie alleine 2023 217 Millionen Euro mehr aus als sie einnahmen.

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3. Paris Saint-Germain (-1,01 Milliarden Euro)

Der erste, der die Milliarden-Marke knackt, ist Paris Saint-Germain. Der französische Topklub investierte in den ersten fünf Jahren des Zeitfensters rund 500 Millionen Euro - und in den zweiten fünf Jahren erneut. Alleine in diesem Sommer gaben sie 216 Millionen Euro mehr aus, als sie bekamen.

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2. FC Chelsea (1,033 Milliarden Euro)

Satte 558 Millionen Euro - und damit am meisten von allen Klubs - hat der FC Chelsea alleine in diesem Sommer an Transferverlust zu verzeichnen. Das ist mehr als die Hälfte der gesamten Investitionen der vergangenen zehn Jahre. Fast die kompletten Investitionen sind auf die Zeit seit der Übernahme des US-Konsortiums unter der Führung von Todd Boehly zurückzuführen. In den acht Jahren davor hielten sich die Ausgaben in Grenzen. Im Jahr 2019 etwa machten die Blues fast 150 Millionen Euro Transfergewinn.

Manchester United
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1. Manchester United (1,396 Milliarden Euro)

An der Spitze der Tabelle steht Manchester United. Und die Red Devils gaben sehr konstant Geld aus. Von den knapp 1,4 Milliarden Euro investierte United 631 Millionen Euro von 2014 bis 2019 -765 Millionen Euro waren es dann in den vergangenen fünf Jahren. Mit 151 Millionen Transferminus im aktuellen Jahr liegt ManUtd dabei gut im Jahresdurchschnitt.

Symbolbild für die Arbeit bei den Red Devils ist Rekord-Einkauf Paul Pogba. Ein Spieler aus der eigenen Jugend, der 2012 ablösefrei Manchester verließ, damit man ihn 2016 für 105 Millionen Euro von Juventus Turin zurückkaufte - nur um ihn sechs Jahre später erneut ablösefrei zu verlieren. Wieder an Juve.