Borussia Dortmund: Wer wird der nächste Jude Bellingham oder Jadon Sancho? Die Kandidaten des BVB aus England

Von Daniel Buse
Kylian Mbappé, Harry Kane, Real Madrid, PSG, Tottenham Hotspur
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Die Strategie des BVB, sich immer wieder Talente aus England zu holen, hat schon zweimal viel Erfolg und Geld gebracht. Doch wer sind nach Jadon Sancho und Jude Bellingham die nächsten Kandidaten von der Insel für Borussia Dortmund?

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Auf dem Transfermarkt gibt es immer wieder Trends: Während spanische und portugiesische Klubs oft darauf setzen, Talente aus Brasilien am Anfang ihrer Karriere einzukaufen, gab es in England lange Jahre die Mode, gut ausgebildete Kicker aus Frankreich für kleines Geld auf die Insel zu holen.

Bei Borussia Dortmund schauen sich die Scouts in letzter Zeit verstärkt in Nachwuchsabteilungen der englischen Klubs um - und das wird sich wohl in naher Zukunft nicht ändern. Denn der BVB hat zwei absolute Volltreffer mit dieser Herangehensweise gelandet.

Jadon Sancho kam 2017 aus der Jugend von Manchester City zum BVB. Aus den in ihn investierten 21 Millionen Euro wurden 85 Millionen Euro und damit rund das Vierfache, als Manchester United den Flügelspieler 2021 zurück nach England holte. In der Zwischenzeit hatte Sancho mit 50 Toren und 64 Assists in 137 Pflichtspielen für die Schwarz-Gelben geglänzt.

Noch mehr Geld bekam die Borussia nun mit dem Verkauf von Jude Bellingham an Real Madrid: Für 103 Millionen Euro wechselte der 19-Jährige zu den Königlichen, die inklusive erfolgsabhängiger Boni am Ende rund 134 Millionen Euro für ihn zahlen könnten.

Bellingham kam schon als 16-Jähriger für 30 Millionen Euro von Birmingham City zum BVB - und schlug genauso wie Sancho sofort ein: Im Mittelfeld ging er mit viel Leidenschaft und Einsatz voran und durfte sogar schon als Teenager die Kapitänsbinde tragen.

Sancho und Bellingham sind nun nicht mehr beim BVB mit dabei - aber wer könnte ihr Nachfolger aus England werden? SPOX stellt Euch die Dortmunder Transferkandidaten von der Insel vor.

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Cole Palmer

In der vergangenen Woche kam erneut das Gerücht auf, dass der BVB an Cole Palmer von Manchester City stark interessiert sei. Bereits im vergangenen Jahr soll die Borussia am 21-jährigen Linksfuß dran gewesen sein - doch damals legte City-Coach Pep Guardiola noch sein Veto ein.

Wie es in diesem Sommer aussieht, bleibt abzuwarten. Palmer, der im zentralen Mittelfeld spielt, ist in der abgelaufenen Saison mit Sicherheit nicht auf die Anzahl an Einsatzminuten gekommen, die er sich selbst vorgestellt hat, auch wenn er sich nun Triple-Sieger nennen darf. 850 Minuten verbrachte er für City auf dem Platz, in der Liga durfte er nur zweimal von Anfang an ran.

Für rund 15 Millionen Euro könnte er zu haben sein - und beim BVB hätte er mit Sicherheit bessere Karten auf mehr Spiele als im Star-Ensemble der Citizens.

Charlie Webster, FC Chelsea
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Charlie Webster

Bereits 2020, als Charlie Webster vom FC Chelsea erst 16 Jahre alt war, wurde der BVB mit dem Mittelfeldtalent in Verbindung gebracht. Drei Jahre später sollen die Schwarz-Gelben weiterhin genau beobachten, was der nun 19-Jährige auf dem Platz macht.

Dazu müssen die BVB-Scouts allerdings zu den Partien der zweiten Mannschaft der Blues gehen, denn Webster kommt bislang ausschließlich dort, in der Premier League 2, zum Einsatz - und nicht in der Chelsea-Ersten, die zuletzt mit Mega-Transfers die Schlagzeilen beherrschte.

Bereits im Herbst waren angeblich zahlreiche Klubs neben dem BVB hinter Webster her, dessen Vertrag in diesem Sommer auslief. Im Januar entschied er sich überraschenderweise aber dazu, bei den Blues um ein Jahr zu verlängern. Es sieht danach aus, als ob er einen letzten Versuch wagen würde, doch noch den Durchbruch bei Chelsea zu schaffen - oder bietet der BVB ihm jetzt die bessere Perspektive?

Cody Drameh, Leeds United,
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Cody Drameh

Als Rechtsverteidiger spielt Cody Drameh von Leeds United nicht unbedingt auf einer Position, auf der man bei einem Investment mit einer enormen Wertsteigerung rechnen kann. Aber vielleicht soll der Engländer auch einfach beim BVB die Lücke füllen, die ein möglicher Abgang von Thomas Meunier rechts hinten entstehen lassen würde.

Bereits vor dem Öffnen des Wintertransferfensters berichtete der Transfer-Experte Fabrizio Romano vom BVB-Interesse an Drameh. Zu dem einen Premier-League-Spiel, das der heute 21-Jährige damals absolviert hatte, kam keines mehr dazu. Stattdessen ging es für ihn per Leihe zum zweiten Mal in seiner Karriere in die zweite Liga. Er verbrachte die Rückrunde bei Luton Town; zuvor hatte er schon bei Cardiff City geglänzt und war dort zum Spieler der Saison gewählt worden.

Im Vergleich zu anderen BVB-Kandidaten wäre Drameh wohl ein Schnäppchen und für einen kleinen einstelligen Millionenbetrag zu haben. Ob er dann aber eine ähnlich fulminante Entwicklung wie Sancho oder Bellingham hinlegt, ist mehr als fraglich.

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Shea Charles

Der Titel in der Premier League war schon eingetütet - und deshalb entschied sich Pep Guardiola, Trainer von Manchester City, Ende Mai ein Geschenk zu verteilen: Er verhalf am letzten Spieltag Shae Charles zu seinem PL-Debüt, indem er ihn im Auswärtsspiel in Brentford von der Bank brachte.

Für den 19 Jahre alten Defensivspieler dürfte das ein wichtiges Zeichen gewesen sein - und vielleicht auch eine Entscheidungshilfe. Denn der BVB soll am Nordiren, der schon sechs A-Länderspiele gemacht hat, interessiert sein.

"Ich fokussiere mich im Moment einfach auf City", verkündete Charles, als er auf das angebliche Dortmunder Werben angesprochen wurde. Die Tatsachen, dass er als Kapitän der zweiten City-Mannschaft viel Verantwortung trägt und noch bis 2027 an den Klub gebunden ist, sprechen nicht unbedingt für einen Wechsel zum BVB.

Viel wahrscheinlicher ist, dass Charles auf seinen Durchbruch beim Triple-Sieger setzt - und nach dem von Pep verteilten Geschenk einfach da bleibt, wo er schon ist.

Conor Gallagher
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Conor Gallagher

Auf den Durchbruch wartet Conor Gallagher beim FC Chelsea nicht mehr - und mit seinen 23 Jahren ist er mittlerweile auch dem Status als 'Talent' entwachsen. Stattdessen ist der Mittelfeldmann seit anderthalb Jahren englischer Nationalspieler, aber der BVB soll trotzdem hinter ihm her sein.

Die Schwarz-Gelben sehen wohl Potenzial für mehr bei Gallagher, das der in seinen 18 Startelf-Einsätzen in der Premier League in der vergangenen desaströsen Chelsea-Saison gezeigt hat.

Mit einer Ablösesumme von wohl mehr als 30 Millionen Euro würde der BVB allerdings tief in die Tasche greifen müssen, ohne die klare Aussicht zu haben, für Gallagher dann, wie bei Sancho oder Bellingham, in Zukunft einen großen Gewinn machen zu können. Er wäre nach dem Abgang von Jude Bellingham in der Zentrale eher eine Soforthilfe für die Schwarz-Gelben und kein Spieler, den man behutsam aufbauen muss.

Jamie Bynoe-Gittens, BVB
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Jamie Bynoe-Gittens

Vielleicht hat der BVB seinen neuen Sancho oder Bellingham aber schon im Kader: Denn Jamie Bynoe-Gittens machte in der abgelaufenen Saison durchaus positiv auf sich aufmerksam. Der 18-jährige Engländer brachte nach seinen Einwechslungen immer wieder frischen Wind in die Offensive, erzielte drei Bundesliga-Tore in seinen 15 Einsätzen.

2020 hatten ihn die Dortmunder von Manchester City geholt. Damals wurde nur die Ausbildungsentschädigung in Höhe von 90.000 Euro fällig, mittlerweile dürfte sein Marktwert im zweistelligen Millionenbereich liegen.

Allerdings plagt sich Bynoe-Gittens oft mit Schulterproblemen herum. Aktuell fällt er wieder deswegen aus; eine Rückkehr in den Kader ist noch nicht abzusehen.

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