Weltmeister Fritz plädiert für Playoffs

SID
Der THW Kiel sicherte sich die Meisterschaft dank der besseren Tordifferenz
© getty

Der frühere Welthandballer Henning Fritz hat sich in der Diskussion um den Modus der HBL für ein System nach Vorbild des Eishockeys und des Basketballs ausgesprochen.

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"Playoffs um Titel und Abstieg würde die Schlussphase für mehr Mannschaften interessant machen", sagte der Weltmeister-Torhüter von 2007 der "Sport Bild" und brachte damit einen neuen Vorschlag ins Spiel. "Es bringt nichts zu sagen: So haben wir es immer gemacht. Wir müssen das Produkt Handball attraktiv halten", sagte Fritz.

Die Debatte um die Einführung von Playoff-Spielen in der Bundesliga ist nicht neu. Die HBL-Spitze hatte bereits vor der abgelaufenen Saison für solch ein Spielsystem plädiert. Von einer Spielplan-Reform erhofften sich die Macher mehr Zuschauer, eine höhere mediale Aufmerksamkeit und neue Sponsoren. Doch die Vereinsvertreter votierten auf einer Liga-Versammlung mehrheitlich dagegen.

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Meisterschaft dank Tordifferenz

Nach dem Herzschlag-Finale um die Deutsche Meisterschaft zwischen dem THW Kiel und den Rhein-Neckar Löwen war das aktuelle Reglement in die Kritik geraten. Nachdem die Kieler nur aufgrund der um zwei Treffer besseren Tordifferenz (+236) gegenüber den Mannheimern (+234) ihren 19. Titel geholt hatten, schlugen Löwen-Manager Thorsten Storm und Bundestrainer Martin Heuberger den direkten Vergleich als Alternative bei Punktgleichheit vor.

Noch bis zum Mittwoch kommender Woche kann ein Antrag auf Änderung der Spielordnung bei der HBL gestellt werden, über den bei der nächsten Liga-Versammlung am 2. Juli abgestimmt würde. Für ein neues Reglement, das schon ab der kommenden Saison gelten würde, genügt dann eine einfache Mehrheit der 38 Vereinsvertreter aus 1. und 2. Liga.

DHB-Sportmanager Heiner Brand und Verbandspräsident Bernhard Bauer warnten jedoch davor, den bestehenden Modus, nach dem das Torverhältnis entscheidend ist, zu kippen. "Dann spielt der THW Kiel beim Abstiegskandidaten und nimmt nach zehn Minuten Filip Jicha und Aron Palmarsson raus und die Zuschauer bekommen nur magere Handballkost zu sehen. Das kann auch nicht im Sinne der Bundesliga sein", sagte Brand dem "SID".

Und auch die Nationalspieler Johannes Bitter und Michael Kraus sprachen sich gegen eine Regeländerung aus. "Es ist zwar bitter für die Mannschaft, die jetzt mal mit zwei Toren verloren hat, aber der aktuelle Modus hat sich über die Jahre bewährt und sollte so bestehen bleiben", sagte Göppingens Spielmacher Kraus dem "SID". Und Hamburgs Torhüter Bitter meinte: "Grundsätzlich finde ich den jetzigen Modus sehr attraktiv. Jeder hat vor der Saison gewusst, dass es auf die Tore ankommt."

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