"Schlimmer als ein Miederschlüpfer"

RB Leipzig ist sieben Jahre nach der Gründung in der ersten Liga angekommen
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Was ist in der kommenden Saison von RB zu erwarten?

Benjamin Wahlen (SPOX): Während viele bereits den Angriff auf die internationalen Plätze erwarten, sehe ich RB vor einer schwierigen Saison. Das Niveau in der Bundesliga ist viel höher als eine Klasse darunter, was den an Erfolg und Leichtigkeit gewöhnten Profis zunächst einiges abverlangen wird. Auch Ralph Hasenhüttel wird eine gewisse Anpassungszeit benötigen. Eine Platzierung zwischen Platz acht und 13 halte ich aber für realistisch.

Frank Oschwald (SPOX): Die Aufgabe der Verantwortlichen wird es zunächst sein, die Erwartungen vor dem Saisonstart erst mal zu dämpfen. Da es sich ja doch um einen speziellen Aufsteiger handelt, spricht gleich jeder von Europa und dem großen Durchmarsch. Das wird so nicht passieren. Ich gebe dir völlig Recht, Ben, in der Bundesliga weht ein ganz anderer Wind. An dieses Umfeld müssen sich die Leipziger erst mal gewöhnen. Das wird etwas dauern. Nach oben wird nicht viel gehen, mit dem Abstieg hat RB aber auch überhaupt nichts am Hut.

Adrian Fink (SPOX): Leipzig wird - ähnlich wie die Hoffenheimer damals - in seiner ersten Bundesliga-Saison nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben. Dafür ist der Kader von RB verglichen mit der Konkurrenz aus dem Tabellenkeller einfach zu stark. Zumal Rangnick und Co. im Sommer mit Sicherheit nicht untätig bleiben, sondern die Mannschaft punktuell deutlich verstärken werden. Allerdings glaube ich nicht, dass die Bullen bereits ins internationale Geschäft stürmen. Ein gefestigter Mittelfeldplatz ist realistisch.

mySPOX-User ausLE: Ich drücke bei dieser Frage gerne auf die Bremse. Die Wahrscheinlichkeit, ein zweites 1. FC Kaiserslautern unter Otto Rehhagel zu erleben, ist gleich Null. Wenn am Ende der Saison ein Platz zwischen acht und zwölf rauskommt und Rasenballsport Leipzig nix mit dem Abstieg zu tun hat, dann wäre ich mehr als zufrieden. Die 1. Liga ist eine ganz andere Nummer, und da wird jeder Fehler bestraft. Dazu kommt, dass die Gegner von RBL in der Regel mit 110 Prozent spielen, ob sie nun Meuselwitz oder Mainz heißen.