WM

Trautmann nimmt Green in Schutz

SID
Tröstende Worte für Englands Pechvogel Green: Bert Trautmann
© Getty

Nach seinem folgenschweren Patzer im Gruppenspiel gegen die USA erhält Englands Keeper Robert Green Rückendeckung von der deutschen Torwart-Legende Bert Trautmann.

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Die deutsche Torwart-Legende Bert Trautmann hat Englands "Flutschfinger" Robert Green nach dessen groben Patzer beim 1:1 gegen die USA am Samstag in Schutz genommen. "Natürlich durfte dieser Fehler eigentlich nicht passieren, zumindest keinem Nationaltorhüter.

Aber ich habe vor dem Fernseher zu meiner Frau gesagt: Wäre ich Engländer, ich würde mich schämen für diese ganze Mannschaft", sagte der 86 Jahre alte frühere Schlussmann von Premier-League-Klub Manchester City der Tageszeitung Die "Welt".

"Nur Julio Cesar kann ein bisschen fangen"

Laut Trautmann sei die Feststellung, das Mutterland des Fußballs habe schon seit Jahren keinen guten Torhüter mehr, "bloß eine Ablenkung von der allgemein grausamen Vorstellung der Engländer."

Trautmann, der in den 50er- und 60er-Jahren bei ManCity zum Idol wurde, sieht vielmehr länderübergreifend Mängel bei den Leistungen der Torhüter: "Torhüter klatschen heute nur noch ab. Nur wenn Du Glück hast, ist kein Gegenspieler da. Einzig der Brasilianer Julio Cesar von Inter Mailand kann noch ein bisschen fangen. England hat keine guten Torhüter? Wer hat sie denn noch?"

Trautmann begrüßt Löws Entscheidung für Neuer

Trautmann bestritt von 1949 bis 1964 für die Citizens 639 Spiele und wurde als erster Ausländer Englands Spieler des Jahres. Kultstatus erlangte der Keeper, der zum besten Spieler aller Zeiten von Manchester City gewählt wurde, auf der Insel, als er im FA-Cup-Finale 1956 sein Team trotz eines im Spiel erlittenen und nicht erkannten Halswirbelbruchs zum Sieg führte.

2004 wurde er aufgrund seiner Verdienste um die deutsch-britischen Beziehungen von Königin Elizabeth II. zum "Officer of the British Empire" ernannt.

Derweil lobte Trautmann Bundestrainer Joachim Löw, der sich nach dem Ausfall von Rene Adler (Bayer Leverkusen) für Manuel Neuer (Schalke 04) als Nummer eins im deutschen WM-Tor entschieden hatte. "Ohne Wenn und Aber" würde auch er Neuer bei der WM ins Tor stellen: "Zumal Tim Wiese für mich das größte Risiko ist. Den hätte ich nie mitgenommen. Natürlich wird Neuer Fehler machen, aber nur so kann er lernen."

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