Die Schiedsrichter-Kommission der FIFA hat 96 Prozent der Entscheidungen der Unparteiischen bei der WM in Südafrika ist richtig bewertet. Dennoch gab es auch gravierende Fehler.
96 Prozent der Schiedsrichter-Entscheidungen bei der WM in Südafrika waren angeblich korrekt. Zu diesem Urteil kommt zumindest die Schiedsrichter-Kommission des Weltverbandes FIFA.
"96 Prozent der Entscheidungen waren richtig. Das sind Fakten, keine Meinungen", sagte der Vorsitzende der Schiedsrichter-Kommission der FIA, der Spanier Jose Maria Garcia-Aranda, nach 62 von 64 Spielen.
"Hier sind die besten Spieler der Welt im Einsatz und von 15 Elfmetern wurden nur neun verwandelt, also 60 Prozent. Wenn man das mit den 96 Prozent vergleicht, waren die Schiedsrichterleistungen bei dieser WM mehr als gut", äußerte der Iberer.
WM-Historie: Die Endspiele von 1930 bis 2010
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1930: Das erste WM-Finale aller Zeiten gewinnt Gastgeber Uruguay gegen Argentinien (4:2)
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Auch vier Jahre später gewinnt der Gastgeber. Italien schlägt die Tschechoslowakei 1934 mit 2:1 n. V. Trainer Vittorio Pozzo wird auf Händen getragen
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Vom Turnier in Frankreich 1938 hat nur das offizielle Plakat als Bild überlebt. Im Finale schlug Italien die Ungarn mit 4:2
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1950 sichert sich in Brasilien erneut Uruguay den Titel. In der Finalgruppe gewinnt die Celeste das entscheidende Spiel gegen den Gastgeber im Maracana mit 2:1
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Die deutschen Spielern jubeln 1954 nach dem Wunder von Bern. 3:2 gewann die Elf von Sepp Herberger im Finale gegen die haushoch favorisierten Ungarn
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Trotz zwischenzeitlicher Führung ist Gastgeber Schweden 1958 im Endspiel gegen Brasilien chancenlos. 5:2 gewinnt die Selecao damals in Stockholm
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1962: Und wieder die Brasilianer. In Chile dreht die Elf um Weltstar Pele die Partie gegen die Tschechoslowakei nach 0:1-Rückstand und siegt am Ende 3:1
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Das Wembley-Tor vom Engländer Geoff Hurst bei der WM 1966 gilt bis heute als umstrittenste Schiedsrichterentscheidung. 2:4 n.V. hieß es am Ende aus deutscher Sicht
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1970: Das erste Finale zweier Weltmeister. Brasilien setzt sich in Mexiko vor 110.000 Zuschauern gegen Italien mit 4:1 durch und darf die WM-Trophäe fortan endgültig behalten
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Kapitän Beckenbauer reckt den neuen Pokal 1974 in München in die Höhe. Deutschland holt mit einem 2:1 nach Toren von Breitner und Müller gegen Holland seinen zweiten Titel
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1978 stehen wieder die Niederlanden im Finale. Und wieder eine Pleite für Oranje gegen den Gastgeber. Argentinien siegt nach Treffern von Kempes (2, im Bild) und Baroni mit 3:1
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Italien ist 1982 wieder an der Reihe. Paolo Rossi (M.) trifft in der 56. Minute gegen müde Deutsche zum 1:0. Tardelli und Altobelli erhöhen, Breitners 1:3 kommt zu spät
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Finale 1986 in Mexiko. Deutschland holt innerhalb von sechs Minuten durch Treffer von Rummenigge und Völler einen Zwei-Tore-Rückstand auf, ehe Burruchaga den Siegtreffer erzielt
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Andreas Brehme sorgt 1990 mit seinem Tor vom Elfmeterpunkt in der 85. Minute für die Revanche von 1986. Es ist das erste Finale, das durch einen Strafstoß entschieden wird
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Grenzenloser Jubel bei den Spielern, während Trainer Franz Beckenbauer nach dem Abpfiff bedächtig über den Rasen von Rom schreitet
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1994: Das Endpiel in den USA zwischen Italien und Brasilien ist in der regulären Spielzeit von Taktik geprägt. Kaum Chancen auf beiden Seiten, das Elfmeterschießen muss her
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Die italienischen Legenden Roberto Baggio und Franco Baresi verschießen für die Squadra Azzurra - Brasilien darf sich zum vierten Mal Weltmeister nennen
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Vier Jahre später steht die Selecao wieder im Finale. Gegner in Paris ist 1998 Gastgeber Frankreich mit dem aufstrebenden Star Zinedine Zidane
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Zidane ebnet den Weg zum ersten WM-Titel für Frankreich mit zwei Kopfballtreffern, ehe Petit den Deckel nach einem Konter zumacht. Desaillys Platzverweis fällt nicht mehr ins Gewicht
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Frust pur dagegen bei den Brasilianern. Die beiden Verteidiger Aldair und Cafu sinken kurz nach dem Abpfiff auf den Rasen
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2002 läuft es für Roberto Carlos und Co. besser. Im Finale wartet die deutsche Mannschaft, die durch Siege gegen Paraguay, die USA und Südkorea ins Finale eingezogen ist
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Der bis dahin überragende Michael Ballack fehlt dem deutschen Team allerdings im Endspiel wegen einer gelben Karte aus dem Halbfinale gegen Südkorea
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Der Spielverlauf ist schnell erzählt: Brasilien gewinnt nach zwei Toren von Ronaldo (l.), eines begünstigt durch einen Fehler vom damals besten Keeper der Welt, Oliver Kahn
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Die Selecao feiert und kann sich ab sofort Rekord-Weltmeister nennen. Kapitän Cafu (r.) knutscht den Pokal, Trainer Scolari (l.) hat sich in eine Flagge gehüllt
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2006 treffen in Deutschland Italien und Frankreich im Finale aufeinander. Zum zweiten Mal in der WM-Geschichte muss das Elfmeterschießen eine Entscheidung bringen
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Wie schon 1998 sollte Zinedine Zidane (r.) zum entscheidenden Spieler werden. Zunächst verwandelt der damals 34-Jährige in der siebten Minute einen Elfmeter eiskalt per Lupfer
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Nach dem Ausgleich verflacht die Partie. In der Verlängerung kommt es zum Eklat: Zidane streckt Gegenspieler Materazzi mit einem Kopfstoß nieder und sieht sofort Rot
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Frankreich rettet sich ins Elfmeterschießen, verliert aber die Nerven. Trezeguet verschießt für die Equipe Tricolore, ehe Fabio Grosso (2. v. l.) den entscheidenden Elfer versenkt
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Die Trophäe geht zum vierten Mal nach Italien an die Squadra Azzurra, die während des gesamten Turniers nur zwei Gegentore kassierte
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2010 ist für die DFB-Elf wieder im Halbfinale gegen den späteren Sieger Endstation. Spanien holt sich durch Iniestas Tor erstmals den WM-Titel
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Die Fußball-Welt hat damit in der 80-jährigen WM-Geschichte ihren achten Weltmeister - fünf davon kommen aus Europa!
Eklatante Fehlentscheidungen bleiben Auch die Einschätzung der Kommission kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass es bei der WM zu einigen eklatanten und entscheidenden Fehlentscheidungen gekommen war.
So wurde im Achtelfinale zwischen Deutschland und England (4:1) beim Stande von 2:1 ein Tor von Frank Lampard nicht gegeben. Der Ball hatte deutlich die Linie überquert.
Ebenfalls in der Runde der letzten 16 war Argentinien gegen Mexiko durch einen klaren Abseitstreffer von Carlos Tevez mit 1:0 in Führung gegangen. Das Spiel endete 3:1 zugunsten der Gauchos. "Ja, es hat Fehler gegeben. Aber wir sprechen hier von 62 Spielen", sagte Garcia-Aranda und wehrte sich gegen die Kritik.
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