Trabzonspor ringt Besiktas nieder

Von SPOX
Guti (l.) wurde nach durchwachsener Leistung in Trabzon ausgewechselt
© anadolu

Besiktas muss beim Gastspiel gegen Trabzonspor die zweite Saisonniederlage einstecken. Für den Schwarzmeer-Klub trifft ein Nobody. Bei Besiktas versagen die Leistungsträger, überzeugend dagegen der Auftritt von Roberto Hilbert. Nutznießer des Spieltags: Fenerbahce, nachdem auch Bursaspor und Galatasaray nicht gewinnen können.

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Trabzonspor - Besiktas 1:0

Das Tor: 1:0 Mustafa Yumlu (51.)

Die 90 Minuten: Nach anfänglichem Abtasten wurde es in der ersten Halbzeit ein Fußball-Spiel mit viel Spektakel und jede Menge Torchancen. Besiktas organisierte sich gut und kam vor allem durch Roberto Hilbert zu gefährlichen Chancen. Als rechter Verteidiger machte Hilbert wohl sein bestes Spiel im Besiktas-Trikot. Nach der Pause war aber vom Elan der Gäste kaum noch etwas zu sehen.

Trabzonspor spielte nach dem Seitenwechsel eienn Tick offensiver und ging praktisch mit der ersten Chance in Führung. Torschütze: Mustafa Yumlu, der sein Debüt in der Süper Lig feierte. Besiktas fand lange Zeit keine Antwort auf die Führung Trabzons und hatte erst in der Nachspielzeit seine größten Chancen. Zu spät.

Der Star des Spiels: Gustavo Colman. Abermals der Dreh- und Angelpunkt im Trabzon-Spiel. Der Argentinier versteht es fast wie kein Zweiter in der Süper Lig, Offensive und Defensive so gut zu organiseren. Colman gab die Vorlage zum Tor und hatte danach selbst die Möglichkeit zu erhöhen.

Die Lehren des Spiels: Bernd Schuster wird kaum widersrpechen, wenn man vom schlechtesten Besiktas-Auftritt in der noch jungen Saison spricht. Besiktas zeigte nur vor der Pause, wieso es als Titelfavorit gehandelt wird. Auffällig war aber, dass die Leistungsträger wie Fabian Ernst und Guti zu den schwächsten gehörten. Schuster rotiert gerne, weil er jedem Spieler in seinem großen Kader Spielzeit gewähren will. Aber in Trabzon wirkten fast alle müde. Die Länderspielpause wird Schuster gut tun.

Istanbul Büyüksehir Belediyespor - Bursaspor 0:0

Die Tore: Fehlanzeige

Die 90 Minuten: Bursaspor wirkte nach dem Auftritt in der Champions League bei den Glasgow Rangers etwas müde. Zwar hat Trainer Ertugrul Saglam erneut rotiert und beispielsweise Stürmer Sercan Yildirim auf der Bank gelassen, aber bei Büyüksehir fehlte der Elan im Spiel nach vorne. Über weite Strecken der ersten Hälfte fand Bursa kaum den Weg in die Offensive, erst zum Ende der Halbzeit fand Bursa ein Durchkommen. Ähnliches Bild auch nach der Pause: Büyüksehir vertraute seinem Konterspiel, Bursaspor biss sich die Zähne aus und fand kein Durchkommen.

Der Star des Spiels: Samuel Holmen. Der Neuzugang Büyüksehirs von Brondby IF ist ein echte Verstärkung. Der Schwede war im defensiven Mittelfeld abermals der Kopf der Mannschaft, ließ viele Angriffe Bursas mit starkem Stellungsspiel im Keim ersticken. Seine Laufarbeit war beeindruckend. Etwas entkräftet gab es nach 82 Minuten die wohlverdiente Pause.

Die Lehren des Spiels: Da ist der, der erste Punktverlust Bursaspors. Dass die Siegesserie nicht ewig weitergehen konnte, war in Bursa jedem klar. Der Zeitpunkt passt Trainer Ertugrul Saglam aber nicht Konzept. Nach der zweiten Niederlage in der Champions League jetzt der erste Punktverlust in der Süper Lig - der erste Gegenwind baut sich auf. Fraglich wird sein, wie Bursa damit zurecht kommt.

Fenerbahce - Genclerbirligi 3:0

Die Tore: 1:0 Niang (21.), 2:0 Aykut (Eigentor, 25.), 3:0 Andre Santos (87.)

Die 90 Minuten: Fener legte los wie die Feuerwehr und kam, angetrieben vom starken Regisseur Alex de Souza, sehr früh zu zahlreichen Torchancen. Die Führung besorgte dann Stürmer Niang: erst köpfte er das 1:0, danach leitete er das Eigentor von Aykut zum 2:0 ein. Der Gast aus Ankar offenbarte derweil große Schwächen in der Defensive und fand kaum ins Spiel. Als dann Mitte der zweiten Hälfte Jedinak die Gelb-Rote Karte (67.) sah, war das Spiel gelaufen.

Der Star des Spiels: Mamadou Niang. Nicolas Anelka, Mateja Kezman, Daniel Guiza - mit diesen Starstürmern wurde Fener in den letzten Jahren nicht glücklich. Mit Niang scheint nun der Mann für die Tore endlich gefunden. Der Senegalese überzeugt durch Athletik und Torgefahr und war auch heute an allen drei Toren beteiligt.

Die Lehren des Spiels: Aykut Kocaman scheint seine Stammelf langsam zu finden. Bilica und Andre Santos, die im letzten Spiel gegen Kasimpasa in der Halbzeit weichen mussten, haben ihren Platz wohl an die Neuzugänge Yobo und den heute sehr guten Caner Erkin verloren. Fener lieferte eine sehr gute Leistung und konnte nach langer Zeit auch spielerisch in einem Heimspiel überzeugen. Für Dolls Truppe war in der heutigen Verfassung im Sükrü Saracoglu Stadion nichts zu holen.

Karabükspor - Galatasaray 2:1

Die Tore: 1:0 Cernat (2.), 2:0 Hakan Özmert (12.), 2:1 Baris Özbek (76.)

Die 90 Minuten: Das Spiel begann mit einem doppelten Paukenschlag. in der ersten Minute erzielte der Aufsteiger nach einem unberechtigten Elfmeterpfiff die Führung, nach 12 Minuten stand es bereits 2:0. Wer war danach mit einem Sturmlauf der Gäste rechnete, wurde enttäuscht.

Während bei Gala auch danach überhaupt nichts zusammenlief, waren die Gastgeber durch Konter gefährlich und hätten die Führung sogar noch ausbauen können. Zu Beginn der zweiten Halbzeit übernahm Karabük dann vollends das Kommando und erspielte sich weitere klare Chancen.

Die erste Torchance für die Löwen gab es in der 61. Minute für den erneut schwachen Misimovic. Die zweite gefährliche Aktion führte dann zum Anschluss durch Baris Özbek (76.), mehr sprang nicht mehr heraus.

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Der Star des Spiels: Emmanuel Emenike. Der bullige Stürmer ist bisher einer der Shooting Stars der Saison (4 Tore in 6 Spielen) und bewies durch seine heutige Leistung, warum. Der 23-Jährige war das ganze Spiel über brandgefährlich, erspielte sich Torchancen und war nicht vom Ball zu trennen. Auch wenn er heute kein Tor erzielte, ist der Nigerianer im Angriff die Lebensversicherung des Aufsteigers.

Die Lehren des Spiels: Was spätestens seit der langen Verletzungspause von Milan Baros in der letzten Saison bekannt ist, wurde wieder einmal bestätigt: Ohne den Tschechen geht bei Gala im Angriff einfach nichts. Doch auch alle anderen Mannschaftsteile enttäuschten komplett. Ein Team mit Titelambitionen muss jedenfalls anders auftreten.

Es war teilweise schon überraschend, wie sehr Karabük den Gegner zeitweise dominierte und trotz der frühen Führung in die eigene Hälfte drängte. Ein mutiger Auftritt und verdienter Sieg des Underdogs.

Der 7. Spieltag in der Süper Lig im Überblick