Ilias Akhomach: Kann Xavis Überraschung wirklich der "neue Messi" werden?

Von Daniel Nutz
Ilias Akhomach feierte gegen Espanyol Barcelona sein Profidebüt für den FC Barcelona.
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Bei seinem Debüt als Barca-Trainer war Ilias Akhomach Xavis erste große Überraschung. Das Talent wurde zuvor bereits als Messi-Nachfolger bezeichnet.

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Seit mehr als 13 Jahren dominiert Lionel Messi gemeinsam mit Cristiano Ronaldo den Weltfußball. Den "neuen Messi", den während dieser Zeit schon so viele Vereine oder Talentscouts entdeckt haben wollten, gibt es trotz der inflationären Benutzung der Bezeichnung allerdings bis heute noch nicht.

Viel zu oft wird diese Floskel benutzt, wenn ein Offensiv-Juwel über einen gewissen Zeitraum für Furore sorgt. Mittlerweile kann man bestimmt die Hälfte der Spieler getrost ignorieren. Geht es allerdings um einen Spieler aus Barcas berühmter Nachwuchsakademie La Masia und sprechen dort die Verantwortlichen selbst vom "neuen Messi", sollte man doch etwas genauer hinschauen.

2019 sprach der damalige Akademiedirektor Patrick Kluivert bei Cadena SER davon, "den neuen Messi gefunden" zu haben. Er meinte damit Ilias Akhomach, der von nun an ständig diesen Stempel mit sich tragen sollte.

Xavi beordert Akhomach bei Barca-Debüt direkt in die Startelf

Jener Akhomach war nun zwei Jahre später Xavis erste große Überraschung, als er ihn bei seinem Debüt auf der Trainerbank bei den Blaugrana beim 1:0-Derbysieg gegen Espanyol in die Startelf beorderte, nachdem er unter Vorgänger Ronald Koeman nicht ein einziges Mal im Kader der Profis stand. Wer ist der 17-Jährige und wieso vertraute ihm Xavi gleich zu Beginn?

Der Sohn marokkanischer Eltern profitierte sicherlich von den verletzungsbedingten Ausfällen von Ansu Fati, Ousmane Dembele oder Martin Braithwaite in der Offensive. Xavi macht keinen Hehl daraus, künftig wieder vermehrt Spieler aus La Masia bei den Profis integrieren zu wollen. Das mit Akhomach eines der Aushängeschilder der letzten Jahre direkt seine Chance bekam, überraschte also nur bedingt.

Ilias Akhomach stand bei seinem Debüt gegen Espanyol in der Barca-Startelf.
© getty
Ilias Akhomach stand bei seinem Debüt gegen Espanyol in der Barca-Startelf.

Dabei lief es beim spanischen Juniorennationalspieler, der wie Messi als Linksfuß am liebsten vom rechten Flügel nach innen zieht, vor allem in den frühen Jahren nicht immer. Er kam im Kindesalter zum Verein, wurde beim Wechsel von Klein- auf Großfeld allerdings aussortiert. Sehr zur Freude des lokalen Klubs Gimnastic Manresa, wo er die nächsten vier Jahre verbringen sollte, ehe die großen Klubs 2017 wieder anklopften.

"Er hatte mehrere Angebote von Klubs aus Europa", verriet Berater Horacio Gaggioli bei Cadena SER. Unter anderem Real Madrid streckte seine Fühler aus. Trotz der schlechten Erfahrung wollte Akhomach unbedingt zum FC Barcelona zurück - er war bei den Katalanen noch nicht fertig, so seine Einstellung.

Rund zwei Jahre später machte Kluivert dann den Messi-Nachfolger im eigenen Verein aus. "Ilias ist nicht der neue Messi und selbst wenn er es wäre, sollte man es niemals aussprechen", war Berater Gaggioli wenig begeistert von den Aussagen. "Es ist praktisch unmöglich, Messi zu sein."

Wiederum zwei Jahre später durfte er nun jedoch das erste Mal auf der "Messi-Position" für die Barca-Profis ran. Xavis Bruder und Assistenztrainer Oscar Hernandez gab an, dass er sich diese Möglichkeit verdient hatte, weil er "ein Flügelspieler ist, der im Eins-gegen-Eins auf beiden Seiten vorbeigehen kann. So etwas haben wir für unser Spiel gebraucht".

Bäume riss Akhomach bei seiner Premiere allerdings nicht aus. Er zeigte gute Ansätze und kluge Laufwege, doch mit nur sechs Ballaktionen nahm ihn Xavi nach 45 Minuten runter. Weitere Einsätze folgten bis heute nicht, was allerdings auch an einer Sperre im Europapokal liegen könnte. Bis zum "neuen Messi" bleibt es ein sehr weiter Weg, doch mit 17 Jahren hat Akhomach auch noch alle Zeit der Welt.

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