Die größten Spiele des größten Spielers

Lionel Messi wird 30 Jahre alt
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10. März 2007: FC Barcelona - Real Madrid 3:3

Der erste Dreierpack

"Messi, Messi, Messi", titelt Mundo Deportivo. Und weiter: "Eines der größten Talente am Fußball-Firmament." ABC bemüht sogar erstmals Vergleiche zum größten argentinischen Kicker aller Zeiten: "Maradona ist zurück!"

Große Worte über einen gerade einmal 19-Jährigen, der erst seine dritte Saison spielt, seine erste als Stammspieler. Doch er hat am Abend zuvor auch Großes geleistet und sein Meisterstück abgeliefert.

Im dritten Clasico seiner Karriere erlebt der flinke Argentinier erstmals, welche Magie von diesem Duell ausgeht. Dreimal liegt Barca im heimischen Camp Nou gegen Real Madrid zurück, durch zwei Treffer von Ruud van Nistelrooy und einen Kopfball von Sergio Ramos. Doch dreimal kommt Barca zurück - und dreimal heißt der Torschütze: Lionel Messi.

Besonders der finale Ausgleich zum 3:3 ist beeindruckend und zeigt, zu welcher Energieleistung die Nummer 19 der Blaugrana fähig ist.

Ronaldinho bekommt das Leder an der linken Seitenauslinie, geht - obwohl eng in die Deckung genommen - zur Mitte und spielt dann einen flachen Vertikalpass 20 Meter vor das Tor. Dort ist Messi gestartet, nimmt den Ball in vollem Tempo mit, geht von links in den Sechzehner und schließt flach unten rechts ab. Der herbeigrätschende Sergio Ramos kommt zu spät, auch San Iker Casillas ist chancenlos.

Messi rennt mit geballter Faust auf die Kurve zu, küsst dreimal das Barca-Wappen auf seiner linken Brust, ehe Sylvinho als erster Gratulant zur Stelle ist und den Dreierpacker in die Arme schließt.

Es ist das bislang dickste Ausrufezeichen in der noch jungen Karriere des Argentiniers - und erstmals feiert ihn die Presse als kommenden Messias und als zweiten Maradona...

18. April 2007: FC Barcelona - FC Getafe 5:2

Das Maradona-Solo

Nur wenige Wochen nach seiner Gala im Clasico gelingt La Pulga das beeindruckendste Tor seiner Karriere. Und es zementiert den ohnehin schon herumschwirrenden Spitznamen: "Diego Armando Messi", nennt ihn El Periodico. El Mundo sieht die Vorahnungen der letzten Wochen bestätigt: "Und er ist doch der neue Maradona!" Sport ist sicher: "Mit diesem Tor geht Messi in die Geschichte ein."

Doch was ist passiert?

Im Halbfinal-Hinspiel der Copa del Rey gegen Getafe bekommt Messi in der 29. Minute den Ball in der eigenen Hälfte in den Fuß. Er zieht Tempo an, lässt auf dem Weg vier (!) Gegenspieler aussteigen wie Fahnenstangen, umkurvt am Fünfereck noch den Torhüter und grätscht aus spitzem Winkel ins Netz. Teamkollege Eto'o hält die Hände vor die Augen, Trainer Rijkaard schüttelt ungläubig den Kopf und klatscht Beifall.

Die Vergleiche zu Maradonas Traumsolo in Argentiniens WM-Viertelfinale 1986 gegen England drängen sich auf. Dessen damaliger Teamkollege Jorge Valdano bewertet Messis Solo jedoch als noch spektakulärer: "Maradona musste während seines Dribblings Pausen einlegen, Messi dagegen wurde immer schneller."