Barca und Real drehen Rückstände zum Sieg

SID
Lionel Messi erzielte gegen Sevilla seinen 38. Saisontreffer
© getty

Real Madrid drehte einen Rückstand bei Schlusslicht Deportivo La Coruna in einen am Ende verdienten Pflichtsieg. Auch der FC Barcelona lag gegen den FC Sevilla zurück und gewann noch - dank Lionel Messis 38. Saisontreffer. Atletico Madrid beendete gegen Espanyol Barcelona seine Negativserie.

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FC Barcelona - FC Sevilla 2:1 (0:1)

Tore: 0:1 Botia (42.), 1:1 Villa (52.), 2:1 Messi (60.)

Barcelona hat sich mit 2:1 durchgesetzt - von einem Befreiungsschlag nach der Niederlage in Mailand konnte jedoch keine Rede sein.

Auch gegen die Andalusier musste der Tabellenführer einem Rückstand hinterherlaufen. Kurz vor der Halbzeitpause brachte Alberto Botia die Gäste in Führung (42.), doch die Antwort durch David Villa erfolgte nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff (52.). Das Siegtor erzielte einmal mehr Weltfußballer Lionel Messi (60.).

Im Vergleich zum 0:2 in Mailand rotierte Barcelonas Co-Trainer Jordi Roura auf fünf Positionen und gönnte den spanischen Europameistern Carles Puyol, Sergio Busquets, Xavi, Fabregas und Jordi Alba eine Pause.

Die Katalanen übernahmen von Beginn an die Kontrolle im Spiel, konnten jedoch auf die tiefstehende und aufmerksame Mannschaft des FC Sevilla keinen spürbaren Druck ausüben. Trotz gewohnt hoher Ballbesitzanteile fehlte Barcelona - wie schon in Mailand - die nötige Durchschlagskraft, weshalb sich den Zuschauern im Camp Nou über weite Strecken eine ereignislose Partie bot.

Der negative Höhepunkt aus Sicht des Topfavoriten folgte in der 42. Minute, als sich Sevillas Alberto Botia nach einer Hereingabe von Coke gegen Dani Alves durchsetzte und den Ball per Kopf im Tor von Victor Valdes versenkte.

Nach der Halbzeit ersetzte Cristian Tello den zuvor glücklosen Alexis Sanchez. In der 52. Minute fanden die Bemühungen des FC Barcelona ein erfolgreiches Ende. Mit einem klassischen Kopfball nach Flanke von Alves erzielte David Villa den verdienten Ausgleich.

Acht Minuten später kam erstmals spielerischer Glanz im Camp Nou auf, als sich Thiago mit dem Ball am Strafraum durchsetzte und den zentral postierten Lionel Messi anspielte. Der Argentinier leitete den Ball unter Bedrängnis weiter zu Tello, lief sich anschließend sofort frei, wurde von seinem Mitspieler erneut angespielt und versenkte den Ball aus sieben Metern Entfernung im Kasten von Beto.

Trotz der Führung wirkte der Tabellenführer nicht so souverän, wie man es aus den vergangenen Jahren gewohnt war und ließ die Gäste immer wieder zu Chancen kommen. Die beste Gelegenheit vergab der eingewechselte Alvaro Negredo in der 75. Minute, als er nach einem Steilpass von Rakitic nur noch gegen den herauseilenden Valdes einschieben musste und den Ball über das Tor schoss.

Am Ende blieb es beim knappen Sieg des FC Barcelona, der damit vor dem Prestige-Duell gegen Real Madrid am Dienstag wieder Selbstvertrauen tanken konnte.

Deportivo La Coruna - Real Madrid 1:2 (1:0)

Tore: 1:0 Riki (35.), 1:1 Kaka (73.), 1:2 Higuain (88.)

Gelb-Rot: Di Maria (Real, 90.)

Real rotierte vor dem Pokal-Clasico am kommenden Dienstag und setzte Ronaldo, Özil und Khedira auf die Bank, Ramos fehlte Gelb-Rot-gesperrt. Für CR7 war es der erste Bankplatz in der Liga seit dem 18. September 2011. Damals gab es für Real eine 0:1-Pleite gegen Levante.

Die Gäste taten sich im ersten Abschnitt sehr schwer, das eng gesponnene Netz der Galizier zu überwinden. Depor stand defensiv geballt mit zwei Viererketten vor dem eigenen Strafraum und schaltete nach Ballgewinn blitzschnell in die Offensive um.

Die erste Chance des Spiels hatte Real - es blieb in den ersten 45 Minuten auch die einzige: Nach einem Foul an Essien schoss Di Maria einen Freistoß aus rund 30 Metern halbrechter Position Richtung rechter Pfosten, Keeper Aranzubia fischte den Ball aber aus dem Eck.

Nach einer guten halben Stunde wurde Depor immer stärker, die beweglichen Riki und Pizzi sorgten immer wieder für Durcheinander in Reals Defensive.

In der 32. Minute kam Pizzi auf der linken Seite an die Kugel und zog zur Mitte. Sein schöner Schuss aufs lange Eck flog nur Zentimeter am rechten Pfosten vorbei. Drei Minuten später dann die Führung für La Coruna: Pizzi schickte Riki links in den Strafraum. Der gewann das Laufduell gegen Pepe und schloss sofort mit links ab. Der Ball schlug im kurzen Eck ein - Real-Torhüter Lopez sah da überhaupt nicht gut aus.

Die Hausherren witterten Morgenluft und hatten die nächste gute Szene, als Pizzi wieder links im Strafraum an den Ball kam, Pepe und Arbeloa auswackelte und aus acht Metern aufs lange Eck schlenzte. Der zurückgeeilte Marcelo köpfte die Kugel jedoch in höchster Not von der Linie - unglaublich!

Real kam mit viel Zug aus der Kabine und hatte durch Callejon die ersten beiden Chancen im zweiten Abschnitt (48., 50.). Nach 57 Minuten wurde es Jose Mourinho zu bunt, er brachte Ronaldo, Özil und Khedira auf einen Schlag. Real spielte daraufhin ein wenig wie beim Handball um den Strafraum der Hausherren herum, fand aber weiterhin keine Lücke. Depor ging die Entlastung ein wenig verloren, Real drückte aufs Tempo.

Das wurde schließlich in der 73. Minute belohnt: Di Maria legte an der rechten Strafraumkante quer zu Kaka. Der fackelte nicht lange und zirkelte den Ball auf den rechten Pfosten und ins Tor - der erste Saisontreffer des Brasilianers.

Die Gäste blieben in der Folge am Drücker und hatten durch Ronaldo zwei glänzende Gelegenheiten zur Führung: Erst scheiterte der Portugiese von links aus spitzem Winkel an Aranzubia (78.), kurz darauf köpfte er eine Hereingabe von Di Maria von halbrechts nur um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei.

Doch der verdiente Siegtreffer fiel dann doch noch: Kaka spielte einen starken Pass von halblinks in den Strafraum zu Ronaldo. Der legte vor Keeper Aranzubia quer in die Mitte, so dass Higuain die Kugel nur noch ins leere Tor schieben musste.

Di Maria sah in der Schlussminute noch Gelb-Rot innerhalb einer Aktion: Erst hielt der Argentinier vor einem Depor-Freistoß nicht ausreichend Abstand und sah Gelb, daraufhin meckerte er und flog vom Platz. Im Liga-Clasico am kommenden Wochenende fehlt der Argentinier somit.

Atletico Madrid - Espanyol Barcelona 1:0 (1:0)

Tor: 1:0 Falcao (36./Foulelfmeter)

Gelb-Rote Karte: Gabi Fernandez (Atletico, 45.)

Nach zuletzt vier Spielen in Folge ohne Sieg fuhr Atletico gegen Espanyol wieder einen Dreier ein. Die erste Halbzeit prägte neben der spielerischen Dominanz von Atletico vor allem Schiedsrichter Alberto Undiano Mallenco, der bei der Zweikampfbewertung gleich mehrfach diskussionswürdig entschied.

Zunächst gab der Spanier Espanyols Torhüter Francisco Cassila nach einem Foul an Diego Costa als letzter Mann außerhalb des Sechzehnmeterraums nur die Gelbe Karte (14.). Kurz darauf sah er bei einer rüden Attacke von Victor Sanchez gegen Arda Turan auf der Strafraumlinie eine hauchzarte Ballberührung des Verteidigers und verweigerte Atletico den durchaus möglichen Elfmeter (19.).

Als Hector Moreno etwas später Diego Costa alleine vor dem Tor mit einem klaren Foul von hinten stoppte, gab Mallenco neben dem fälligen Elfmeter erneut nur die Gelbe Karte (36.). Radamel Falcao verwandelte den Strastoß sicher; der 21. Saisontreffer des Kolumbianers.

Dafür musste Atleticos Gabi Fernandez unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff nach einem Foul an Joan Capdevila an der Mittellinie mit Gelb-Rot vom Platz. Die erste Gelbe Karte hatte er nach einer Rudelbildung gesehen, für die gleich vier Spieler verwarnt wurden.

Trotz der Überzahl konnte Espanyol auch in der zweiten Halbzeit kaum Druck aufbauen. Stattdessen drängte Atletico auf den zweiten Treffer, der ihnen jedoch nicht mehr gelang.

Durch den Sieg festigte Atletico Madrid den zweiten Tabellenplatz vor Stadtrivale Real Madrid, der nach dem 25. Spieltag weiterhin vier Punkte zurückliegt. Espanyol verlor zum ersten Mal seit sechs Ligaspielen und hat nun schon neun Punkte Rückstand auf die internationalen Plätze.

Der 25. Spieltag im Überblick