Richard Rufus: Unglaublich dreiste Masche! Ex-Premier-League-Star muss 7,5 Jahre ins Gefängnis

Von Oliver Maywurm
Richard Rufus im Trikot von Charlton Athletic.
© getty

Richard Rufus war jahrelang Profi, machte fast 100 Premier-League-Spiele. Nun muss der 48-Jährige ins Gefängnis.

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Mitte Januar erfuhr Richard Rufus im Southwark Crown Court sein Urteil: Für siebeneinhalb Jahre muss der frühere Premier-League-Profi ins Gefängnis. Die Gründe: Betrug, Geldwäsche und die Ausübung einer reglementierten Tätigkeit ohne Genehmigung.

Rufus hatte sich als erfolgreicher Devisenhändler ausgegeben und Freunde, Familienangehörige und Bekannte im Rahmen eines Schneeballsystems um acht Millionen Pfund (umgerechnet rund neun Millionen Euro) betrogen.

Ende des vorangegangenen und Anfang des neuen Jahrhunderts war der heute 48-Jährige noch ein erfolgreicher Fußballer gewesen. Bei Charlton Athletic schaffte er 1995 den Sprung zum Profi, machte sich als Innenverteidiger einen Namen und wurde Stammspieler beim damaligen englischen Zweitligisten.

Richard Rufus spielte einst für Englands U21

Rufus machte seine Sache sogar so gut, dass er im Februar 1997 mal ein U21-Länderspiel für England absolvieren durfte. Damals gelang ein 1:0-Sieg gegen Italiens Nachwuchs, bei dem Torwart-Legende Gianluigi Buffon und der spätere Juventus-Profi Alessio Tacchinardi auf dem Platz standen. Und zu Rufus' Teamkollegen zählten unter anderem Jamie Carragher, Lee Bowyer oder Emile Heskey - alles spätere A-Nationalspieler.

Auf Vereinsebene schafft Rufus indes 1998 mit Charlton den Aufstieg in die Premier League, konnte sich auch in Englands Oberhaus behaupten. Insgesamt 99 Einsätze sollte er in den folgenden Jahren in der Premier League bestreiten, zu den Highlights zählten dabei Tore gegen Liverpool oder Chelsea.

Aufgrund einer Knieverletzung musste er seine Karriere dann 2004 aber schon mit 29 Jahren beenden. Auf den Lebensstil eines gut situierten Profis wollte er allerdings nicht mehr verzichten, lebte in London weiterhin in einem großen Haus, fuhr einen Bentley und trug eine Rolex.

Richard Rufus im Trikot von Charlton Athletic.
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Richard Rufus im Trikot von Charlton Athletic.

Richard Rufus nutzte seinen Status als Ex-Profi

Bei seiner Betrugsmasche nutzte Rufus später dann auch seine Vergangenheit in der Premier League für sich aus: "Er nutzte seinen Status als Profisportler, als angesehenes Kirchenmitglied und benutzte das Wohlwollen seiner Familie und Freunde, um sie und andere Bekannte um Millionen von Pfund zu betrügen", sagte Roger Makanjuola vom Crown Prosecution Service.

Rufus gab fälschlicherweise an, eine risikoarme Anlage auf dem Devisenmarkt anbieten zu können. In Wirklichkeit, so heißt es in einem Statement der Londoner Polizei, nutzte er jedoch das Geld seiner Opfer dann, um diejenigen zu entschädigen, die im Rahmen eines Schneeballsystems eingezahlt hatten.

Laut Ermittlern wurden den Anlegern von den 15 Millionen Pfund, die nach diesem Schema auf von Rufus kontrollierten Konten eingingen, insgesamt nur rund 7,6 Millionen Pfund zurückgezahlt. Der Polizei zufolge lief Rufus' System von Mai 2007 bis Ende 2010 und viele der geschädigten Personen hätten anschließend unter großen finanziellen und mentalen Problemen gelitten.

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