Arsenal siegt ohne Probleme

Von Adrian Bohrdt/Kevin Niekamp
Mesut Özil (l.) zeigte eine starke Partie
© getty

Am 36. Spieltag schlug Arsenal den Lieblingsgegner aus Newcastle ohne Probleme. Manchester City nutzte den Patzer von Liverpool und hat nun die beste Ausgangsposition im Titelkampf. Die Reds mussten sich an der Anfield Road Chelseas B-Elf geschlagen geben. Felix Magath verspielte mit dem FC Fulham gegen Hull City den bereits sicher geglaubten Sieg. Ryan Giggs' Debüt für Manchester United verlief nahezu optimal.

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FC Arsenal - Newcastle United 3:0 (2:0)

Tore: 1:0 Koscielny (26.), 2:0 Özil (42.), 3:0 Giroud (66.)

Bereits in der ersten Halbzeit trafen Koscienly nach einem Cazorla-Freistoß und Özil kurz vor der Pause. Die Gastgeber beherrschten von Beginn an das Geschehen und drückte Newcastle mit über 70 % Ballbesitz tief in die eigene Hälfte.

Podolski und Giroud hatten bereits in den ersten 45 Minuten weitere Möglichkeiten, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben.

Im zweiten Durchgang bot sich zunächst ein ähnliches Bild. Arsenal drückte und hatte durch Carzorla und Podolski bereits in den Anfangsminuten der ersten Halbzeit gute Möglichkeiten.

Özil auf Giroud

Die Entscheidung fiel dann nach 66 Minuten, als Giroud eine scharf hereingegeben Flanke von Özil über die Linie köpfte.

Besonders beeindruckend waren die Passquoten bei den Hausherren, Laurent Koscielny etwa spielte nicht einen einzigen Fehlpass. Im Mittelfeld hatte Aaron Ramsey in der Kategorie "angekommene Pässe" mit 85,3% den schlechtesten Wert.

Arsenal liegt damit bei noch zwei ausstehenden Spielen vier Punkte vor dem FC Everton, während Newcastle auf Platz neun mit 13 Punkten Rückstand zum internationalen Geschäft und 14 Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge im Niemandsland der Tabelle bleibt.

Crystal Palace - Manchester City 0:2 (0:2)

Tore: 0:1 Dzeko (4.), 0:2 Toure (43.)

Der Dreikampf um die Meisterschaft ist eröffnet! Nach der Liverpool-Pleite mussten die Sky Blues aus Manchester beim starken Aufsteiger Crystal Palace ran - und bestanden souverän. Matchwinner im Selhurst Park war Yaya Toure, der nach Muskelverletzung sein Comeback gab und seine Scorerpunkte 24 und 25 markierte. Mit drei Punkten Rückstand und einem Nachholspiel in der Hinterhand hat City es nun wieder selbst in der Hand.

Die Gäste ließen gar keinen Zweifel aufkommen, die Steilvorlage der Reds-Niederlage nutzen zu wollen und kreierten einen Auftakt nach Maß. Schon nach vier Minuten stellte Edin Dzeko per Kopf nach einer gefühlvollen Flanke aus dem Halbfeld von Toure auf 1:0. Die Gastgeber stellten sich danach etwas besser auf die Citizens ein, konnten nach vorne aber kaum Akzente setzen.

Kurz vor der Pause sorgte Vorlagengeber Toure für die Vorentscheidung. Eine tolle Kombination über Dzeko und Samir Nasri schloss der Ivorer mit einem feinen Schlenzer ins Eck ab. So konnten die Gäste die zweiten 45 Minuten entspannt angehen lassen, waren dem dritten Tor zudem stets näher als Palace dem Anschlusstreffer.

FC Liverpool - FC Chelsea 0:2 (0:1)

Tore: 0:1 Ba (45.+3), 0:2 Willian (90.+4)

Aufreizendes Verzögern, verschleppte Spielzüge, eine ultra-defensive Ausrichtung - Chelsea war jedes Mittel recht, um Liverpool von der Vorentscheidung im Titelkampf abzuhalten. Schon nach einer Minute zeigte Referee Martin Atkinson mahnend auf die Uhr, Luis Suarez quittierte die destruktive Mourinho-Taktik mit höhnischem Applaus.

So gab es vor dem Gang in die Kabinen drei Minuten Nachspielzeit - zum Leidwesen der Gastgeber. In der letzten Minute der Dreingabe unterlief ausgerechnet Steven Gerrard ein haarsträubender Fehler. Der Kapitän rutschte rund 40 Meter vor dem eigenen Tor als letzter Mann aus, der bis dato unsichtbare Demba Ba schnappte sich den Ball und schoss zum höchst schmeichelhaften 1:0 ein.

Zuvor spielte nur Liverpool, trat gewohnt druckvoll auf und knackte wiederholt Jose Mourinhos Abwehrriegel. Die Führung wäre längst verdient gewesen - stattdessen patzte Gerrard. Die Reds antworteten nach dem Seitenwechsel mit wütenden Angriffen, doch Chelsea verteidigte clever und kam durch Schürrle fast zur Vorentscheidung (63.).

Liverpool intensivierte sein Powerplay abermals und wollte zumindest den Punkt retten. In der Nachspielzeit riskierten die Reds alles und fingen sich das 0:2. Einwechselspieler Fernando Torres bediente frei vor Simon Mignolet den ebenfalls gekommen Willian, der nur noch einschieben musste. Chelsea rückt auf zwei Punkte an die Reds heran und ist zwei Spieltage vor Schluss wieder voll im Rennen.

FC Fulham - Hull City 2:2 (0:0)

Tore: 1:0 Dejagah (55.), 2:0 Amorebieta (58.), 2:1 Jelavic (75.), 2:2 Long (87.)

Fulham wirkte schon wie der sichere Sieger, nach einem Doppelschlag führte das Magath-Team und hatte die Partie im Griff: Zunächst knallte der gerade eingewechselte Ashkan Dejagah den Ball aus 14 Metern nach geschickter Körpertäuschung in den Winkel (55.), drei Minuten später war Fernando Amorebieta zur Stelle: Der Spanier setzte sich nach Flanke von links am Elfmeterpunkt durch und köpfte in die lange Ecke. Es war sein erster Premier-League-Treffer.

Anschließend kontrollierten die Cottagers das Spiel zunächst, ehe ein Zufallstreffer Hull zurückbrachte: Sascha Riether fälschte einen Schuss unglücklich an die Latte ab, Nikica Jelavic köpfte den Abpraller ins leere Tor (75.). Die Cottagers hatten kurz darauf bei einem Lattenkracher von Sone Aluko (78.) und einem Pfostentreffer von Ahmed Elmohamady (85.) Glück und hätten umgekehrt durch Dejagah und Darren Bent (beide 80.) per Konter alles klar machen können.

Insgesamt sahen die Fans eine packende zweite Halbzeit, nachdem sich zunächst beide Teams schwer getan und eine zähe, chancenarme erste Hälfte geboten hatten. Doch der Schlusspunkt gehörte Hull, das nie aufgegeben und durch die beiden Aluminium-Treffer im zweiten Durchgang große Chancen ausgelassen hatte: Ein weiter Ball von Aluko fand Shane Long am langen Pfosten, der über David Stockdale zum Endstand einköpfte (87.).

Manchester United - Norwich City 4:0 (1:0)

Tore: 1:0 Rooney (41./FE), 2:0 Rooney (48.), 3:0 Mata (63.), 4:0 Mata (73.)

Es war zunächst ein zähes Trainer-Debüt für den mit großem Applaus im Stadion begrüßten Ryan Giggs. Fast die komplette erste Halbzeit dominierte United zwar gegen den Abstiegskandidaten, konnte aber kaum Torchancen kreieren, und so musste ein individueller Aussetzer der Gästen den Knoten platzen lassen.

Ein verunglückter Pass von Tom Cleverley rutschte durch in den Strafraum und landete bei Danny Welbeck. Steven Whittaker riss den Stürmer von hinten um und Wayne Rooney verwandelte den fälligen Strafstoß sicher (41.). Als Rooney kurz nach der Pause mit einem Flachschuss aus 18 Metern in die lange Ecke nachlegte (48.), war die Partie entschieden. Zwar wurde Norwich jetzt, notgedrungen, mutiger, klare Torchancen blieben aus Sicht der Kanarienvögel aber weiterhin Mangelware.

United dagegen ließ noch einiges liegen und bot im zweiten Durchgang phasenweise attraktiven Fußball. Den Volley von Welbeck fischte John Ruddy aus dem Winkel (54.), auch gegen Rooney war der Keeper zur Stelle (63.). Der gerade eingewechselte Juan Mata machte direkt im Anschluss jedoch alles klar und drückte die Flanke von Jones zum 3:0 über die Linie (63.). Kurz darauf erzielte der Spanier nach Hereingabe von Antonio Valencia aus einem halben Meter den Endstand (73.).

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